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Liebeskomödie
Japan 2010
Alternative Titel Darin wa gaikokujin; Is He Turning Japanese?;
Darling wa Gaikokujin; ダーリンは外国人
Regie Kazuaki Ue
Drehbuch Satomi Oshima nach den Mangas von Saori Oguri
Darsteller Mao Inoue, Jonathan Sherr, Ryoko Kuninaka, Masato Irie, Takumi Bando, Naho
Toda
Länge 136 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.10.10
© Bilder Media Factory, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Manga-Künstlerin Saori (Mao Inoue) hat sich in den Amerikaner Tony László
(Jonathan Sherr) verliebt. Sie spricht kaum Englisch, aber er kann fliessend
Japanisch, daher gibt es keine Verständigungsprobleme. Aber kulturelle Hürden
gilt es für die beiden noch immer zu überwinden. Und während Saoris Mama sich
mit Tony angefreundet hat, will der Vater eine Heirat unter keinen Umständen
zulassen.
REVIEW
Verliebt in einen Ausländer: Die Story funktioniert wohl
in jedem Land. Überall gibts Rassismus, überall gibts Vorurteile, überall gilt
es, kulturelle Hürden zu überwinden. Japan ist dafür besonders dankbar, denn
obwohl die äussere Fassade für ein asiatisches Land oft sehr westlich scheint,
sind Traditionen tief verwurzelt, es gilt Regeln zu befolgen und der latenten
Abneigung gegenüber Fremden entgegenzutreten. Damit hatte auch die Manga-Künstlerin
Saori Oguri zu kämpfen, die sich in einen
Amerikaner ungarisch-italienischer Abstammung verliebte: Tony László. Das
Erlebte verarbeitete sie in einer Mangaserie namens "Is He Turning Japanese?",
die es mittlerweile auf fünf Bände brachte. Das Paar ist verheiratet.
Regiedebütant Kazuaki Ue legt nun die Filmversion vor, die den kawaii-Faktor der Serie, also ihre Niedlichkeit, beibehält: Tony ist ein knuddeliger Typ, Boys Over Flowers-Star Mao Inoue kann schön grosse Augen machen. Ein süsses Paar. Und die Probleme? Die sind leider ziemlich banal. Interkulturelle Stolpersteine liegen nämlich kaum vor, schliesslich spricht Tony besser Japanisch als mancher Japaner. Er kennt die Regeln, er lernt schnell. Das einzige, was er nicht kann, ist Geschirr spülen und Wäsche machen. Unter solchen Voraussetzungen ist Beziehungsdramatik Mangelware. Und weil es doch so etwas wie Konflikt geben muss, wirkt der völlig gesucht.
Oder er beschränkt sich auf typische Paar-Zwists, die aus dem Nichts entstehen können. Egal dabei ist leider nur, welcher Nationalität angehört. My Darling Is a Foreigner? Eigentlich Wurst. Mei Darling Is a Man, müsste das heissen, denn Mann-Frau-Missverständnisse sind im Verlauf der Beziehung prägender als jene, die wegen unterschiedlicher Herkunft aufflammen. Das soll vielleicht ein Zeichen setzen: Egal wer der Schatz ist, es geht immer - und es gibt immer Reibereien, das liegt in der Natur von Beziehungen.
Inszeniert ist das alles mit wenig Pfiff, aber viel Süsse. Ein paar eingestreute Manga-Illustrationen sorgen für zusätzliches Flair. Inoue agiert in der ersten Hälfte ohne Tiefe, aber mit Liebreiz. Und in der zweiten, wenn Dramatik ins Spiel kommen soll, dann wirkt sie bisweilen etwas überfordert. Aber man mag sie, etwa wenn sie durch einen amerikanischen Vorort stapft und meint "das sind ja alles Ausländer". Film-Gatte Jonathan Sherr, ein schauspieldebütierender Amerikaner, der tatsächlich toll Japanische spricht, wirkt überaus passiv und zurückhaltend, aber genau so knuffig und weichgespült, dass ihn junge Japanerinnen ins Herz schliessen können. Man stelle sich vor, er wäre so, wie einer der Männer, die am Anfang des Films eingeblendet würden.
Da werden Burmesen gezeigt, Schwarze, Inder - auffallendere Menschen, extrovertiertere Menschen. Sofort kann man sich Probleme vorstellen, die viel weiter gehen als jene im Film. Das Maximum an Ablehnung, die Tony erfährt, ist das sanft ausgesprochene "ich kann euch keinen Segen geben" von Seite des Papas. Vielleicht bin ich ja durch meine Bollywood-Filme auf familiäres Megahyper-Drama fixiert, aber da gehts dann ganz anders ab, wenn der Freund / die Freundin in der Sippe nicht willkommen ist. Da fliegen Fetzen. Da wird gestorben, wenns sein muss. Dieses Extrem hätte hier nicht gepasst. Aber das Gezeigte ist am anderen Ende des Spektrums. Irgendwo dazwischen wäre vielleicht spannender gewesen.
Nimmt man "My Darling Is a Foreigner" als herzige, kleine Romanze, dann ist der Film ja ganz nett. Kurzweilig auch, süss sowieso. Ein paar interkulturelle Hürden kriegen wir auch zu sehen, dass sie schnell gemeistert sind, macht die Sache ja auch nicht übel. Nein, das gibt vielmehr der Hoffnung Ausdruck, dass irgendwann die Herkunft eines Geliebten irrelevant wird, egal ob in Japan oder sonst wo. Zählen soll die Liebe. Oder sonst ein Grund, der das Paar zusammengeführt hat.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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