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2013
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Horrordrama
Japan 2013
Alternative Titel -
Regie, Drehbuch
Sabu
Darsteller Ayaka Komatsu, Toru Tezuka, Makoto Togashi, Riku Onishi, Taro
Suruga, Tateto Serizawa, Takaya Yamauchi
Länge
85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 5.11.2016
© Bilder kth, Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan in naher Zukunft: Der Arzt Dr. Teramoto (Toru Tezuka) kauft
sich für den Haushalt eine Zombie-Frau namens Shara (Ayaka Komatsu). Ehefrau
Shizuko (Makoto Togashi) und Sohn Kenichi (Riku Onishi) sind über diese
Anschaffung nicht glücklich, doch der Familienvater beruhigt die beiden -
schliesslich sei es völlig normal, und eine Waffe für den Notfall liegt auch
bei. Fortan arbeitet Shara im Haushalt, meist beäugt von den Männern in ihrer
Umgebung, und ausgeschlossen aus der Gesellschaft um sie herum. Eines Tages
verunfall Kenichi tödlich und Shizuko zwingt Shara, ihren Sohn wiederzubeleben,
indem sie ihn zum Zombie macht.
REVIEW
Sabu, Japans Experte für schnelle und trendige
Verfolgungsfilme, widmet sich dem ausgelutschten Zombiefilm auf eine ganz
besondere Weise: Erzählt aus Sicht der Zombie-Frau, ohne den Hauch von
distanzierender Ironie, gehalten in atmosphärischem Schwarzweiss und gespickt
mit Metaphern. In der Ausgangslage steckt sogar ein wenig "Gremlins" drin, denn
in der Bedienungsanleitung der Zombiefrau steht drin, dass man sie lediglich mit
Gemüse und Früchten füttern darf, auf keinen Fall aber mit Fleisch. Und da dies
doch ein Horror-Szenario ist, ahnt man sofort, dass diese Regel irgendwann
gebrochen wird. Bevor es so weit ist, müssen wir Zuschauer aber erst einmal
durch viel Pein durcharbeiten.
Sharas Welt wird nämlich nicht umsonst fast komplett in Schwarzweiss gezeigt, denn sie lebt in konstanter Tristesse: Die Männer vergewaltigen sie nach Gutdünken, Kinder schmeissen Steine nach ihr, Hass schlägt ihr überall entgegen. Es braucht nicht viel Fantasie, darin ein Parabel über das Leben von Aussenseitern und Ausgestossenen zu entdecken - Flüchtlinge, Homosexuelle, Behinderte. Die Liste möglicher Lesungen ist lang. Aber Sabu kann durchaus auch ganz weit ausholen und dies Abbild unserer aller Leben in seinen düsteren Momenten ansehen: ausgenutzt, gequält, ohne Hoffnung - nicht einmal auf den Tod, denn jenen hat Shara ja bereits hinter sich.
Die Inszenierung passt sich dem an: Es gibt nur wenig Dialoge, Musik kommt kaum zum Einsatz - und wenn doch, dann meistens dissonant und leicht verstörend. Die Bilder sind stets von Monotonie und Kälte geprägt, und von der sich im Zeitlupentempo bewegenden Shara sehen wir oft nur Bruchstücke: Manchmal, um ihre Existenz als Zombie zu unterstreichen, manchmal, um sie in den Augen ihrer männlichen Begaffern zu sexualisieren. Ihr Schrubben des Bodens etwa wird zu einem visuellen wie akustischen Leitmotiv. Shara ist stets auf Knien, der Blick frei auf ihre Beine oder unter ihren Rock. Und ihr Schrubben, mit dem sie nicht weiterzukommen scheint, sorgt für einen repetitiven Soundtrack.
Das alles wirkt bisweilen etwas bemüht und gar zu bewusst glazial. So kommen einem denn auch die doch sehr bescheidenen 85 Minuten lang vor. Aber die Optik, die an klassischen Stummfilmhorror erinnert (und vor allem spät im Film ab und zu an "Night of the Living Dead"), sowie die durchaus faszinierende Geschichte hielten mich doch genügend bei Laune. Auch das Spiel der Akteure überzeugt, so schlägt sich etwa Ayaka Komatsu, die als Pin-up-Model bekannt wurde, komplett ohne Sprechtext durch. Und nicht zuletzt entstand der Film unter bescheidensten Voraussetzungen, nicht einmal ein Ausstatter war im Budget vorgesehen. Wenn Low Budget diese Qualität hat, dann kann man das durchaus fördern.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1 verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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