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Thrillerdrama
China 2006
Alternative Titel
Hao qi hai shi mao;
好奇害死貓
Regie Zhang
Yibai
Drehbuch Zhang Yibai, Huo Xin
Darsteller Carina Lau Ka-Ling, Hu Jun, Liao Fan, Lin Yuan, Song Jia
Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 4.12.06
© Bilder Zoke Culture,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die junge Fotografin Momo (Lin Yuan)
entdeckt, dass der reiche Zheng Zhong (Hu Jun) eine Affäre mit der Kosmetikerin
Sharon Liang (Song Jia) hat. Sie spioniert den beiden hinterher, um allenfalls
ein Beweisfoto an Zhengs Gattin, die Rosenzüchterin Zheng Feng (Carina Lau), zu
übergeben. Doch sie zögert, denn es scheint, als würde Zhong die Beziehung
beenden wollen, um seine Ehe zu retten und die Zukunft des gemeinsamen Sohns Bai
nicht zu gefährden. Er zahlt Sharon sogar einen Geldbetrag, um sie fern zu
halten. Doch sie hängt sich weiter an ihn ran und bald wird Mrs. Zheng Ziel von
Farbattacken. Wer steckt dahinter? Spielt jemand falsch? Und wie passt der
schweigsame Parkhauswächter Liu Fendou (Liao Fan) in das Puzzle?
REVIEW
"Curisoity Kills the Cat" ist alleine schon
wegen seines Drehorts speziell: Die am Jangtse-Fluss oberhalb des
Dreischluchtendamms gelegene Metropole Chongqing ist in
Europa wenig bekannt, gehört aber zu den grössten Ballungszentren der Welt. Die
Kernstadt bringt es auf über vier Millionen Einwohner, die Agglomeration auf bald acht -
und der Verwaltungsbezirk auf über 30 Millionen. Wo die Stadt aufhört und wo das
hügelige Umland beginnt, ist manchmal schwierig zu sagen, aber der Film spielt
definitiv im Kern der Stadt. Regisseur Zhang Yibai, der in Chongqing geboren
ist, baut beide Facetten seiner Heimatstadt ein: das moderne Chongqing der
riesigen Hochhäuser, die gar nicht richtig in diese hügelige Landschaft an diesem
uralten Fluss passen wollen - und die Slums, Überbleibsel einer bald
gänzlich abgerissenen Vergangenheit dieser Boom-Stadt.
Kameramann Yang Tao ("Little Red Flowers") findet stets interessante Winkel, um die Stadt zu präsentieren, sei es von der Spitze eines Hochhauses hinab auf den Jangtse, sei es in den verwinkelten Gassen der Altstadt, von der aus die Darsteller auf die Glaspaläste am anderen Flussufer schauen. Die visuellen Möglichkeiten des Films sind auf jeden Fall phänomenal. Doch auch die Story, die Zhang darin entwickelt, hat es in sich. Anfänglich aufgebaut wie ein etwas wirrer Seitensprung-Thriller mit "Fatal Attraction"-Einschlag ändert der Eindruck bald und es wird klar, dass der Filmemacher in seiner zweiten Regiearbeit auf mehr aus ist. Er präsentiert uns die Ereignisse aus vier Blickwinkeln, die das zuvor Gesehene stets in ein neues Licht rücken. Vorher unklare Elemente werden plötzlich deutlich, zuvor Nebensächliches wird relevant. Dieses narrative Puzzle gewinnt denn auch zunehmend an Spannung.
Die Schwachstellen sind indes die Schauspieler. Nicht etwa Carina Lau in einer präzisen und seltenen Mandarin-Darbietung, sondern ihre Co-Stars: Festlandsschauspieler Hu Jun gibt den Ehemann mit unterkühlter Abschätzigkeit, wodurch nicht der Hauch von Emotionen ihm gegenüber möglich wird. Er ist einfach da, start in die Welt, und wenn er einmal weint, kriegt er nicht einmal das richtig hin. Die 17-jährige Lin Yuan hat derweil ein anderes Problem: Die zierliche Aktrice spielt zwar nicht übel, doch ihre Rolle bleibt schlecht ausgearbeitet. Ist sie in den ersten Szenen noch unsere Hauptfigur, rückt sie im grösseren Kontext immer weiter in den Hintergrund. Als Verführerin gibt Song Jia eine meist passive Darbietung, immerhin etwas sexy und getrimmt auf "Fatal Attraction"-Manier. Die besten Karten neben Carina hat aber Liao Fan, der zu Beginn unwichtig scheint und immer weiter ins Zentrum rückt.
An ihm hängt Zhang auch die Thematisierung von Klassenunterschieden auf, die dem Film eine interessante sozialkritische Note geben. Nichts Umwerfendes, aber etwas, was den Thriller bereichert. Da liegt ein generelles Defizit von "Curiosity Kills the Cat": Er bohrt nie ganz so tief, wie er könnte. Das gilt etwa bei der anfänglich heissen Beziehung von Zhong und Sharon, die wohl der Zensoren wegen relativ keusch gehalten wurde, ebenso wie für den sozialkritischen Aspekt. Selbst das Ende hallt nicht so intensiv nach, wie möglich gewesen wäre. Nur ganz knapp verpasst das Low-Budget-Thrillerdrama deshalb die nächsthöhere Bewertung, kommt wegen der eindrücklichen Bilder und der cleveren Erzählweise aber allemal spielend zu einer Empfehlung.
MEINE DVD
China, Code 0, PAL
Letterboxed Widescreen
Mandarin Dolby Digital 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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