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2009
> PERAANMAI
Actionthriller. Indien.
Tamilisch
Alternative Titel Valour; Pranmai; Tapferkeit; பேராண்மை
Regie S. P. Jananathan
Drehbuch S. P. Jananathan, N. Kalyanakrishnan
Produktion K. Karunamoorthy, C. Arunpandiyan
Songs Vidyasagar
Kamera S. R. Satishkumar
Choreografie CoolJayanth, Eswar Babu
Darsteller Jayam Ravi, Roland Kickinger, Ponvannan, Vadivelu, Urvashi,
Saranya, Siso Kamburov
Länge 154 Min.
Kinostart 16.10.2009
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.11.10
© Bilder Ayngaran,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Dhruvan (Jayam Ravi) lebt als Mitglied eines Stamms im Hinterland von Tamil
Nadu. Der junge Held arbeitet so hart, dass er den Job als Wildhüter bekommt. In
dieser Funktion darf er auch abgehende Wildhüterinnen ausbilden, die von
Schwester Victoria (Urvashi) aus dem nahen Rosa College abkommandiert wurden.
Unter ihnen befinden sich die fünf Störefriede Jennifer (Kadhal Saranya),
Kalpana (Varsha), Thulasi (Tanushka), Ajitha (Adhisaya) und Sushila (Liyashree).
Die wollen den Ausbildner bald wieder loswerden und unterschieben ihm sexuelle
Avancen. Als dies nicht klappt, fordert er nicht etwa eine Bestrafung, sondern
nimmt die fünf mit auf eine Erkundungstour durch den Urwald. Dort verlieren sie
nach einem Streich der Girls ihren Jeep und geraten zu allem Übel an den
Terroristen Anderson (Roland Kickinger), der mit 15 Schergen durch das Gehölz
zieht. Ihre Absicht: den Start des indischen Satelliten Pasumai verhindern.
Dhruvan und seine Schülerinnen müssen sie aufhalten.
REVIEW
Auf Südindiens Filmemacher ist Verlass, um einen
Actionreisser in bester 80er-Jahre-Manier zu liefern. Masala trifft "Rambo" -
nur minimal updated fürs neue Jahrtausend. Die eigentliche Vorlage für
"Peraanmai" ist zwar ein Roman des Russen Boris Vasilyev, der 1972 unter
dem englischen Titel "The Dawns Here Are Quiet" auch verfilmt wurde. Sogar die
Zahlen stimmen - fünf Mädels, sechzehn Schurken, eine Raketenmission. Doch um
die Sache noch etwas indischer zu machen, wird natürlich gesungen, wird ein
Bisschen geliebt und werden patriotische Floskeln gespuckt.
Das dürfte denn auch der übelste Teil des Films sein: Das nationalistische Gewäsch von den edlen Indern und den schurkischen Ausländern. So manövriert sich jeder Film gleich ins Trash-Abseits. Was im Hollywood der 80er nervte ist auch im tamilischen Kino der 2000er-Jahre noch ein Ärgernis. Und bei weitem nicht das einzige: Die kaukasischen Schauspieler um den in Wien geborenen Hollywood-B-Darsteller Roland Kickinger, dessen grösste Leistung bisher ein Kleinauftritt in Terminator: Salvation war, machen mit ihrer steifen Performance den Bäumen im Wald Konkurrenz. Hölzern bis zur Brandgefahr.
Auch die Action lässt zu wünschen übrig, sei es wegen amateurhaftem Seil-Einsatz oder wegen schwacher Choreografie. Ziemlich mies auch die Spezialeffekte, wenn etwa der computergenerierte Jeep über die computergenerierten Klippen stürzt, oder die computergenerierte Raketenbasis aussieht wie ein Spielzeug. Das schadet dem Spektakel-Wert schon massiv. Und letztendlich ist auch die Story kein preisverdächtiges Material, wenn die Kastenkonflikte am Anfang aufgesetzt wirken, die Girls in der ersten Hälfte mit ihrem Getue nur nerven und später die Geschichte zu sehr bei "Rambo" klaut. Nicht zuletzt hat die nette Zensurbehörde etliche sachlüpfrige Sätze und Dialoge über Kastenkonflikte entfernt. Einige Stellen sind so regelrecht verstümmelt.
Immerhin ist "Peraanmai" schön brutal, da wird bei Bedarf gestochen und geschlitzt wie blöd. Muss man wirklich einem Mann, dem man zuvor die Kehle durchstochen hat, auch noch in Herz und Organe stechen? Egal, Hauptsache der böse Ausländer ist abgeschlachtet. "Wenn die Ausländer gewinnen verliert Indien", so die simple Botschaft. Der einzige heimische Bösewicht ist übrigens Kasernenchef Ganapathi Ram (Ponvannan), der gegen die Waldbewohner lästert und auch Dhruvan wie Dreck behandelt. Darin würde ein wenig Gesellschaftskritik stecken, wenn sie nicht so ungeheuer plump wäre.
"Peraanmai" ist sicher nicht vollends übel, dafür bieten die saftigen Dschungebilder zu viel Genuss fürs Auge, dafür ist Hauptdarsteller Jayam Ravi ("M. Kumaran S/O Mahalakshmi") zu solide, dafür ist der reisserische Kampf 5-gegen-16 durchaus manchmal noch packend. Manchmal. Das alles reicht freilich noch lange nicht für eine Empfehlung. Der Film ist schlicht zu stumpfsinnig in manchen Belangen, seine an bisweilen gemeinte Rhetorik verkommt zum demagogischen Einerlei, sein Pseudo-Marxmismus funktioniert knapp über Kindergartenniveau. Und selbst wenn man das Hirn ausschaltet, kriegt man nicht viel mehr als einen überlangen, streckenweise recht drögen Reisser. Wahrlich keine Sternstunde.
MEINE DVD
Ayngaran (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Tamil 5.1 und DTS mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Leichte Blockbildung und
manchmal körniges Bild, aber ok. Die Untertitel lassen etwas zu
wünschen übrig, wenn etwa der Kommunismusvater als Carl Max bezeichnet
wird.)
BESTELLEN
Ayngaran (liefert aus GB)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Rediff (2/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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