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> POULTRYGEIST: NIGHT OF THE CHICKEN DEAD
Horrorkomödie. USA 2007
Alternative Titel
Poultrygeist; Poultrygeist: Attack of the Chicken
Zombies
Regie Lloyd
Kaufmann
Produktion Andy Deemer,
Kiel Walker
Ausfrührende Produzenten Lloyd Kaufman, Michael Herz, Pat Swinney Kaufman
Drehbuch Lloyd Kaufman, Gabriel Friedman, Daniel Bova
Musik
Duggie Banas
Kamera Brendan C. Flynt
Darsteller Jason Yachanin, Kate Graham, Allyson Sereboff, Robin Watkins,
Joshua Olatunde,
Rose Ghavami, Caleb Emerson, Lloyd Kaufman, Khalid Rivera, Joe Fleishaker, Brian
Cheverie, Ron Jeremy
Länge 103 Min.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 11.7.09
© Bilder Troma,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Wege der Highschool-Schätzchen Arbie (Jason Yachanin) und Wendy (Kate
Graham) werden sich bald trennen, weil Wendy das College besuchen wird. In ihrer
letzten gemeinsamen Nacht schlafen sie auf einem alten Indianerfriedhof
miteinander, werden dabei aber von Zombies und einem Psychopathen gestört. Ein
Semester später kehrt Arbie an den Ort seiner Entjungferung zurück, doch dort
steht nun eine Filiale des Fast-Food-Giganten "American Chicken Bunker". Wendy
ist gerade dabei, gegen dieses tierfeindliche Unternehmen zu protestieren - mit
ihrer Geliebten Micki (Allyson Sereboff)! Aus Protest
gegen diesen lesbischen Betrug bittet Arbie den Manager Denny (Joshua
Olatunde) um einen Job und kriegt tatsächlich eine Stelle an der Kasse. Doch
Arbie und seine Kollegen, der Mexikaner Paco Bell (Khalid
Rivera), der Redneck Carl Jr. (Caleb Emerson)
und die verhüllte Muslima Hummus (Rose Ghavami),
erwartet bald der blanke Horror: Die Seelen der toten Indianer sind in die
gemeuchelten Hühnchen geschlüpft und sorgen für ein Blutbad.
REVIEW
Ich habe viel zu lange keinen Troma-Film mehr gesehen. Zeit also für etwas Trash.
Und dann gleich richtig, mit Langkritik. Solche Screenshots macht man
schliesslich gerne! Meine Liebe zu Troma ist nicht extrem ausgeprägt, aber seit
1997 bin ich angefixt. Damals sah ich in einem kleinen Kino im australischen
Brisbane den Neustart "Tromeo and Juliet" - und es war eine
Riesengaudi. Das beste Publikum, das ich jemals im Kino erlebt habe. Und mein zweiundzwanzigjähriges
Gehirn war auf ewig verdorben. Umso schöner, dass Troma nach ewig langen
Produktionsproblemen wieder ein Werk vorlegen konnte; "Poultrygeist: Night of
the Chicken Dead"!
Dabei sah es lange so aus, als ob der neuste Unsinn des New Yorker Kultstudios gar nie das Licht der Leinwand erblicken würde. Das Drehbuch war schon 2004 fertig, danach musste das Budget von 450,000 zusammengekratzt werden. Regisseur und Troma-Boss Lloyd Kaufmann investierte mit seiner Frau sogar seine eigenen Ersparnisse. Als Schauspieler mussten Troma-Veteranen wie der rundliche Pornostar Ron Jeremy und der noch rundere Joe Fleishaker ran, Gratis-Statisten wurden rekrutiert. Doch während des Drehs kam es zu Streit, die Statisten forderten mehr Geld, ja selbst das stillgelegte McDonald's-Gebäude, in dem gedreht wurde, musste vorzeitig abgerissen werden. All das konnte den Release jedoch nur verzögern, nicht aufhalten, und so fand die Horrorkomödie den Weg in die Kinos - in gloriosen 35mm-Format.
Hat sich der ganze Kraftakt gelohnt? Oh ja. "Poultrygeist" ist widerlich, holprig, albern, plump - und gerade deswegen so unterhaltsam. Der Film reiht sich mühelos in die Tradition trashiger Troma-Werke ein und ist sogar noch eine spur stringenter als so manch anderer. Natürlich geht das noch lange nicht als gut im cineastischen oder künstlerischen Sinne durch, doch das hat hoffentlich noch nie einen Troma-Fan abgeschreckt. Höhepunkte? Da gibt es viele. Primär die billig gemachten, aber sehr effizienten Splatter-Effekte in der letzten halben Stunde, die an blutrünstiger Originalität nur schwer zu überbieten sind. Blut, Gedärm, grüner Saft, alles da. Frittierte Hoden, eine wortwörtliche Hühnerbrust und aufplatzende Körper ebenso.
Auch die Dialoge sind einmal mehr ein Knüller, selbst wenn sie teilweise steif vorgetragen sind. Aber Kaufman und seine Truppe setzen auf prägnant-ironische sowie doppeldeutige Texte, mal unüberhörbar sozialkritisch, mal zynisch, mal einfach abstrus. In welchem Film kriegt man schon so etwas wie "eat my meat you vegan whores!" zu hören? Oder "the chicken has declared jihad on us all". Auch die schrille Figurenzeichnung dürfte eine Troma-Spezialität sein. So bekommen wir eine lesbische Heldin, einen paranoiden Manager, einen schwulen Mexikaner, einen tierlieben Hinterwäldler und, meine Favoritin, die rot verhüllte Muslima mit den bildschönen Augen und dem Drang, es allen Recht zu machen, selbst wenn sie ständig als Terroristin verschrien wird. Als sie in Panik ein mutiertes Huhn anschaut und kreischt "It's Ariel Sharon" war nicht das einzige Mal, dass sie mich zum laut Herauslachen brachte.
Wer will, der kann die Probleme zusammenzählen: die Anschlussfehler, die etwas zu langen Musical-Einlagen, die holprige Montage, die Längen am Anfang, die bemühte Gesellschaftskritik, die aus allen Rohren feuert, ohne jemals etwas wirklich zu treffen. Doch mit solch einer Einstellung verbaut man sich den Zugang zu einer bescheuerten Spass-Granate. Am besten ein paar ähnlich kranke Kollegen einladen und mit genügend Drogen sich das Zeug reinziehen. Wer besonders mutig ist, der serviert dazu noch Hühnchen. Voilà, alles bereit für eine Troma-Party - und eineinhalb Stunden degenerierten Nonsens-Fun. Ich für meinen Teil fand ihn besser als "Terror Firmer" und eine Spur besser als "Citizen Toxie". Das heisst der beste Troma-Streifen seit "Tromeo & Juliet". Wer aber denkt, Blutbäder, Eingeweide, Furzattacken, geschüttelte Brüste und sonstiger Schund sei ein wenig zu schmutzig, der sollte dem Film trotz dieses Lobes lieber fernbleiben.
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EXTERNE INFOS & REVIEWS
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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