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Drama. Indien. Malayalam
Alternativer Titel While It Rains Hard

Regie Kamal
Drehbuch T.A. Razak
Produktion Salim Padiyath
Songs M. Jayachandran
Kamera P. Sukumar
Darsteller Meera Jasmine, Kavya Madhavan, Biju Menon, Dilip, Salim Kumar, Mammukoya
Länge 146 Min.

Kinostart 12.11.2004
Trade classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 21.10.06
©  Bilder AP international, Screenshots molodezhnaja


STORY
Raziya (Meera Jasmine) lebt mit ihrem Baby im Haus ihres Schwiegervaters Abdu (Mammukoya) am Fluss Kallayi in Kerala. Ihr Ehemann Akbar (Dilip) arbeitet in Saudi Arabien. Eines Tages trifft die schreckliche Nachricht ein, dass Akbar verhaftet worden sei und ihm die Todesstrafe wegen Mordes drohe. Er soll seinen Kollegen Raghavan Iyer (Vineeth) ermordet haben. Als Akbars Freund John (Biju Menon) das Urteil bestätigt wird, bricht Raziya auf, um Raghavans Gattin Ganga (Kavya Madhavan) aufzusuchen, denn laut saudiarabischem Gesetz kann die Todesstrafe abgewendet werden, wenn die Ehefrau des Toten dem Mörder vergibt. Doch Raziya stösst auf taube Ohren, da Gangas Angehörigen strenge Brahmanen sind und den Tod des Mörders als Genugtuung verlangen.

 

REVIEW
Es ist schon etwas unfair, dass ich vor ein paar Tagen Dor gesehen habe und mich von ihm beeindrucken liess. Denn im Vergleich schliesst nun der Film, der ihn inspiriert hat, etwas schwächer ab. Er heisst "Perumazhakkalam" und wurde vom gefeierten Regisseur Kamal aus Kerala in der Regionalsprache Malayalam inszeniert. Hindi-Regisseur Nagesh Kukunoor konnte für Dor auf diesem Original aufbauen, Nuancen verbessern und vor allem die Frauenrollen spannender gestalten. Doch ohne das Original gäbe es freilich kein Remake. Das ist nicht der einzige Grund, warum Kamals Arbeit das Anschauen wert ist. "Perumzhakkalam" ist nämlich auch ganz für sich ein starkes Stück Kino.

Anders als Dor, der ein gewisses magisches und filmisches Element in Form grossartiger Bildkompositionen und dramatisch angelegter Figuren-Konfrontationen beisteuerte, gibt sich "Perumazhakkalam" ausgesprochen erdig und real. Da der Film nur in Kerala spielt wechselt auch nicht die Landschaft, sondern ist stets geprägt vom titelgebenden Regen, der zum Teil etwas zu orchestriert auf Kommando über unsere Protagonisten prasselt. Doch die humide, sumpfige Umgebung verleiht dem Film eine ganz eigene Aura. Von grossartigen Bildern kann man kaum reden, aber sie sind sorgfältig in Szene gesetzt und bauen eine lebensechte Atmosphäre auf - sei es in der moslemischen oder der hinduistischen Gemeinschaft.

Kamals Augenmerk liegt deutlich stärker auf der religiösen Komponente. In Dor war auch klar, wer Moslem ist und wer Hindu, es entstand auch daraus eine gewisse Dynamik, doch "Perumazhakkalam" setzt viel stärker darauf - bis hin zu einer bewegenden Schlussbotschaft. Ein Christ hilft hier mit, dass eine Muslima eine Hindu-Frau um Gnade für ihren Mann erbeten kann. Das hat eine starke interreligiöse Botschaft, doch keinesfalls möchte Kamal noch mehr hinein interpretieren. So schleudert Raziya passenderweise einer Gruppe von Reportern Schlamm entgegen, die ihr Drama einen politisch-religiösen Kontext stellen wollen. Für sie ist in dem Moment völlig egal, welcher Religion Ganga angehört. Und darin, dass für die drei Hauptpersonen Raziya, Ganga und John die Religion in dieser Thematik keine Rolle spielt (obwohl sich alle durch ihren Glauben definieren), ist das Bestechende an der Konstellation.

Auch im technischen Bereich ist "Perumazhakkalam" gelungen: Die Musik passt hervorragend zum Ambiente, die Montage ist flüssig, die Inszenierung (bis auf den Regeneinsatz) subtil. Die preisgekrönte südindische Schauspielerin Meera Jasmine (Aayitha Ezhuthu) leistet in der Hauptrolle hervorragende Arbeit, ihre ganz im Malayalam-Kino verwurzelte Leinwandpartnerin Kavya Madhavan hat etwas weniger zu tun, spielt aber auch sehr überzeugend. Im Vergleich zu Dor schneidet der Film aber gerade bei der Beziehung der beiden Frauen etwas schwächer ab. Das beginnt schon beim Drama von Gangas Verwittwung. Ihr werden zwar auch in einer eigentlich unmenschlichen Zeremonie die Heirats-Merkmale abgewischt und zertrümmert, doch in Dor wurde dies zum Teil von Meeras Weigerung, das Gnadengesuch zu unterzeichnen. Ganga reagiert deutlich passiver und fügt sich lediglich dem Befehl der Familie. In Dor war die Familie weniger wichtiger, hier reist Raziya mit ihrem Vater an, auch der als Comic Relief gedachte Onkel stösst dazu und die ganze Dor-Episode mit der Anfreundung der Frauen, die der Witwe neuen Lebensmut gibt, fehlt hier. Das steckt in der Aussage, wenn ich Anfangs schreibe, Kukunoor habe der Hindi-Fassung neue Nuancen abgewonnen. Deshalb muss man in seinem Fall auch von einem absolut gelungenen Remake reden - eines eben, das mir sogar noch besser gefiel.

"Perumazhakkalam" ist trotzdem ein guter Film, ein wunderbares Begleitstück und der Ideengeber für das nördliche Remake. Beide Filme sind zutiefst human, porträtieren starke Frauenfiguren und drehen sich um ein cleveres, weil so bestechend einfaches dramatisches Gerüst. Mit einer Lauflänge von nur 111 Minuten ist "Perumazhakkalam" ausserdem angenehm kurz und bietet trotzdem eine ausgereifte Story, viel Lokalkolorit und sogar Musik. Ein dicht gewobenes Werk also, das Freunde der etwas anspruchsvolleren, aber nie kopflastigen Kost begeistern kann.

 

MEINE DVD
AP international (IND), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Malayalam Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Etwas matt und bei Bewegungen sehr schnell unscharf)

 

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anytamil

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
nowrunning (3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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