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2013
> NOBODY’S DAUGHTER HAEWON
Drama
Südkorea 2013
Alternative Titel
Nuguui ttaldo anin Haewon; Haewon un die Männer; 누구의 딸도 아닌 해원
Regie Hong Sang-soo
Darsteller
Jeong Eun-chae, Lee Seon-gyun, Yoo Joon-sang, Ye Ji-won, Kim Ja-ok, Jane Birkin
Zuschauer
35'400
Länge 86 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 14.9.2016
© Bilder Arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Filmstudentin Hae-won (Jeong Eun-chae) ist schon seit einiger Zeit mit dem
verheirateten Professor Seong-jun (Lee Seon-gyun) zusammen. Die Beziehung ist
nicht eng, Hae-won denkt immer wieder darüber nach, ihn zu verlassen - doch ihre
Einsamkeit hindert sie daran. Als ihre Mutter (Kim Ja-ok) nach Kanada zieht,
flieht Hae-won wieder ganz in Seong-juns Arme. Doch wohl ist ihr immer noch
nicht.
REVIEW
Welch Überraschung: Eine weitere nüchterne
Beziehungsstudie von Hong Sang-soo. Der überschätzteste Regisseur Koreas macht
dieses Mal ein paar Sachen anders - so ist der Fokus stark auf eine Person
gerichtet, die Handlung ist mehr oder weniger chronologisch. Doch das wars auch
schon. Der Rest ist Hong’sche Blaupause, also viel Palavern zwischen Menschen,
unterdrückte oder offene Beziehungsprobleme, all das getränkt in einer
bemerkenswerten Menge an Alkohol.
Visuell ist das wie gewohnt nicht viel
wert, denn es gibt nur wenige Regisseure, die unmotivierter die Kamera nutzen
als Hong. Fast jede Szene beginnt oder endet mit einem Schwenk in die
Landschaft, fast immer gibt es einen Zoom. Mal ganz aus dem Nichts, mal schnell,
mal ohne Zwang auf eine weggeworfene Zigarette. Wenn es spielerisch oder mit
Methode wäre, man könnte es noch würdigen. Aber Hong macht einfach. Er filmt wie
beiläufig, was manche Kritiker loben, mich jedoch nur langweilt.
Die
Geschichte steht dem in nichts nach: Sie wirkt beiläufig und langweilig. Hae-won
ist zwar eine potentiell interessante Figur und das Model Jeong Eun-chae spielt
die Rolle (erst ihre dritte) auch richtig stark. Auch gibt es immer wieder
gelungene Momente, etwa wenn immer Hae-won etwas Schlaues oder Tiefsinniges sagt
und ihr Professor sie nur belächelt oder meint "wie süss du doch bist". Da wird
ein Machtgefälle innerhalb der Beziehung deutlich, das im Verlauf des Films
umgedreht wird. Männer geben sich bei Hong oft stark, sind aber schwach.
Doch die Konflikte der beiden Hauptfiguren lodern immer auf Sparflamme, die
Dialoge öden bis auf wenige Szenen an (bestes Beispiel die "du solltest bei der
Miss-Korea-Wahl mitmachen"-Szene). Und auch wenn der Film mit 86 Minuten richtig
kurz ist, so kann er doch zu keiner Zeit Spannung generieren. "Nobody’s Daughter
Hae-won" ist daher einfach ein austauschbarer Hong, einer wie früher, einer wie
spätere. Und in der ganzen Masse wird er bald vergessen gehen.
Das Beste
am Film: Beethovens zweiter Akt der Siebten Symphonie kommt mehrfach vor, unter
anderem als subtil schöne Piano-Version. Aber dass ein Professor und seine
Studentin das Stück nur "ein Lied" nennen und es nicht mal Ludwig Van zuordnen
können, wirkt gar weit hergeholt. So weit hergeholt wie das Finale, das aus
heiterem Himmel doch noch eine Hong-typische "war alles ein Traum?" -Komponente
ins Spiel bringt. Nein, kein Traum, nur ein weiteres Schlafmittel des grossen
Hong Sang-soo.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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