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Horrorfilm
Indonesien 2018
Alternative Titel
Sebelum Iblis Menjemput; Der Teufel soll dich holen
Regie, Drehbuch
Timo Tjahjanto
Darsteller Chelsea Islan, Pevita Pearce, Ray Sahetapy, Karina Suwandhi,
Samo Rafael
Länge
110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.2.2019
© Bilder Netflix,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Für Reichtum verkauft Lesmana (Ray Sahetapy) seine Seele an den Teufel. Den
Handel führt eine dunkle Priesterin (Ruth Marini) durch, die aber das Gefühl
hat, er halte den Deal nicht ein - und ihn verflucht. Jahre später ist das Geld
weg, die erste Frau beging und, und Lesmana liegt im Sterben. Die Familie reist
an, um Abschied zu nehmen: seine entfremdete Tochter Alfie (Chelsea Islan) aus
erster Ehe, ihre Stiefgeschwister Maya (Pevita Pearce) und Ruben (Samo Rafael),
ihre Halbschwester Nara (Hadijah Shahab) und Stiefmutter Laksmi (Karina
Suwandhi). Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn Lesmana verstirbt qualvoll. Nun
hofft seine zerstrittene Sippe, er habe ihnen etwas hinterlassen: in seinem
alten Anwesen. Doch dort wartet der Horror auf Alfie & Co.
REVIEW
Noch kurz bevor er mit
The Night Comes for Us einen Actionknüller vom Stapel liess, schwamm der
Indonesier Timo Tjahjanto mit seinem ersten Solo-Projekt in altbekannten
Gefilden: "May the Devil Take You" ist ein waschechter Horrorfilm. Und da kennt
sich Tjahjanto aus, begann er mit seinem Mo-Brothers-Kumpane Kimo Stamboel doch
da seine Karriere - siehe etwa Macabre. Doch der Film ist für
ihn ein kleiner Rückschritt, inszenatorisch wie inhaltlich. Er fühlt sich an wie
ein routinemässiger indonesischer Gruselfilm mit etwas mehr Blut.
Tjanjantos grösses Vorbild dabei ist ganz
klar Sam Raimi. Die POV-Kamera, der dämonische Body Horror und dergleichen
erinnern an "Evil Dead". Doch die Besessenheit und das Finale im verregneten
Dreckloch sind näher dran an "Drag Me to Hell". Wie in jenem Film ist die Story
an sich eher dünn, aber als Publikum wird man immer tiefer in die infernalen
Ereignisse hineingezogen. Diese Sogwirkung funktioniert in "May the Devil Take
You" aber erst gegen Ende.
Schuld daran haben vor allem die Figuren,
die recht uninteressant sind. Die Konflikte in der Sippe würden eigentlich schon
dafür sorgen, dass sie sich zerfleischen, noch bevor der Teufel seine Finger im
Spiel hat. Doch das klingt spannender, als es ist. Wohl auch, weil die
Schauspieler nicht alle souverän spielen und der Plot durch Rückblenden etwas
zerstückelt wird. Im Mittelteil stampfen zu oft Leute irgendwo durchs Dunkle,
nur um dann mal auf einen Geist zu stossen. Repeat. Repeat. Dem Ganzen fehlt
eine packende Dramaturgie.
Wenn Tjanjanto dann endlich den Horror
vom Stapel lassen kann, wird man dafür teilweise entschädigt.Wir kommen in den
Genuss davon, wie der versnobten Lily Literweise Blut in den Mund gekotzt wird,
von einem Gesicht, das vom Kopf gerissen wird, und von einem Kopf, die sich vom
Körper löst - und all das mit Dreck, Maden und Dunkelheit. Saftiges, völlig
übertriebenes Zeug eben, das aber genau in diesen Film passt. Doch auch da zeigt
sich: Wenn man in die Story und die Figuren nicht voll involviert ist, laugt das
Ganze schnell aus. "May the Devil Take You" fühlt sich daher trotz einer nicht
extrem langen Laufzeit zu gedehnt an.
Sicher kein schlechter Film, aber einer,
an den man sich nicht erinnern wird. Und das ist eines Timo Tjahjanto dann doch
unwürdig, denn der Mann zeigte sich bisher immer innovativ und furchtlos. Hier
geht er fast schon auf Nummer sicher und bis auf die "blood and gore"-Zutaten
hat "May the Devil Take You" zu wenig zu bieten.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots des Trailers, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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