> molodezhnaja Hauptseite
> filme P

> LE PISTOLE NON DISCUTONO

 


 

Italowestern. I/D/E
Alternative Titel
Die letzten zwei vom Rio Bravo; Bullets Don’t Lie; Bullets Don’t Argue

Regie Mario Caiano
Drehbuch Gianni Castellano, Giuseppe Moccia, Pedro de Juan nach einer Story von Pedro de Juan
Produktion Fernando Rossi
Kamera Massimo Dallamano, Julio Ortas        
Musik Ennio Morricone      
Schnitt Roberto Cinquin
Darsteller Rod Cameron, Horst Frank, Ángel Aranda,Vivi Bach, Luis Durán,
Kai Fischer, Mimmo Palmara, HansNielsen, Julio Pérez Tabernero, Gonzalo Esquiroz
Länge 89 Min.

Kinostart 1964

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.5.2011
©  Bilder Koch Media, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der belesene Gauner Billy Clanton (Horst Frank) überfällt mit seinem übermütigen Bruder George (Ángel Aranda) die Bank seiner Heimatstadt River Town und tötet die beiden Angestellten. Nach dieser heimtückischen Tat hängt sich der frisch verheiratete Sheriff Pat Garrett (Rod Cameron) an die Fersen des Gespanns. Er macht bei der Verfolgung vor der mexikanischen Grenze keinen Halt. Als er sie tatsächlich schnappt, hat Garrett deswegen ein Problem: Er muss das Gauner-Duo ohne juristische Befugnisse durch die Wüste in das Gefängnis in die Vereinigten Staaten zurückbringen, verfolgt von mexikanischen Banditen, die es auf die Beute vom Banküberfall abgesehen haben.

 

REVIEW
Hier ist die Entstehungsgeschichte fast spannender als der Film und das ist nicht einmals eine eigene Schuld. "Le pistole non discutono", unter dem deutschen Titel "Die letzten zwei vom Rio Bravo" entstand nämlich parallel zum späteren Italowestern-Klassiker "Per un pugno di dollari". Ersterer war eine gross budgetierte deutsch-italienische Co-Produktion, bei der alleine schon US-Hauptdarsteller Rod Cameron mehr gekostet haben soll, als Sergio Leones kompletter Film. Der "Dollar"-Auftakt indes war günstig, wurde an den verlotterten Sets des anderen Films gedreht und ohne Stars inszeniert. Die Ironie der Filmgeschichte wollte es aber, dass "Per un pugno di dollari" zum Klassiker avancierte und eine Flut von Nachahmern nach sich zog, während "Le pistole non discutono" so gut wie in Vergessenheit geriet.

Vielleicht auch deshalb, weil er zu sehr den Vorgaben aus Hollywood folgte. Anders als Leone, der an den Gesetzen des Westerns sägte, ihn schmutzig und ruppig machte, bleibt hier vieles moralisch noch integer, selbst Ennio Morricone, der bei beiden Filmen den Soundtrack beisteuerte, geht musikalisch keine neuen Wege, sondern orientiert sich an den Kompositionen von Dimitri Tiomkin und Henry Mancini. Entstanden ist daher ein eher konventionelles Filmchen, durchaus solide, aber in keiner Weise speziell oder besonders. Selbst der Hauptdarsteller passt in dieses Schema. 

Rod Cameron war im Amerika der 50er und 60er der propere Held vieler B-Western und dachte nicht im Traum daran, sein Image auch nur annähernd zu beschmutzen. Keine Chance also auf das Etablieren eines Antihelden: Hier muss Pat der gesetzestreue Widersacher des bösen Billy sein. Die beiden Figuren basieren übrigens nur noch minimalst auf den historischen Kontrahenten Pat Garrett und Billy the Kid, all ihre vergangenen Konflikte werden ausgeblendet, damit auch die Schattenseiten Garretts. Im Zentrum steht alleine die Jagd des Guten nach dem Bösen. Letzterer ist dabei freilich die spannendere Figur. 

Gespielt vom deutschen Vorzeigebösewicht Horst Frank ist der blauäugige Blondschopf Billy nämlich ein gescheiter Kerl, der ständig Zitate von sich gibt und seinen hitzköpfigen Bruder belehrt. Vergleichbar mit Henry Fonda in Sergio Leones Meisterwerk "C'era una volta il West" nur ohne dessen eiskalten Sadismus. Immerhin ist Billy damit halbwegs ein Vorbote späterer Filme, die man gemeinhin als Italowestern anschaut. Es ist auch nicht das einzige Element, das eher zum Italowestern als zum klassischen Western passt. Auch die spanischen Drehorte, die vielen europäischen Co-Stars (darunter die Dänin Vivi Bach und die Tschechin Kai Fischer, die viel im deutschen Kino verkehrten), die etwas staubigeren Szenen in Mexiko und Morricones Musik - so unspektakulär sie auch sein mag - rufenspätere Genre-Einträge in Erinnerung. 


Unterhaltungsfrei ist "Le pistole non discutono" daher also nicht. Er ist eher konventionell inszeniert, etwas steif gespielt und inhaltlich nicht immens aufregend, weshalb er hinter Klassikern wie jenen von Sergio Leone oder Sergio Corbucci im Staub der Filmgeschichte liegt. Aber unterhaltsam ist die kurzweilige Westernmär allemal und mündet in ein ganz ansehnliches Actionfinale. Filmhistorisch kann man sich jedoch nur unter Angstschweiss vorstellen, was passiert wäre, wenn er zu Erfolg gekommen wäre und nicht Leones "Dollar"-Film.
 

 

BESTELLEN 
amazon.de (Liefert aus D)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 8