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2009
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Thrillerdrama
Südkorea 2009
Alternative Titel
Salameul chatseubnida;
Regie Lee Seo
Darsteller Choi Myeong-soo, Kim Gyoo-nam, Kim Ki-yeon, Ahn Jung-hoon, Jang
Nam-yeol
Zuschauer
700
Länge 96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 31.1.10
© Bilder Widemedia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der geistig zurückgebliebene Gyoo-nam (Kim Gyoo-nam) verdient sich etwas Geld
damit, Plakate von vermissten Hunden aufzuhängen. Die Aufträge dafür bekommt er
vom Immobilienmakler Won-yeong (Choi Myeong-soo). Der behandelt ihn wie einen
Hund, schlägt ihn und beleidigt ihn. Seine Frau In-ae (Kim Gyoo-nam) dient ihm
lediglich als Sexpartnerin. Eines Tages verschwinden im Stadtteil plötzlich
Menschen spurlos. Won-yeong verdächtigt Gyoo-nam.
REVIEW
Regiedebütant Lee Seo nimmt sich mit "Missing
Person" die streng hierarchische Machtstruktur Koreas vor. Das tut er auf
intelligente, aber auch ziemlich plakative Weise, weil Won-yeong regelrecht als
Monster gezeichnet wird. Er legt Gyoo-nam schon in der ersten Szene ein
Hundehalsband um, beleidigt ihn und kickt ihn. Seine Frau prügelt und beschimpft
er ebenso, ihre Tochter will er aus dem Haus haben. Es gibt durchaus solche
Kerle, doch wenn man das System an sich angreifen möchte, wäre ein subtiler
gezeichneter Charakter vielleicht der schlauere Schachzug.
Nichtsdestotrotz ist die Hierarchie treffsicher dargestellt. Das zeigt sich etwa dann, wenn der brutale Won-yeong selbst in die Rolle des Untergebenen kommt, etwa bei seinen Kunden oder den Vorgesetzten. Den Frust, den er sich dort auflädt, gibt er wiederum an jene weiter, die ihm untergeben sind. Und was macht die Person auf der untersten Stufe? Was tut Gyoo-nam, der sogar von den Kindern gehänselt wird und von jedermann in seinem Umfeld wie Dreck behandelt wird? Wenn keine Möglichkeit mehr besteht, die von oben herab ausgeübte Systemgewalt weiterzugeben, so der Film, mündet dies in körperliche Gewalt.
Ob das alles vereinfacht dargestellt ist, sei mal dahingestellt, aber als exemplarische Abhandlung funktioniert es ziemlich gut. Lee konnte denn auch ein paar Preise für seinen Erstling einheimsen. Lob verdient indes nicht alleine seine schnörkellose Inszenierung, sondern auch sein Darsteller-Ensemble. Angeführt wird es auf wortlose Weise von Kim Gyoo-nam, der alleine schon seines knochigen Aussehens wegen bestens besetzt ist. Choi Myeong-soo (Beautiful) wiederum muss lange Zeit eindimensional spielen, er kriegt erst gegen Schluss ein paar Facetten, mit denen er seine Figur ausstatten kann.
Die Ironie dessen ist, dass Won-yeong sich keinerlei Schwächen erlauben kann, sonst rutscht er in der von ihm so gehuldigten Hierarchie eine Stufe nach unten und wird angreifbar. Etwas mehr solcher Ideen hätten dem Ganzen sicherlich geholfen. "Missing Person" ist solide, ja besser gar als manches verkünstelte Werk, der aus Koreas gut geölter Independentfilm-Maschinerie kommt, doch wirklich packend und tiefgründig wirkt er nicht. Er spielt eine gesellschaftskritische Idee durch, ohne besondere Virtuosität, aber immerhin auch ohne echte Fehlgriffe.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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