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2006
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Drama
Südkorea 2006
Alternative Titel
Urideul-ui haengbok-han shigan; Our Happy Time; 우리들의 행복한 시간
Regie Hae-sung
Song
Drehbuch Min-seok Jang, Eun-yeong Park nach einem Roman von Ji-yong Gong
Darsteller Na-yeong Lee, Dong-won Kang, Yeo-jong Yun, Yeong-suk Jeong,
Shin-il Kang
Zuschauer
2'398'092
Länge 123 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 7.1.07
© Bilder Prime Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Yu-jung Moon (Na-yeong Lee) war einst eine bekannte Sängerin, heute hat sie dank
ihrem Bruder eine Stelle als Kunst-Dozentin. Doch ihr Leben ist nicht im Lot,
sie hat schon mehrfach versucht, sich umzubringen - wofür sie ihre Mutter
(Yeong-suk Jeong) verantwortlich macht, eine gefeierte, aber egozentrische und
gefühlskalte Konzertpianistin. Nach einem Suizidversuch zwingt Yu-jungs Tante,
die Nonne Monica (Yeo-jong Yun), die Nichte, sie auf einem Gefängnisbesuch zu
begleiten. Der Grund dafür: Monica weiss, dass der Todeskandidat Yun-su Jung
(Dong-won Kang) seine einstige Lieblingssängerin Yu-jung einmal kennenlernen
will. Yun-su ist über den Besuch gar nicht glücklich, doch als Yun-su einmal
alleine auftaucht, verstehen sie sich besser. Vielleicht gerade deshalb, weil
Yu-jung ihn nicht
bemitleidet,
sondern ihn anfänglich wegen seiner Tat verabscheut: Er hat eine 17-Jährige
vergewaltigt und ermordet. Deshalb droht ihm bald der Galgen.
REVIEW
Ein Drama gegen die Todesstrafe zu drehen, ist
gar kein so schwieriges Unterfangen. Man nehme einen jungen, sympathisch aussehenden
Verurteilten, vielleicht sogar eine Frau, statte die Vergangenheit der Person
mit tragischen Ereignissen aus, zweifle vielleicht ihre Schuld an und
lasse sie reuig um Vergebung bitten. Das erweicht das Herz der Zuschauer, denn
Menschen sind bereit zu vergeben, schneller natürlich, wenn sie nicht selbst
betroffen sind. Durch ein paar cineastische Tricks ist so ein ergreifendes
Statement gegen die härteste aller Strafen geboren. Doch das wahre Talent eines
Filmemachers zeigt sich erst, wenn er die verurteilte Person nicht als
herzensgut und rettenswert zeigt. "Dead Man Walking" ging in diese Richtung.
"Maundy Thursdays" tut es nicht.
Regisseur Hae-sung Song (Rikidozan, Failan) inszenierte mit dem Drama zwar ein ergreifendes Statement gegen die Todesstrafe, das mir so manche Träne abrang, doch subtil ist daran überhaupt nichts. Im Gegenteil: Das Ausmass der Manipulation sabotiert beinahe die Botschaft, da sich an dieser Story beinahe nichts mehr verallgemeinern lässt. Der junge Yun-su ist ein derartger Spezialfall, ein Engelchen unter Schwerverbrechern, dass sich aus seinem Schicksal nicht auf Anhieb eine Argumentation für das Recht auf Leben stricken lässt. Am Grad der Rührung ändert dies indes nichts. "Maudy Thursday" ergreift, und wenn gegen Schluss fast nur noch um Vergebung gebeten wird, schmilzt auch das stärkste Herz.
Vergebung ist eines der Leitmotive des Films, das wiederum ist kein Zufall, da es im Zentrum der christlichen Lehre steht. Der internationale Titel des Films, "Maundy Thursday" = Gründonnerstag, ist denn auch nicht zufällig gewählt, sondern nur eines von vielen christlichen Elementen der Story. Der Gründonnerstag ist im Lateinischen "dies absolutionis", der Tag der Sündenvergebung, oder "dies mandati", der Tag der Fusswaschung, aus dem der englische Begriff Maundy Thursday abgeleitet ist. Dass der Tag von Jesu letztem Abendmahl vor seinem Tod auf Yun-sus "Karwoche" vor seiner Exekution gemünzt werden kann, ist vielleicht noch das plumpste Beispiel christlicher Indoktrination in diesem Film. Die Güte von Pfarrern und Nonnen ist eine andere, christliche Symbolik auch, geschenkte Kreuz-Anhänger sowieso. Doch das wichtigste Element bleibt christliches Gedankengut: Liebe deinen Nächsten, vergebe, tue Busse.
Das Abwaschen der Sünden passiert hier buchstäblich während einer Fusswaschung, aber auch metaphorisch während der Beichte, die sich Yun-su und Yu-jung gegenseitig abnehmen. Wem all diese christliche Motivation zuviel ist, der müsste um "Maundy Thursday" einen Bogen machen, denn mann kann sie gar nicht übersehen. Auf der anderen Seite erreicht Hae-sung Song sein Ziel der Rührung problemlos und seine Absicht bleibt letztendlich eine gute. Das entschädigt für die Schwerfälligkeit seiner Botschaftsübermittlung. Ebenso wie der Umstand, dass "Maundy Thursday" vorzüglich umgesetzt ist: Die Bilder sind stilvoll konstruiert, die Montage ist stimmig, Überlänge gibts trotz stattlicher Laufzeit nicht. Grosses Lob verdienen auch die Schauspieler um die schöne Na-yeong Lee (Someone Special) und den melancholischen Dong-won Kang (Duelist), die der Story Tiefe verleihen.
In die heimischen Kinosäle liessen sich die Zuschauer deswegen gerne locken. Wohl auch, weil der katholische Glaube in Korea sich einer gesunden Anhängerschaft erfreut - oder die religiösen Komponenten des Films nicht als so aufdringlich empfunden wurden, als dass sie den Film ruinieren könnten. Das tun sie in meinen Augen auch nicht, wenngleich etwas mehr Zurückhaltung nicht hätte schaden können. So oder so: "Maundy Thursday" ist ein edles Melodrama, attraktiv inszeniert, formidabel gespielt - und Garant für eine ganze Menge kullernder Tränen.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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aus HK)
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