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2012
> PAAN SINGH TOMAR
Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie
Tigmanshu Dhulia
Drehbuch Tigmanshu Dhulia, Sanjay Chauhan
Produktion Ronnie Screwvala
Songs Abhishek Ray
Kamera Aseem Mishra
Darsteller Irfan Khan, Mahie Gill,
Vipin Sharma, Imran Hasnee, Jahangir Khan, Zakir Hussain
Länge 135 Min.
Kinostart 2.3.2012
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 26.6.2012
© Bilder UTV,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Reporter interviewt Paan Singh Tomar (Irfan Khan), einen der gefürchtetsten
Gangster im Chambal-Tal. Der erzählt, wie er zum Outlaw geworden ist: In den
1950er-Jahren trat der einfache Farmer in die Armee ein, wo die Offiziere sein
Talent als Läufer erkennen. Sie teilten ihn in die Sportmannschaft ein, wo er im
3000-Meter Hürdenlauf trainierte. Sieben Jahre in Folge gewann er die nationale
Meisterschaft in Indien. Doch ein blutiger Landkonflikt in seiner Heimat zwang
ihn zur Rückkehr ins Tal. Die Lage eskalierte, Paan Singh Tomars Mutter verlor
dabei ihr Leben. Der Sportheld schwörte Rache und zog sich in die Berge zurück,
wo er seine Getreuen mit militärischer Disziplin zu einer schlagfertigen
Kriminellen-Truppe ausbildete.
REVIEW
Die Menge an legendären Gangster in Indien ist
immens. Jede Region hat ihren berühmten Schurken, ihre Rebellen - an sich nicht
verwunderlich bei einem so riesigen Land mit einer solch turbulenten Geschichte.
Doch im Zentrum Indiens häufen sich besonders viele dieser Figuren, so auch im
Chambal-Tal südlich der Hauptstadt Neu Delhi, eine Region, die manchmal als
Gangland bezeichnet wird, und uns unter anderem Phoolan Devi brachte. Als
Shekhar Kapur deren Leben in Bandit Queen
verfilmte, war auch der als Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor aktive
Tigmanshu Dhulia (Haasil) mit von der Partie
und erfuhr erstmals von Paan Singh Tomar.
Dessen Geschichte ist so faszinierend, dass sie spielend einen Film hergibt: Vom
Farmer zum Soldaten zum Sportstar zum Gangster. Und da ein solcher Werdegang von
einem Schauspieler nicht nur Fitness sondern auch viel darstellerische Kraft
benötigt, wandte sich Dhulia an Irfan Khan. Der verkörpert den Mann mit
Innbrunst und liefert eine seiner besten Leistungen ab - nicht
selbstverständlich in einer Karriere, die bereits mit starken
Darbietungen gesegnet ist. Khan ist so gut, dass er den Film spielend alleine
trägt und in jeder Minute mitreisst. Negativer Nebenaspekt dessen ist, dass alle
anderen Figuren irrelevant werden, selbst seine Filmfrau (gespielt von Mahie
Gill) und die zwei Kinder gehen vergessen, als sich Paan Singh Tomar dem Leben
als Outlaw verschreibt.
Das reduziert die Dramatik etwas, denn viele Möglichkeiten, die Zuschauer zu
bewegen, werden ausgelassen. Was wir dafür bekommen, ist Irfan Khan in allerlei
eindrücklichen Szenen. Wenn er etwa die Polizei um Hilfe ersucht, erst naiv und
hoffnungsvoll, später voller Zorn und Aggression, dann wissen wir, dass dieser
Mann einen unglaublichen Wandel durchmachen muss - und dies auch wegen den
Umständen der Gesellschaft. Der Film macht wenig Schuldzuweisungen, aber man
kann sich zusammenreimen, dass die Sympathien beim gepeinigten Paan Singh Tomar
liegen, wenngleich seine Aktionen im letzten Filmdrittel eine Brutalität
annehmen, die es beinahe verunmöglicht, noch gross mit ihm mitzuleiden.
Das alles trägt zur Vielschichtigkeit des Films bei. Doch auch Abseits von
Inhalt und Schauspiel hat er einiges zu bieten: Die Bilder, vor allem aus dem
Chambal-Tal, sind von erdiger, zeitloser Kraft, die Montage ist flüssig, der
Hintergrund-Soundtrack angenehm dezent eingesetzt. Einzig die Überlänge, die mit
einer Laufzeit von über zwei Stunden recht heftig ausfällt, ist beklagenswert.
Dadurch fällt im letzten Drittel, das eh etwas sprunghafterwirkt als der
stringentere Teil davor, die Spannung ab und man fühlt sich leichter
übersättigt. Irfan Khan hält das Interesse aber auch in dem Bereich aufrecht.
"Paan Singh Tomar" ist auf jeden Fall sehenswert. Um so erstaunlicher, dass er
schon 2010 den üblichen Festivals-Zyklus durchmachte. Er wurde danach zwar noch
ein paar Änderungen unterzogen (u.a. weniger Hintergrundmusik), aber warum er
erst im März 2012 ins Kino kam, lässt sich nicht erklären. Immerhin wurde
der Low-Budget-Film danach zu einem der Überraschungs-Hits des Frühjahrs. Und
dies ist angesichts seiner Qualitäten und des nicht zwingend publikumswirksamen
Inhalts auf jeden Fall verdient.
SONGS
-
MEINE DVD
UTV (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (3½/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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