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Liebeskomödie
Japan 2008
Alternative Titel Boys Over Flowers - The Movie; Hana yori dango: Fainaru;
花より男子~ファイナル~

Regie Yasuharu Ishii
Drehbuch Takayuki Takuma nach demk Manga von Yoko Kamio
Darsteller Mao Inoue, Jun Matsumoto, Shun Oguri, Shota Matsuda, Tsuyoshi Abe,
Aki Nishihara, Aki Fukada, Mako Ishino, Susumu Kobayashi, Satoshi Tomiura, Naohito Fujiki

Länge 131 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 8.8.10
©  Bilder TBS, Screenshots molodezhnaja


STORY
Tsukushi Makino (Mao Inoue) stammt aus einer Arbeiterfamilie, durfte aber trotzdem die prestigeträchtige Eitoku-Akademie besuchen, wo die Sprösslinge reicher Eltern unterrichtet werden. Die begehrtesten unter ihnen waren die F4 - die "Flower Four", Söhne von vier der reichsten Familien Japans. Es sind dies Rui Hanazawa (Shun Oguri), Soujiroh Nishikado (Shota Matsuda), Akira Mimasaka (Tsuyoshi Abe) und Tsukasa Domyoji (Jun Matsumoto), der "Thronfolger" des riesigen Domyoji-Imperiums. Ausgerechnet er warf ein Auge auf Makino. Und obwohl seine Mutter Kaede (Mariko Kaga) jahrelang dagegen opponierte, wollen die beiden nun als Erwachsene endlich heiraten. Die Mutter spendiert Makino sogar das Familien-Erbstück, das Diadem "Lächeln der Venus" im Wert von 100 Millionen Dollar! Doch noch in derselben Nacht klaut ein Unbekannter im Ninja-Kostüm das Schmuckstück. Um sich nicht vor der Mutter zu blamieren, machen sich Makino und Tsukasa auf die Jagd nach dem Dieb. Die Reise führt sie nach Las Vegas, Hong Kong - und gar auf eine einsame Insel.

 

REVIEW
Am Anfang stand, wie so oft, ein Manga: "Boys over Flower", 1992-2003 erschienen und 58 Millionen Mal verkauft. Wegen des phänomenalen Erfolgs erschienen kurz darauf mehrere bewegte Ableger - 1995 ein erster Realfilm in Japan, gefolgt von einer Anime-Serie. In Taiwan, Korea, China und natürlich Japan entstanden Spielfilm-Serien, von denen kurioserweise die koreanische Version den sensationellsten Erfolg landete. Aber auch die japanische häufte zuvor zwanzig Folgen lang immer mehr Fans an. Am Ende durfte die populäre Reihe daher auch noch das Kino ansteuern. Dass das Finale einer Flimmerkistenserie auf Leinwand gezeigt wird, ist nicht unüblich, gelangten doch Hero davor und Rookies danach auf diesem Wege zu gigantischen Kassenresultaten.

Im Falle von "Boys over Flowers" ist die Fanbasis fast ausschliesslich weiblich, denn das Konzept von allen Inkarnationen ist Dasselbe - und beruht auf dem Erfüllen von Träumen der Teenagermädchen. Ein Girl, vier heisse Typen, unendlich viel Geld und ein fast asexuell keusches Verhalten. Der Film übernimmt all das, klotzt mit Glamour, als wolle er dem US-Pendant "Sex and the City" Konkurrenz machen. Der hat in etwa denselben Fokus auf materialistische Werte, wenn auch mit mehr Sex, aber dafür weniger schönen Männern. Mr. Big gegen Mr. Domyoji, das ist ein wahrhaft unfairer Kampf. Doch eines haben die beiden Film-Ableger gemeinsam, und mit ihnen wohl nahezu alle solche Serie-zu-Leinwand-Movies: eine eklatante Überlänge.

Die zweieinhalb Stunden von "Sex and the City 2" erreicht "Boys over Flowers: Final" zwar nicht, doch mit 131 Minuten strapaziert er doch gehörig das Sitzleder. Zumal die Handlung wenig hergibt und bei den Las-Vegas-Szenen bereits ihren Höhepunkt erreicht hat. Danach gehts rasant abwärts. Die Zweifel, die Makino (die Jungs rufen sie immer beim Nachnamen) plötzlich an ihrer Liebe hat, scheinen denn auch aus den Fingern gesaugt. Die Serie hat derartige Unentschlossenheit ja überwunden, sie kommt nun aus heiterem Himmel und zieht das Ganze nur in die Länge. Zudem behindert sie die Romantik: Wer die Serie nicht gesehen hat, der würde kaum denken, dass es zwischen Makino und Tsukasa jemals knistern konnte. Sie wirken wie Bruder und Schwester. Rui hat anfänglich etwas mehr Sex Appeal, aber er, genau wie die restlichen F4-Mitglieder, dienen bestenfalls als Dekoration. Und Modepüppchen.

Fans der Serie dürften sich daran fast am meisten stören: Kuriose Nebenfiguren sind verschwunden, die F4-Jungs wurden fast auf einen einzigen reduziert, und der Witz ist weitgehend dem halbromantischen Geplänkel der beiden Stars gewichen. Es fehlt also der Pep, das Feuer. Es fehlen die giftigen Dialoge. Alles, was blieb, ist Glamour und Protz. Mag sein, dass man so die Zielgruppe in Euphorie versetzt, aber es wirkt ebenso oberflächlich wie kalkuliert. Und losgelöst von jeglicher Realität, wodurch man eigentlich nie mit dem Schicksal der Figuren auf einer Welle schwingt. Klar: Wer die Serie begeistert geschaut hat, für den ist bereits der Anblick eines F4-Kerlchens Grund genug, um ins Kino zu gehen. Doch für sich alleine fällt der Film weitgehend durch.

Für Laien indes stellen sich gleich mehrere Fragen. Etwa wie die hier öde Makino gleich zwei superreiche Schnösel um den Finger wickeln konnte. Der Biss, den das Mädchen in der Serie noch hatte, ist weg, sieht man von einem kurzen Boxkampf auf der Südsee-Insel ab, welcher Makinos Fausthieb in der allerersten Episode in Erinnerung ruft. Und die sexy Arroganz von Tsukasa scheint hier zu oft Aggressivität und Überheblichkeit gewichen. Wenn gleich beide Hauptrollen verwässert wurden, dann hat der Film ein Problem. Und das ist freilich nicht das einzige. Nimmt man dazu noch die Überlänge, den lächerlichen Plot, die faden Nebenfiguren und das lahmende Tempo, dann gibt es wenig Gründe, sich dieses Finale anzutun. Ausser schicken Bildern. Und schönen Jungs. Und vielleicht dem Epilog, dem einzig echt Fan-begeisternden Segment des Werks.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1, 2.0 und DTS mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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