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> MENSCHEN, DIE VORÜBERZIEHEN
Drama. Schweiz
Alternativer Titel -
Regie Max
Haufler
Drehbuch Albert J. Welti, Horst Budjuhn
Produktion Gloriafilm
Musik Hans Hauf
Kamera Harry Ringger
Schnitt Georges Stilly
Darsteller Adolf Manz, Marion Cherbuliez, Therese Giehse, Max Werner
Lenz, Lukas Ammann,
Ellen Widmann, Willy Frey, Rudolf Bernhard, Otto Lehmann, Sigfrit Steiner
Länge 97 Min.
Kinostart 1942
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.1.2013
© Bilder Praesens,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Wanderzirkus Arena Komet fährt durchs Mittelland. Ein Unfall zwingt die
kleine Truppe, in einer Kleinstadt Halt zu machen. Marina (Marion Cherbuliez),
die Tochter von Direktor Horn (Adolf Manz), lässt ihr Pony grasen und weckt so
den Zorn der Bäuerin (Ellen Widmann) vom Bucherhof. Deren Sohn Hans (Willy Frey)
jedoch ist fasziniert vom rebellischen Mädchen. Als die Artisten des Diebstahls
bezichtigt werden, springt Hans helfend ein und weckt so das Interesse von
Marina. Sie lässt sich ihrerseits auf eine Lehre als Magd auf dem Hof ein.
REVIEW
Zwei unterschiedliche Lebensweisen, zwei
unterschiedliche Welten prallen hier kontrastreich aufeinander: jene der
Fahrenden und jene der Sesshaften. Lose als Grundlage für diese Geschichte
diente Carl Zuckmayers Bühnendrama "Katharina Knie", doch Max Haufler
verschweizerte es mit seinen Autoren komplett, so dass ein eigenständiges Werk
entstand. Es war Hauflers dritte und letzte Regiearbeit: Er sorgte mit seinen
Alkoholproblemen für Drehverzögerungen und da der Film seine 200'000 Franken
Produktionskosten trotz soliden Zuschauerzahlen nicht einspielen konnte, war
Hauflers Karriere hinter der Kamera beendet. Davor freilich blieb der
Volksschauspieler und frühere Kunstmaler weiter aktiv, wenn auch geplagt von
seinen Depressionen, die ihn 1965 in den Suizid trieben.
Sein Tod war ein herber Schlag für die Schweizer Filmszene. Und wenn man
"Menschen, die vorüberziehen" als Massstab nimmt, dann war auch sein Abschied
als Regisseur schon höchst bedauerlich. Denn Haufler inszeniert mit gutem Gespür
für Optik und Schauspielführung, verzichtet auf grobschlächtige Szenen, sondern
taucht so einfühlsam wie gescheit in die Welt der Artisten und jene der Bauern
ein. Seine Sympathien liegen dabei klar auf der Seite der Fahrenden, deren Kunst
und lebenslange Wanderschaft ihm deutlich näher lagen. Dennoch schafft er es
gut, die Balance zu halten, und beide Milieus als Bereicherungen für seine
Geschichte nutzt.
Besonders überzeugend sind die Schauspieler, die eine Vielzahl von Dialekten und
Sprachen vermischen, um das kunterbunte Volk der Artisten darzustellen. Die
meisten davon sind unbekannt oder wenig bekannt, grosse Namen tummeln sich eher
in Nebenrollen. Aber das trägt durchaus zur Authentizität bei. Weiter
untermauert wird diese durch die edlen, aber rustikalen Bilder und Hauflers
unaufdringliche Inszenierung. "Menschen die vorüberziehen" ist nicht der
anspruchsvollste, spannendste oder wichtigste Film, den die Schweiz in jener
Zeit hervorgebracht hat, aber handwerklich starkes und inhaltlich treffendes
Kino. Und das war in der Schweiz 1942 noch alles andere als die Norm.
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1aDVD (Liefert aus
der Schweiz)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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