Queen of the Damned (2002)

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US-Start: 15. 2. 2002

Regie

Michael Rymer - In too Deep
Buch Scott Abbott - TV-Autor
Michael Petroni - The Dangerous Lives of the Altar Boys
nach dem Roman von Anne Ryce - Interview With the Vampire
Produktion Jorge Saralegui - The Time Machine, Red Planet
Musik Jonathan Davis & Richard Gibbs
Kamera Ian Baker - I.Q., The Russia House, Fierce Creatures
Darsteller Stewart Townsend
Aaliyah
Lena Olin
Vincent Perez
Marguerite Moreau
About Adam, Wonderland
The Matrix Reloaded [scenes deleted], Romeo Must Die
Chocolat, The Ninth Gate, Fanny och Alexander

I Dreamed of Africa, The Crow: City of Angels, Reine Margot
*1977 - Mighty Joe Young, Free Willy 2
Links imdb, upcomingmovies.com, official website
Verleih / © Warner Bros.
Bewertung
Kritik Klickt hier für meine ausführliche Filmbesprechung.
Andere Stimmen James Berardinelli (USA) 1½/4 ... plenty of titillation, but no payoff.
Roger Ebert (USA) 2/4 ... The movie doesn't reach the level of camp goofiness ...

Rated R - www.filmratings.com


Die Verfilmung von "Interview With the Vampire" wurde begleitet von Machtkämpfen hinter den Kulissen, die letztendlich öffentlich ausgetragen wurden. Tom Cruise sei fehlbesetzt, der Roman werde verunstaltet etc. Der Dreh zur Fortsetzung "Queen of the Damned" mit neuer Besetzung (der junge Lestat wird nun von Stewart Townsend statt Tom Cruise gespielt) lief dagegen anhezu problemlos - bis zu jenem schrecklichen 25.8.2001, als bei den Bahamas ein Flugzeug abstürzte. Mit an Bord Hauptdarstellerin Aaliyah, die R'n'B-Sängerin mit grossen Karriere-Aussichten. Ihre Szenen für "Queen of the Damned" waren bereits abgedreht, aber für "The Matrix Reloaded" hatte sie erst wenige Szenen gedreht. Ihre Rolle wurde umbesetzt.

WB stand  somit vor der Frage, was man mit einem Film mit einem toten Star macht. Direct-to-Video stand zur Diskussion, aber das hätten die Fans wohl nicht zugelassen. Also wurde der US-Start auf den 15.2.2002 festgelegt. Hier ein paar Bilder:

"Queen of the Damned" startete am 22.2.02 zu höchstens mittelmässigen Kritiken und kam während einer ziemlichen Box-Office-Flaute auf Platz 1 der US-Kinocharts (knapp 15 Mio.). Es ist jedoch bezeichnend, dass das Freitags-Resultat höher war, als das von Samstag & Sonntag - was auf schlechte Zahlen in den kommenden Wochen hinweist. Und tatsächlich schlitterte "Queen of the Damned" in seiner zweiten Woche massiv die Charts herunter und flog in der dritten Woche bereits aus den Top 10 (von 6 auf 12!). Das Einspielergebnis liegt bei knapp 28 Millionen, Total sollten also etwa 35-39 Millionen drin liegen.


Review

Gleich vorweg: Dies ist kein Kritiker- und Publikumsliebling. "Queen of the Damned" wird nicht allen gefallen und auch ich war nicht vollends begeistert. Unterhalten habe ich mich aber ziemlich gut, was daran liegt, dass "QoD" einigermassen gelungen Sex und Blut mixt - und da hat ein Film bei mir schon fast gewonnen.

Das Vampirgenre ist ja seit je her ein erotisches Feld. Schon Bram Stokers "Dracula" war sehr erotisch und die Autorin Anne Rice knüpfte nahtlos daran an, als sie ihren erotischen Obervampit Lestat kreierte. Einen Film mit diesem "Lestat" haben wir ja schon gesehen: "Interview With the Vampires" mit Tom Cruise, Brad Pitt, Antonio Banderas, Christian Slater und einer jungen Kirsten Dunst. "Queen of the Damned" basiert zwar auch auf einem Roman von Anne Rice, hat jedoch mit der "Interview With the Vampire"-Produktion nichts zu tun. In die Rolle des Lestat schlüpft Stewart Townsend, der dem Vampir eine Blutauffrischung genehmigt. Townsend spielt Lestat als machtbesessenen, einsamen Mann, der sich an Mann und Frau gleichermassen verköstigt. Dies war schon in "Interview With the Vampire" ein reizvoller Aspekt: Das Aussaugen wird zum Liebesakt - ob zwischen Faruen und Männern oder Männern und Männern. In der Tat ist Letzteres in Anne Rices Büchern sogar erotischer: Wir erinnern uns an die ambivalente Beziehung zwischen Cruise und Pitt - diesmal halt zwischen Townsend und dem Schweizer Vincent Perez, der Marius spielt.

Das soll nicht heissen, dass es hier bloss Schwulensex gibt. Im Gegenteil. Sexy Frauen und Männer tummeln sich gleichermassen auf der Leinwand und der Sex als Akt kommt eh so gut wie nie vor - es ist der Akt des Aussaugens, der als Moment intimster Vereinigung dem Sex gleichkommt oder ihn gar übersteigt, schliesslich wird der kleine Tod (aka. Orgasmus) durch einen echten Tod ersetzt.

"QoD" hat jedoch auch etliche Schwächen. So ist er trotz 100 Minuten Lauflänge zu lange - was insbesondere an dem Handlungsstrang mit Jesse liegt. Menschen sind einfach langweilig. Dann kommt die verstorbene Aaliyah nicht so gut zum Zug, wie man es sich wünschen würde. Ihr erster Auftritt ist sensationell, doch von da an entwickelt sich ihr Charakter nicht. Sie schleicht durchs Bild ohne noch zu faszinieren. Dann gibt es auch die üblichen Logiklöcher und (v. a. zu Beginn) einen Mangel an Blut. Wie bei der Bluttat oft weggeschnitten wird, ist  etwas lästig.

Alles in allem werden Vampirfans und Liebhaber morbider, gothischer Erotik ihren Spass haben. Alle anderen werden sich ab "Queen of the Damned" eher ärgern. Ihr wisst hoffentlich, zu welcher Gruppe ihr gehört ...



page created: 13.12.01  ~  last updated 12.3.02

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