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Historienepos
China 2009
Alternative Titel Chi bi xia: Jue zhan tian xia; Red Cliff - Part 2, Red Cliff: Episode 2;
The Battle of Red Cliff, Part II; The Battle of Red Cliff 2; 赤壁 - 決戰天下

Regie John Woo
Drehbuch John Woo, Chan Khan,
Kuo Cheng, Sheng Heyu
Darsteller Tony Leung Chiu-Wai, Takeshi Kaneshiro, Zhang Fengyi, Chang Chen, Lin Chiling,
Vicky Zhao Wei, Hu Jun, Shido Nakamura, You Yong, Song Jia, Tong Dawei, Hou Yong, Zang Jinsheng

Länge 141 Min.(Part 2)
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 2.4.09
©  Bilder Mei Ah Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
208 n. Chr.: Der Premierminister des Reiches Han, Cao Cao (Zhang Fengyi), wähnt sich siegessicher. Da bricht unter seinen 800'000 Soldaten eine Typhus-Epidemie aus. Er lässt die Leichen jedoch nicht verbrennen, sondern schickt sie in Richtung seiner nichtsahnenden Feinde
Zhuge Liang (Takeshi Kaneshiro) und Zhou Yu (Tony Leung) von den Reichen Sun und Wu. Tatsächlich fordert die Seuche nun auch dort Menschenleben, weshalb Sun-Führer Liu Bei (You Yong) die Allianz verlässt und seine getreuen Generäle Zhao Yun (Hu Jun), Guan Yu (Ba Sen Zha Bu) und Zhang Fei (Zang Jingsheng) gleich mitnimmt. Nur Zhuge bleibt zurück, um Wu-Führer Sun Quan (Chang Chen) beizustehen. Cao Cao glaubt sich am Ziel und setzt seine Flotte in Bewegung. Im Wu-Camp stacheln sich Zhuge und Zhou derweil zum Unmöglichen an: Der eine soll 100'000 Pfeilbögen anfertigen, der andere soll die Han-Admiräle Cai Mao (Yi Zhen) und Zhang Yun (Jia Hongwei) töten. Wer keinen Erfolg hat, wird geköpft ...

 

REVIEW
Nachdem der erste Teil von "Red Cliff" zu einem der erfolgreichsten asiatischen Filme überhaupt avancierte und in China mit $47 Millionen die "Titanic" als kassenträchtigstes Kino-Ereignis abgelöst hat, waren die Erwartungen für Teil zwei gigantisch. Doch John Woo wird ihnen zum grössten Teil gerecht. Nach einem kurzen und schick geschnittenen Rückblick auf den Vorgänger bringt er die Story rasch voran - zwar wiederum mit Durchhängern, aber ohne lange Einführungen. Die wurden in Teil eins abgehakt, nun gehts ans Eingemachte. Das heisst die volle Dosis Strategie, jede Menge Tricks gewiefter Generäle und als Schlussbouquet eine Schlacht, die gut und gerne eine Stunde einnimmt. Alles was davor kam, gehört sozusagen zur Vorbereitung, zum Auslegen der Taktik für die Titelgebende "Schlacht an den roten Klippen". Danach dürfen wir uns an deren Ausführung satt sehen.

Das ist mitunter rasanter als im ersten Teil, auch weil Woo das ganze Spektrum an Tricks einsetzt. Von Split Screen und Freeze Frames über Zeitlupe bis Zeitraffer und Spezialeffekten. "Red Cliff II" wirkt energiereicher und dank des echten Finales statt eines Cliffhangers auch geschlossener. Zur Meisterleistung reicht es doch nicht, das ist vielleicht Woos Ambitionen zuzuschreiben: Er wollte den definitiven Film zum Thema drehen und daher zeigt er nahezu jedes nur erdenkliche Detail. Das gilt für die Vorbereitungen ebenso wie für die Schlacht. Man sollte bedenken, dass die "Red Cliff"-Story normalerweise der Höhepunkt der Chroniken der drei Königreiche ist, die im 14. Jahrhundert als Grundlage für Luo Guanzhongs chinesischen Literaturklassiker "Romance of the Three Kingdoms" dienten. Will heissen: In anderen Filmen ist dies eine Episode unter vielen. Hier dreht sich der ganze Film um diese eine Episode und nimmt sich dafür gut fünf Stunden Zeit. Da bleibt Raum für Details.

Die machen einen Teil des Reizes aus, denn ein solch bis ins kleinste Element akribisch dargebotenes Werk kriegt man nicht alle Tage zu sehen. Der Nachteil ist, dass man selbst als historisch interessierter Mensch bisweilen die Geduld verliert. Woo lässt sich ums Verrecken nicht stressen und dabei wiederholt er sich immer mal wieder. Vor allem Gesichter, die in die Ferne blicken und in Gedanken verloren sind, kann man irgendwann nicht mehr sehen. Tiefgang und Gewicht wären doch sicher auch anders erreichbar gewesen. So wirken die Charaktere manchmal wie Statuen in einem epischen Schachspiel. Woo beherrscht dieses Spiel virtuos, doch ob er dazu einige der besten Akteure Asiens braucht, ist fraglich. Der schöne Takeshi Kaneshiro und der charismatische Tony Leung sind überzeugend, ebenso all ihre Co-Stars - doch echt gefordert wird von ihnen erstaunlich wenig.

Gerne möchte ich berichten, dies sei nicht so schlimm, denn wenn der Film rollt, gehen solche Kleinigkeiten vergessen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Für 90 Minuten von "Red Cliff II" war ich interessiert und involviert, aber nie gefesselt. Man wartet, ebenso wie die Figuren, auf den grossen Schachzug. Auf die Mutter aller Schlachten. Ungeduld und Anspannung fliessen da manchmal ineinander. Ich kann mir gut vorstellen, dass die gestraffte internationale Fassung diesbezüglich besser getaktet ist. Wir werden viel Informationsgehalt verlieren, aber zugunsten einer strafferen Dramaturgie. Es ist schwierig zu entscheiden, was letztendlich wichtiger ist.

Doch nach den gut eineinhalb Stunden, wenn der Kampf endlich losgeht, zeigt dieses Ungetüm seine Zähne. Die Musik peitscht auf, die Bilder werden martialischer, die Akteure sind aufgeladen mit Energie. Alleine schon die schiere Menge an Feuer, buchstäblich und bildlich, die hier geboten wird, sucht ihresgleichen. Und weil Tony Leung diesmal im Gegensatz zum Vorgänger auch aktiv im Gefecht mitmischt, bekommt das Ganze auch etwas mehr Drive: Man sieht dem Protagonisten im Schlachtgetümmel lieber zu, als einem seiner Lakaien. Nur weil der Auftakt des Spektakels bei Nacht stattfindet, vermisst man die visuelle Breite der Kämpfe von Teil eins - die wirkten präziser choreografiert. Doch das ist auch die Idee dahinter: Hier ist zwar der Angriff durchorganisiert, doch bei so vielen Soldaten und so viel Feuer muss ein höllisches Chaos entstehen. Woo fängt dies eindrücklich ein.

Das trifft denn auch auf den ganzen Film zu: Er ist eindrücklich. Zusammengenommen mit Teil eins ergibt sich tatsächlich das ultimative Epos zum Thema "Red Cliff", selbst wenn Mr. Woo einiges an historischen Fakten aus dramaturgischen Gründen zurechtgebogen hat. Im Geiste blieb er der Vorlage treu und inszenierte eine aufwendige Schlachtplatte mit verblüffendem Detailreichtum, grosser Besetzung, furiosen Actionszenen und der zeitlosen Botschaft, wonach Machtgier und übertriebene Ambitionen zum Sturz führen müssen. In beiden Hälften hat es Längen, in beiden hat es Szenen, die redundant wirken, doch selbst die helfen mit, den Facettenreichtum zu steigern. Die Vergleiche mit "The Lord of the Rings", die manche Kritiker zogen, sind bezüglich der Schlachtinszenierung und des epischen Anspruches nicht von der Hand zu weisen, aber doch ziemlich übertrieben. "Red Cliff" ist gewöhnlicher, oberflächlicher und vor allem distanzierter: keine Figur hat sich in mein Herz gespielt. Ein wuchtiges Filmereignis liefert er dennoch. Und Teil zwei ist sein leicht überlegener Showdown.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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