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Horrorfilm
Südkorea 2005
Alternative Titel The Pink Shoes; Bunhongsin; Boon-hong-sin; Red Shoes; 분홍신

Regie Yong-gyun Kim
Drehbuch Yong-gyun Kim, Sang-yeal Ma
Produktion Chang-kil Shin
Darsteller Hye-su Kim, Seong-su Kim, Yeon-ah Park, Eol Lee, Su-hee Go

Zuschauer 958'091 
Länge
104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.10.05
©  Bilder Showbox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sun-jae Han (Hye-su Kim) und ihr Mann Sung-joon (Eol Lee) haben sich auseinander gelebt. Die einzige Verbindung, die sie haben, ist ihre sechsjährige Tochter Tae-su (Yeon-ah Park), deren Ballett-Talent sie fördern. Als Sun-jae ihren Gatten beim Sex mit einer anderen Frau erwischt, trennt sie sich von ihm und zieht mit Tae-su in ein billiges Apartment. Da findet sie in der U-Bahn ein Paar pinker Schuhe, die sie in ihre Schuh-Sammlung aufnimmt. Auch ihre Tochter zeigt Interesse an den Schuhen. Wer sie trägt, wird aggressiver und sieht Ereignisse aus dem jahr 1944 vor dem inneren Auge. Fortan kommt es immer öfters zu Streit in der Kleinfamilie - vor allem, als Sun-jae mit dem Innendekorateur In-cheol Cho (Seong-su Kim) einen Liebhaber ins Haus bringt. Nun häufen sich in Sun-jaes Umgebung mysteriöse Mordfälle.

 

REVIEW
"The Red Shoes" ist ein ungemein schöner Horrorfilm. Das sollte er auch sein, wenn der englische Titel schon an den bildgewaltigen Klassiker von Powell & Pressburger aus dem Jahre 1948 anknüpft, der wiederum Hans Christian Andersens Märchen als Vorlage hat. Doch trotz der edel durchkomponierten Bilder von Dead Friend-Regisseur
Tae-kyeong Kim, der hier als Kameramann waltete, ist "The Red Shoes" ein leicht frustrierendes Erlebnis. Als Horror zu wenig gruselig, als Drama zu wenig eindringlich und als Thriller zu wenig spannend. Nicht zu vergessen die letzten zehn Minuten, die nicht nur aufgesetzt und nutzlos sind, sondern wegen ihrer zusätzlich Verwirrung stiftenden Art auch glatt einen halben Stern Abzug bei der Bewertung bedingen.

Ein paar Aspekte gibt es zweifellos zu lieben - primär die erwähnte Bildsprache. Sei es der gelungene Einsatz von Unschärfe am Anfang, die interessanten Perspektiven oder die exquisiten Rückblenden: "The Red Shoes" sieht einfach klasse aus. Schauspielerisch holt Regisseur Yong-gyun Kim (Wanee & Junah) immerhin einiges aus seinen Mimen heraus. Vor allem Hye-su Kim (Hypnotized) darf glänzen, sieht man mal vom Overacting am Schluss ab, während manche ihrer Co-Stars sich gerade mal noch unbeschadet durch den Film mogeln. Am besten funktioniert zweifellos die Interaktion zwischen Mutter und Tochter.

Hier hätte Yong-gyun Kim auch durchaus etwas mehr Zeit investieren dürfen. Sun-jae geht manchmal enorm grob mit In-cheol um, dies in den Kontext des Scheidungsstresses zu stellen, ist interessant. Oder sind doch die geheimnisvollen Schuhe schuld? So lange der Film dieses Mysterium aufrechterhält, zieht er Spannung aus den Ereignissen. Die Mutter-Tochter-Beziehung gehört zu den Höhepunkten des Films. Ebenfalls die Anfangssequenz in der U-Bahn, deren Bilder im Kopf bleiben. Und nicht zuletzt auch ein paar hübsche blutrüntsige Momente um abgeschnittene Beine und blutende Füsse.

Gerade da ist die Kinoversion des Films aber manchmal etwas zu zaghaft. Man spürt, dass Kim weiter gehen wollte, jedoch seinen Film für ein 15er-Publikum straffen musste. Auf DVD liegt ein ab-18-Cut bei, der leider nicht untertitelt ist. Ein paar Screenshots habe ich angehängt (hier). Dieser Cut mit seinen 108 Minuten wohl der Gelungenere. Das Finale wurde abgeändert und ich kann mangels Koreanisch-Kenntnissen nicht einschätzen, ob es besser ist. Und die eingestreuten Sex-Szenen sind nicht wirklich zwingend - doch das Plus an Gewalt tut hier gut. Nicht nur aus Gore-Hound-Gründen, sondern weil abgesägte Beine ein Leitmotiv des Films sind und auch das Herausreissen von Augen und hier nicht genannter "Innereien" einen wichtigen Aspekt darstellen. Dies auchtatsächlich  zu zeigen, ist konsequenter und passt besser, als wegzucutten. Manchmal fallen auch schöne Montagen weg: Sun-jaes dicke Freundin stirbt in den Scheiben eines Schaufensters. Im DVD-Cut sieht man, wie ihr Bein durch eine Glasscherbe regelrecht abgesägt wird, gefolgt von einem Schnitt zu einer Kreissäge. Im Kino-Cut ist dieser Schnitt nicht annähernd so effizient, da das Motiv des Sägens wegfällt.

Die Kinofassung bleibt nicht nur wegen dem heruntergestuften Blut-Level ein zweischneidiges Schwert. Solide gespielt, kurzweilig inszeniert und fantastisch bebildert bleibt er einem in Erinnerung. Doch die Schock-Sequenzen sind viel zu plump aufgebaut, es mangelt an Spannung und einem guten Finale. Bis zehn Minuten vor Schluss machen die Ereignisse in einem übersinnlichen Kontext durchaus Sinn. Erst der Rest ruiniert vieles durch schlechtes Schauspiel und Logiklöcher. Ansehen sollte man sich den Horrorfilm dennoch. Er ist zu schön und stimmungsvoll, um ihn auszulassen.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.
Achtung: Die zweite DVD mit dem DVD-Cut des Films (ab 18) ist nur koreanisch untertitelt!

 

BESTELLEN 
YesAsia (HK-Version)
amazon.com (USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Bonus: Screenshots aus dem DVD-Cut ohne englische Untertitel, dafür mit mehr Gewalt und Sex:

 


 

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