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2007
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Komödie
Südkorea 2007
Alternative Titel
Eunha-haebang-jeonseon; 은하해방전선
Regie Yoon
Seong-ho
Drehbuch Yoon Seong-ho
Darsteller Lim Ji-gyu, Seo Young-ju, Park Hyeok-kwon, Yu Hyung-keun,
Eun-seong, Kim Bo-kyeong
Zuschauer
5'000
Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.11.08
© Bilder Indiestory,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Jungregisseur Ryu Yeong-jae (Lim Ji-gyu) plant seinen ersten Spielfilm. Der
soll von einem sprachgestörten
Angestellten
eines Windkraftwerks, der sich in einen siamesischen Zwilling
verliebt. Da er sich gerade von seiner Freundin Eun-ha (Seo Young-ju) getrennt
hat, leidet er jedoch unter einer Schaffensblockade. Je mehr Leute ihm ins
Skript reden, umso mehr verändert sich auch noch die Story. Dies stresst
Yeong-jae derart, dass er selbst eine Sprachstörung entwickelt. Zum Glück ist
der potentielle Star des Films, der Kindershow-Schauspieler Rei Kimura (Yu
Hyung-keun), auch ein Bauchredner. Da steht auch schon bald die erste Feuerprobe
an: Young-jaes bereits
fertig gestellter
Kurzfilm debütiert am Pusan Filmfestival.
REVIEW
Filme über den Prozess des Filmemachens sind
manchmal witzig und doppelbödig, genau so oft aber prätentiös und einzig
ausgerichtet darauf, Cineasten zu bauchpinseln, die sich mit der Arbeit
auskennen. "Milky Way Liberation Front" ist angenehm anders: Er macht sich über
hochnäsige Filmstudenten lustig und zeigt derweil, wie schwierig es für sie ist,
einen Film zu entwickeln und zu verkaufen. Der harte Alltag eines
Nachwuchsfilmers trifft hier also auf eine absurde Komödie, die genau diese
Talente wieder auf die Schippe nimmt. Eine erfrischende Sache.
Kurzfilmregisseur und Spielfilmdebütant Yoon-Seong-ho geht aber noch einen Schritt weiter und macht sein Werk fast komplett zum Meta-Ereignis. So spielt ein Grossteil der Handlung am Pusan FIlm Festival, an dem der Streifen auch debütierte. Hauptfigur Young-jae gleicht äusserlich Regisseur Yoon und gibt zu, dass er nur Filmemacher werden will, um Mädels abzuschleppen. Und die Independent-Filmer haben so abstruse Ideen, dass man das Gefühl bekommt, Yoon mache sich über seine abgehobenen Berufskollegen lustig. Wer ein paar koreanische Kunstfilme gesehen hat, kann durchaus mitfühlen.
Lustig auch, wie die Tontechnikerin sich selbst beim Sex aufnehmen muss oder wie die Akteure während des Drehs zu lachen beginnen. Was sonst auf dem Boden des Schneideraums landen würde, blieb hier für einmal im Film drin - nicht als verkünsteltes Stilmittel, sondern weil man halt wirklich lachen muss. Das macht "Milky Way Liberation Front" so unverkrampft. Der Film hat es fast zwangsläufig schwer an den Kinokassen, denn "normale" Zuschauer verstehen kaum, was eigentlich abgeht. Und ein informiertes Publikum wiederum dürfte sich auf die Füsse getreten vorkommen, schliesslich schiesst Yoon Seong-ho recht böse auf seine Leidensgenossen.
Doch nicht nur der Regisseur hat beim Inszenieren und Improvisieren offensichtlich gute Laune, auch die Akteure kommen mit dieser Form gut zurecht. Debütant Lim Ji-gyu gibt köstlich den Versager in Woody-Allein-Manier, Seo Young-ju spielt schön giftig, während Yu Hyung-keun (Five Is Too Many) den Schauspiel-Niemand spielt, der meint, er sei ein Star. Gefilmt ist die Truppe mit HD-Kamera, die zum Glück nicht in den typischen Independentfilm-Wackelmodus rutscht.
"Milky Way Liberation Front" ist trotz allen Freuden eine Spur zu lang, was angesichts der bescheidenen Lauflänge erstaunt. Einige Ideen wirken auch nicht vollends ausgereift und mancherorts hätte mehr Biss auch nicht schaden können. Die Komödie wirkt daher wie eine halbwegs gelungene Fingerübung eines vielversprechenden Talents. Angehende Filmemacher können dem Werk sicher noch mehr abgewinnen dank der parodierten Szenen am Filmset, doch auch uneingeweihten Zuschauern dürfte das eine oder andere Lächeln übers Gesicht huschen. Kein grosser Film, vielleicht nicht einmal ein ungeheuer guter, aber immerhin ein charmanter und ein spezieller.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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(Liefert aus HK)
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