>
molodezhnaja Hauptseite
>
filme M
> DIE MISSBRAUCHTEN LIEBESBRIEFE
Tragikomödie. Schweiz
Alternativer Titel -
Regie Leopold Lindtberg
Drehbuch Richard Schweizer, Horst Budjuhn nach der Novelle von Gottfried
Keller
Produktion Praesens-Film AG, Zürich
Musik Robert Blum
Kamera Emil Berna
Schnitt Käte Mey
Darsteller Alfred Rasser, Anne-Marie Blanc, Paul Hubschmid, Elsie
Attenhofer,
Mathilde Danegger, Heinrich Gretler, Emil Hegetschwiler, Adolf Manz, Roland
Rasser
Länge 87 Min.
Kinostart 1940
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.2.2012
© Bilder Praesens Film,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Seldwyler Kaufmann Viktor
"Viggi" Störteler (Alfred Rasser) führt ein Doppelleben: Unter dem Pseudonym
Kurt vom Walde publiziert er wenig erfolgreich poetische Literatur. Als er auf
eine Geschäftsreise geht, bittet er seine Frau Gritli (Anne-Marie Blanc), mit
ihm täglich einen hochwertigen Briefwechsel zu führen. Gritli ist mit dem
Dichten völlig überfordert und bittet den jungen Lehrer Wilhelm (Paul Hubschmid)
um Hilfe. Der erledigt die Aufgabe prompt und geehrt, hält er sich doch in
seiner Schwärmerei für Gritli selbst für den Adressat der Liebesbriefe! Viggi
erkennt, dass die Texte nicht von seiner Frau stammen können und reagiert
brüskiert.
REVIEW
"Leute von Seldwyla", der zweiteilige Novellenzyklus von Gottfried Keller
(1819-1890), gehört zu den wichtigsten Werken des Schweizer Dichters. Kein
Wunder wollte die Praesens-Film den Stoff auf die Leinwand bringen. Aber das
gestaltete sich komplizierter als gedacht. So musste Produzent Lazar Wechsler
den Wiener Leopold Lindtberg (1902-1984) politisch durchboxen, obwohl der
Regisseur sich schon mit Filmen wie Wachtmeister Studer einen Namen gemacht hatte. Einmal in Produktion kostete
"Die missbrauchten Liebesbriefe", der ein Segment aus dem zweiten Teil des
Seldwyla-Zyklus’ behandelt, nur gerade 150'000 Franken. Doch der Erfolg war
phänomenal, sahen doch 900'000 Schweizer den Film und bei der Biennale in
Venedig holte er sich einen der Hauptpreise.
Ein durchaus
verdienter Erfolg, denn der Film ist höchst gefällig. Die Geschichte unterhält
mit Witz und Charme, ist reizend inszeniert und vorzüglich gespielt. Annie-Marie
Blanc ist ein richtiger Wonneproppen, und der Part verschaffte ihr die
Hauptrolle in Gilberte de Courgenay. Kabarettist
Alfred Rasser ist bestens besetzt als durchaus netter, aber auch hochnäsiger
Hobby-Dichter, und der schöne Paul Hubschmid gibt den beliebten Lehrer. Dass er
und Blanc gut harmonieren, macht die unterstellte "Briefromanze" umso
glaubhafter.
Erstaunlich ist,
dass das Thema Scheidung ins Spiel kommt. Nicht gerade ein Lieblings-Spielfeld
in Filmen jener Zeit, da geschiedene Personen noch einige Jahre mit dörflicher
Ausgrenzung zu kämpfen hatten. "Die missbrauchten Liebesbriefe" greift das nicht
unbedingt kritisch auf, aber immerhin ist das Thema da, deutlich sichtbar für
alle. Wichtiger als Problemkino ist hier Unterhaltung. Und in dem Bereich trifft
Leopold Lindtberg ins Schwarze. Auf den Kinostart im Ausland hin wurde der Film
um etwa 20 Minuten gekürzt. Es ist diese Version, die heute noch erhalten ist -
die ursprüngliche rund 105-minütige Fassung gilt als verschollen. Doch auch cut
ist der Film unbedingt sehenswert.
BESTELLEN
1advd (Liefert aus der Schweiz)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 8