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Drama
Japan 1947
Alternative Titel
Subarashiki nichiyobi; Wonderful Sunday;
素晴らしき日曜日
Regie
Akira
Kurosawa
Drehbuch
Akira
Kurosawa, Keinosuke
Uegusa
Darsteller Isao Numasaki, Chieko Nakakita, Atushi Watanabe, Ichiro Sugai
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 6.4.08
© Bilder Criterion,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Kriegsveteran Yuzo (Isao Numasaki) und seine Verlobte Masako (Chieko
Nakakita) schlagen sich mühsam durch das Tokio der Nachkriegszeit. Beide wohnen
in kleinen Zimmern und haben kaum Geld. Zusammen suchen sie nach einem
bezahlbaren Apartment, in das sie ziehen können, damit sie sich endlich heiraten
können. An einem Sonntag-Nachmittag schlendern sie durch die Stadt und
versuchen, mit ihren paar Yen etwas Unterhaltung zu bekommen.
REVIEW
Es macht nicht viel Sinn, den Hüllentext
einer DVD abzuschreiben, doch im Falle von "One Wonderful Sunday" steht auf der
Eclipse-Disk so ziemlich all das drauf, was ich auch ansprechen würde. Dumm
gelaufen. Aber davon lass ich mich nun nicht abschrecken und versuche, die
Gedanken in eigene Worte zu fassen. Ein Jahr nachdem Akira Kurosawa mit
No Regrets for Our Youth die schwere Zeit
des Zweiten Weltkriegs zum Hintergrund für seine Dreiecksgeschichte nahm, spielt
"One Wonderful Sunday" im kriegsversehrten Tokio. Armut, Inflation und Hunger
sind Probleme, mit denen sich die Protagonisten herumschlagen müssen. Dieses
"Kleine Leute"-Thema erinnert schon inhaltlich an den italienischen
Neorealismus, eine Parallele, die sich auch stilistisch bis zu einem gewissen
Grad manifestiert.
Kurosawa bleibt nahe an seinen beiden Hauptfiguren, inszeniert unaufgeregt und widmet sich den kleinen Dingen im Leben, die für Yuzo und Masako gewichtig werden. Nur die teilweise deutlich als Kulissen erkennbaren Sets passen nicht ins neorealistische Gefüge. Gegen Schluss wagt sich der Regisseur denn auch mehr auf Frank-Capra-Terrain und mischt den Realismus mit Sozialkitsch und melancholischem Fantasy. "Du lebst in einer Traumwelt [...] Träume füllen deinen Magen nicht", erklärt Yuzo seiner etwas lebensfroheren Partnerin am Anfang, und während der Mittelteil des Films seine These unterstützt, wird sie in der Schlussphase dezent widerlegt. Eines der letzten Bilder zeigt die beiden zwar auf einer Bank, neben der mit grossen "TRASH"-Lettern beschrieben ein Abfallkübel steht, doch Optimismus und Hoffnung sind längst etabliert - nicht zuletzt in der vorangegangenen Schubert-Szene.
In der richtet sich Masako direkt an das Publikum und bittet es, zu applaudieren, was auf dem Papier funktioniert, aber in Realität schwer umzusetzen ist, vor allem wenn das Publikum nicht mitmacht. Diese ganze Episode ist die abstrakteste in "One Wonderful Sunday" und vielleicht auch die, die am wenigsten funktioniert. Das liegt auch an der Wahl der Musik - nichts gegen Schubert, dessen "Unvollendete Symphonie" hier auf der Meta-Ebene anklingt, dass das Leben für die Figuren und für das Land weitergeht, aber ein euphorischeres Stück hätte besser gepasst. Es muss nicht gleich Beethovens "Ode an die Freude" sein, aber eine Komposition von deren Wucht hätte die bereits überlange Sequenz etwas mitreissender gemacht.
Wegen dieses durchzogenen Endspurts' und den kurzen Anflügen von Sentimentalität geniesst "One Wonderful Sunday" nicht den besten Ruf von Kurosawas Werken. In der Tat gehört das Drama nicht zu seinen überragenden Kreationen. Doch bewegend ist es allemal, auch dank des sensiblen Spiels der beiden Stars: dem wenig bekannten Isao Numasaki und der späteren Charakterschauspielerin Chieko Nakakita. Vor allem jedoch schafft es Kurosawa wunderbar, im Geiste Frank Capras oder der Neorealisten das Alltagsleben der einfachen Menschen in der kriegsversehrten Stadt zu zeigen. Zwischen Trümmern, Obdachlosen und Gangstern erschafft er einige bestechende Bildkompositionen. Dies tut er nicht auf elitäre, verkünstelte Weise, sondern nahe am Puls der Zuschauer. "Kunst ist für die Massen", sagt Yuzo einmal, und diesem Leitsatz folgt auch der bittersüsse Film.
"One Wonderful Sunday" ist der zweite Film der Eclipse-Box "Series 7: Postwar Kurosawa", die vom DVD-Label Criterion veröffentlicht wurde.
MEINE
DVD (Ecplise)
USA, Code 1, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.
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