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2008
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Drama
Hongkong 2008
Alternative Titel
Yi ban hai shui, yi ban huo yan;
一半海水,一半火燄
Regie Liu
Fendou
Drehbuch Liu Fendou nach einem Roman von Wang Shuo
Darsteller Liao Fan, Monica Mok Xiaoqi,
Hai Yitian, Simon Yam Tat-Wah, Lam Suet, Leung Ka-Yan,
Guk Fung, Sukie Shek, Bau Hei-Jing, Law Chung-Him, Hui Siu-Hung, Derek Tsang
Kwok-Cheung
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.11.08
© Bilder Universe,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der charismatische, aber cholerische Wang Yao (Liao Fan) führt mir ein paar
Kumpels einen Prostitutionsring. Die Mädels schleppen die Kerle ab, danach
kommen die Jungs dazu und erpressen die Freier. Da verliebt er sich in die
hübsche Kellnerin Li Chuan (Monica Mok), die anfänglich nicht ahnt, was
für ein Scheisskerl er ist. Als ihr dämmert, mit was für einem Mann sie sich
eingelassen hat, ist es bereits zu spät: Sie sind sich sexuell derart verfallen,
dass sie nicht voneinander lassen können. Um sie immer um sich zu haben, macht
Yao aus Chuan sogar eine seiner Huren. Während er damit beschäftigt ist, seine
Geliebte an sich zu ketten, ist ihm ein Polizist (Simon Yam) auf den Fersen.
REVIEW
Mit seinem zweiten Film wagt sich der
Festlandregisseur Liu Fendou auf Kunstfilm-Terrain. Basierend auf einem Roman
von Wang Shuo (Little Red Flowers), der 2001
bereits als "Love the Hard Way" mit Adrien Brody verfilmt wurde, schuf er ein
abgehobenes, verkünsteltes und oft langweiliges Drama, das immerhin durch seine
Ungewöhnlichkeit auffällt: Die zumeist unbekannten Schauspieler sprechen
Mandarin, während die in Gastrollen auftretenden Hongkong-Stars um Simon Yam
(der auch produzierte) und Lam Suet kantonesisch
kommunizieren.
Gedreht wurde in Hongkong, aber "Ocean Flame" wirkt wie einer dieser
anstrengenden Kunstfilme vom Festland.
Immerhin hat er eines: Sex. Und das sorgte für die meiste Aufmerksamkeit. Die Akteure zeigen sich ohne Scheu, machen am Strand rum und geben sich heissen Spielen hin - stets edel gefilmt und kunstvoll in Szene gesetzt. Doch ausserhalb dieser Erotik gibt es wenig zu entdecken. Schon die Charaktere sind ziemlich mühsam: Sie ist das typische Kunstfilm-Mädel, das sich von einer destruktiven Beziehung angezogen fühlt, er ist ein mit stets leicht geöffnetem Mund auf cool getrimmter Halbstarker, dessen Handeln so ungefähr keinen Sinn macht. Aber man nimmt es hin, schliesslich möchte man ja wissen, wohin die Story führt.
Sie führt nur eben ins Nirgendwo. Nie ist auch nur eine Handlungsentwicklung glaubhaft, nie eine Entscheidung sinnvoll. Alles wirkt auf dem Papier konstruiert und durchgezogen, um ein internationales Festivalpublikum zu befriedigen. In der Tat lief "Ocean Flame" denn auch in Toronto und Cannes, was nur einmal mehr beweist, wie leicht man an diesen Veranstaltungen einen Film unterbringen kann. Er muss nur aus dem Ausland stammen, etwas Sex und Gewalt haben sowie sich um irrational agierende Charaktere drehen. Bingo!
Immerhin punktet "Ocean Flame" auf der technischen Seite: Die Montage erzeugt einen angenehmen Fluss, jetzt wo die Lauflänge von den übertriebenen 136 Minuten in Cannes auf tolerierbare 98 Minuten gestrafft wurde. Neben den stilvollen Bildern sind es daneben vor allem die Akteure, die überzeugen. Liao Fan (Curiosity Kills the Cat) strahlt mit seinem sportlichen Körper ein verführerisch-gefährliches Charisma aus, auch wenn man ihn wegen seines dauernd aufgesetzten hämischen Grinsens schnell mal ohrfeigen möchte. Derweil nimmt man der freizügig agierenden Monica Mok das Objekt der Begierde mühelos ab.
Ganz missglückt ist das Amour-fou-Gedöns sicherlich nicht. Dazu sind die Darbietungen zu gut, die Bilder zu ansprechend, die Erotikszenen zu sinnlich. Doch was fehlt, ist ein nachvollziehbarer emotionaler Zugang. Der Film spielt in einem Reagenzglas, abgeschottet von der realen Welt. Daneben sind auch die Gastauftritte der Hongkong-Schauspieler unnütz und immer dann, wenn der Film tiefgründig oder kontrovers sein möchte, kommt er prätentiös oder peinlich herüber - so etwa am Ende. Wirklich sehen muss man das nicht. Aber auf der anderen Seite hat Hongkong auch schon Übleres produziert. Viel Übleres.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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