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Drama
Singapur 2004
Alternative Titel -

Regie Djinn
Drehbuch Djinn
Darsteller Lim Kay-Tong, Liu Qiu-Lian, A. Panneeirchelvam, Ivy Cheng, Sunny Pang, Catherine Tan

Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 12.2.2007
©  Bilder Tartan, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der 51-jährige Harry Lee (Lim Kay-Tong) war einst bei der Marine. Heute arbeitet er als Sicherheitsmann am Hafen und kutschiert
nachts Leute in seinem Taxi herum. Er träumt davon, sich im australischen Perth zur Ruhe zu setzen. Bis dahin hängt er mit seinem indischstämmigen Kumpel Selvam (A. Panneeirchelvam) herum und verprügelt in Wutattacken seine Frau (Liu Qiu-Lian), die ihn betrügt und das Geld beim Glücksspiel verprasst. Da verschafft ihm sein Vorgesetzter Angry Boy Lee (Sunny Pang) einen Job in einem Bordell, wo sich Harry in die Vietnamesin Mai (Ivy Chen) verliebt.

 

REVIEW
Der 1968 in Singapur geborene Regisseur Djinn lebt in Los Angeles und gab 2001 mit dem Low-Budget-Streifen Return to Pontianak sein Spielfilmdebüt. "Perth" ist gegenüber jenem Werk ein deutlicher Fortschritt, doch den von vielen Kritikern als Singapurs Antwort auf "Taxi Driver" betitelten Film habe ich darin nicht gesehen: Djinns Zweitling ist ein düsteres, nihilistisches Drama, das von gescheiterten Träumen und kaputten Existenzen erzählt. Doch das Potential dieses Stoffs verpufft in einer etwas gelangweilten Inszenierung und einem distanzierenden Grundton, der sich nie richtig zwischen unfreiwillig komischen Overacting und fast grotesker Brutalität entscheiden kann.

Selbst die Hauptfigur, leicht chargierend, aber faszinierend gespielt von Lim Kay-Tong, lässt überraschend kalt. Sein innerer Tumult wird oft negiert durch seine Erzählmonologe und die Ironie der Inszenierung. Es gibt ein paar ruppige Szenen, in denen der Film das Potential andeutet, das in ihm steckt, etwa als Harry seine Frau elend lange und ohne zu pausieren schlägt - das hat eine abschreckende und schockierende Wirkung, die lange nachhallt und die selbst vom blutrünstigen Finale nicht getoppt wird.

Dazwischen stopft Djinn eine Serie von stereotypen Charakteren und klischierten Situationen. All das wirkt etwas abstrakt, die aufgeblasenen 16mm-Bilder verstärken das gekünstelte Gefühl noch. Vom Zeitgeist atmenden Genie eines "Taxi Driver" ist dieses Projekt jedenfalls meilenweit entfernt und hat auch nicht denselben Impact wie Scorseses Klassiker. Der Film gewinnt dadurch an Reiz, dass er ein Singapur abseits der Glaspaläste und Kaugummi-freien Strassen zeigt, ein Singapur des Drecks, der menschlichen Tragödien und der vagen Hoffnungen, in der die Bewohner fluchen wie die Wilden.

Doch ist man mal über dieses Novum hinweg, lässt der Film schlicht zu kalt. Es gibt längst andere Filme, die versuchen, den Mythos vom blitzblanken Singapur zu demontieren, so etwa der ein Jahr zuvor entstandene und auch nicht vollends geglückte 15 - doch damit alleine wird der Film ja nicht gut. Im Falle von "Perth" ist das Setting interessant, die rohe Machart durchaus sehenswert, doch der Story fehlen Einfälle, den Charakteren echte Tiefe und der Stimmung ein einheitlicher Grundton. In seinem Versuch, den Film hipper zu machen, als die kaputte Hauptfigur eigentlich ist, lässt er Ironie in die Präsentation einfliessen, welche die Tragödie von Harry Lee und seiner Einsamkeit unterwandert und abschwächt. Sicherlich kein schlechter Film, aber nicht Singapurs Antwort auf "Taxi Driver", sondern dessen kleiner, nicht ganz ausgewachsener Bruder.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Letterboxed Widescreen
Englisch mit englischen und spanischen Untertiteln.

 

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