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Horrorthriller
Südkorea 2009
Alternative Titel
Sil jong; The Missing; 실종
Regie Kim Sung-hong
Darsteller Mun Seong-kun, Chu Ja-hyeon, Jeon Se-hong,
Oh Seong-soo
Zuschauer
652'000
Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.2.2011
© Bilder Showbox,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In einem Dorf im ländlichen Südkorea: Die junge Schauspielerin Hyun-ah (Jeon
Se-hong) muss mitansehen, wie der einzelgängerische Hühnerfarmer Pan-gon (Mun
Seong-kun) ihren Regisseur erschlägt. Kurzum packt der Wüstling die Frau und sperrt
sie im Keller ein. Dort erniedrigt er sie und will sie "erziehen", genauso wie
seinen Hund. Ihre Schwester Hyun-jung (Chu Ja-hyeon) macht sich derweil die
grössten Sorgen. Die Polizei will ihre Angst nicht teilen - weshalb sie sich
alleine auf die Suche nach Hyun-ah macht.
REVIEW
Folterhorror aus Südkorea gibts zwar nicht alle Tage,
aber mittlerweile hat das Land doch ein paar Beiträge aufzuweisen. "Missing"
gehört darin nicht zu den besten, doch den Genre-erprobten Zuschauern bietet der
Film allemal die eine oder andere gelungene Szene. Lose
basierend auf der wahren Geschichte eines mörderischen Fischers aus dem
Jahr 2007 entwickelt Kim Sung-hong (den ein paar Quellen als
Regiedebütanten bezeichnen, in Wahrheit ist es der Regisseur von
Say Yes) eine vorhersehbare, aber in
ihren Schranken meistens effektive Schock-Story.
Dass dabei auch eine sexuelle Note ins Spiel kommt, wird rasch klar, denn die Kamera klebt förmlich an den knappen Jeans und Blusen der Mädels, die den Blick frei machen auf lange Beine und verführerische Dekolletés. Sobald diese entzückende Damen in die Hände eines Psychopathen geraten gehört die sexuelle Demütigung zwingend mit zum Programm. Das beginnt mit dem Waschen per Wasserschlauch, gefolgt von einer Intimbehandlung mit Schlagrahm - und mündet in Vergewaltigung. Das Misshandeln einer gefangenen Person gehört noch immer zu den Genre-Standards und Kim setzt es genüsslich erschreckend um.
Er spart auch nicht an blutigen Szenen, wenngleich er kurioserweise ein paar hässliche Anblicke, etwa das Entreissen eines Zahns, mit geschicktem Cutting nicht all zu blutig hält, sondern eher auf Suggestion setzt. Anderes wird direkt gezeigt, wieder anderes ist so bluttriefend (ich sage nur "Fargo"), dass die Kamera gleich vollgesudelt wird. Rein vom Saft-Verbrauch her stellt "Missing" sicher keine Rekorde auf, aber er weiss, was er seinem Publikum schuldig ist. Dasselbe gilt ganz generell für die Gewalt. Es erreicht nicht das Ausmass amerikanischer Folterfilme, aber verschont wird man deswegen noch lange nicht.
Kim geht vielmehr im Stile eines Kategorie-III-Filme aus Hongkong vor und serviert eine Palette aus Gewalt, Sex und Schandtaten. Nichts für zarte Gemüter, aber unterhaltsam für kampferprobte Zuschauer. Veredeln tut er dies mit ein paar souveränen Stars, angeführt vom angenehm normalen Mun Seong-kun (Puzzle), der seine sadistische Ader unter einem handzahmen Äusseren versteckt. Stets etwas debil, stets unberechenbar, aber an sich ja ganz charmant. "Wir haben immer gedacht, der sei ein ganz netter Mensch" würden die Nachbarn im Fernsehen danach sagen. "Etwas seltsam und einzelgängerisch, aber nett".
Neben Mun sorgen Chu Ja-hyeon (Bloody Tie) und Jeon Se-hong für die weibliche Note. Ihre Figuren bleiben in Opferrollen gefangen, aber dies durchaus mit Niveau. Und etwas Sex Appeal. Gebettet wird der in funktionale, wenig aufregende, aber ansprechende Bilder, die den Film nie billig aussehen lassen. Und mit einer Laufzeit von nur eineinhalb Stunden bleibt auch Überlänge aus. Das alles sind eher sanfte Lobhudeleien, mehr hat "Missing" auch nicht verdient. Trotz seiner beachtlichen 650'000 Zuschauer handelt es sich um Mittelmass. Aber Mittelmass, das man durchaus anschauen kann.
PS: Die Kritik kam so spät, weil die koreanische DVD von 2009 keine englischen Untertitel hatte - vielleicht ein Zugeständnis an den britischen Verleiher der Disk. Die brachten ihre Scheibe eineinhalb Jahre nach den Koreanern heraus.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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