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Grusel-Abenteuer
Japan 1963
Alternative Titel
Attack of the Mushroom People, Curse of the Mushroom People,
Fungus of Terror, Matango the Fungus of Terror, Matango: Fungus of Terror, マタンゴ
Regie Ishiro
Honda
Drehbuch Takeshi Kimura nach
Story von Masami Fukushima und Kurzgeschichte von William Hope
Hodgson
Darsteller Akira Kubo, Kumi Mizuno, Hiroshi Koizumi, Yoshiro Tsuchiya,
Kenji Sahara, Hiroshi Tachikawa, Miki Yashiro, Eisei Mamamoto, Mitsuko Hayashi
Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 19.11.06
© Bilder Tokyo Schock,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Industrielle Fumio Kasai (Yoshio Tsuchiya) hat eine Jacht gekauft,
mit der er in Begleitung einiger Freunde unterwegs ist. Am Steuer steht der
erfahrene Skipper Naoyuki Sakeda (Hiroshi Koizumi), assistiert wird er vom
Seemann Senzo Koyama (Kenji Sahara). Mit an Bord: der Professor Kenji Murai
(Akira Kubo) mit seiner Geliebten Akiko Soma (Miki Yashiro), die Sängerin Mami
Sekiguchi (Kumi Mizuno) und der Autor Etsuro Yoshida (Hiroshi Tachikawa). Auf
hoher See gerät das Schiff in einen Sturm und wird manövrierunfähig. Nach langer
Zeit des Bangends entdecken die Schiffbrüchigen eine Insel, auf der sie Hilfe
erhoffen. Doch es gibt nur wenig Wasser und keine Nahrung auf dem Eiland.
Stattdessen finden die Gestrandeten ein leeres Schiffswrack, in dem sie ihr
Lager aufschlagen. Die Logbücher des Forschungsschiffs warnen eindringlich
davor, die Pilze auf der Insel zu essen, da sie zu Persönlichkeitsveränderungen
führen würden. Und zur Verunstaltung.
REVIEW
Regisseur Ishiro Honda (1911-1993), der sich 1954
mit Godzilla in den Herzen der Monsterfans
festsetzte, drehte in seiner Karriere um die 60 Filme. Bei den meisten handelt
es sich um Kaiju-Werke mit oft absonderlichen englischen Titeln, manche davon
schlecht (Varan the Unbelievable), manche
trashig. Und manche sind versteckte Kleinode. "Matango", der in Amerika unter
dem Titel "Curse of the Mushroom People" gezeigt wurde, gehört in die dritte
Kategorie. Das Gruselabenteuer ist einer von Hondas
atmosphärischsten Filmen
und macht aus der Kurzgeschichte "The Voice in the Night" (1907) des britischen
Autors William Hope Hodgson (1877-1918) eine vielschichtige, spannende und vor
allem visuell attraktive Schauermär.
Honda kombiniert dazu eine Vielzahl von Einflüssen. Den Anfang macht das klassische Inselabenteuer, bei dem eine Gruppe von Menschen versucht, Nahrung, Wasser und Unterkunft auf einer unbewohnten Insel zu organisieren. Dazu kommt das ebenso klassische Thema vom zunehmend zermürbenden Psychokrieg der Gestrandeten. Hier nimmt das nicht gerade "Lord of the Flies"-Dimensionen an, doch sympathisch kommen nur die wenigsten herüber, nicht zuletzt dank dem starken Spiel der erfahrenen Akteure. Honda sorgt dafür, dass bereits diese frühen Elemente unheimlich wirken, dank dem Einsatz von Nebel, dunklen Bildern und stimmungsvollen Szenerien. Wenn etwa die Schiffbrüchigen auf das Forschungsschiff zuwandern, sprengt der Film mühelos seine B-Movie-Fesseln und wirkt wuchtiger.
Wenn das zuvor meist angedeutete Unheil tatsächlich ausbricht und die titelgebenden Pilze ins Spiel kommen, geht Honda nicht etwa den Weg typischer "Mann im Anzug"-Monsterfilme, der, so kultig er sein mag, diesen Film der Lächerlichkeit hätte preisgeben können. Der Regisseur nutzt vielmehr surreale "Pilzgesänge", nur halb sichtbare Erscheinungen und psychedelische Montage für wunderbares Ambiente. Statt einmal mehr die Folgen von nuklearer Energie und Bedrohung zu thematisieren (dies passiert nur ansatzweise beim Erforschen des Schiffs), sucht Honda diesmal deutliche Parallelen zum Thema Drogensucht. Die Pilze machen süchtig, die Konsumenten kommen in einen rauschartigen Zustand und lassen sich regelrecht von der Natur assimilieren. Honda hätte sogar noch etwas weiter gehen können und die Pilzwesen sich sozusagen selbst essen lassen, wodurch ein im vorliegenden Film nur vage angedeutetes Kannibalisierungs-Element dazu kommen würde. Doch auch so bleiben die Ereignisse unheimlich und ausgeflippt genug.
Neben den Drogen-Parallelen schneidet Honda andere gesellschaftlich relevante Themen an, sei es die Gleichstellung der Pilzwelt mit dem modernen, inhuman gewordenen Tokio oder die Darstellung menschlichen Egoismus' im Angesicht einer Krisensituation. Seine Charaktere sind weit entfernt vom "wir müssen zusammenhalten"-Geist vieler Godzilla-Filme, in denen die Bedrohung durch die Einheit aus Wissenschaft, Armee und Bevölkerung erreicht wird. Hier kämpft jeder für sich und der, der daraus noch Profit zu schlagen versucht, erleidet ein besonders beiläufig gezeigtes, tragisches Schicksal.
"Matango" bleibt trotz dieses Subtexts aber vor allem ein herrlich anzuschauender Film. Die Pilz-Effekte, das wunderbare Schiff-Set, der Einsatz von viel Nebel - all das macht 90 Minuten lang einfach Spass und verbreitet angenehmes Schaudern. Die Grenze zum Trash überschreitet der Film erstaunlicherweise fast nie und schafft es dank einem psychedelisch anmutenden Finale, auch die groteskeren Wendungen und Anblicke in die Story zu integrieren. Die für die Handlung unnötigen Rückblicke und andere kurze Stotterer im ansonsten effizienten Skript vergibt man mühelos. Horrorfans dürften daran letztendlich ebenso viel Freude haben wie Anhänger von Hondas Kaiju-Werken.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Anamorphic Widescreen
Japanisch 2.0 sowie Englisch 5.1. und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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