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Erotikdrama
Japan 2007
Alternative Titel Man, Woman & the Wall; 聴かれた女

Regie Masashi Yamamoto
Darsteller Keita Ohno, Aoi Sola, Hiroto Kato, Takashi Oda, Sho Nishino

Länge 84 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 17.8.08
©  Bilder Ricochet, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Journalist Ryo Kawase (Keita Ohno) schreibt für ein kleines Magazin über mafiöse Aktivitäten. Viel Geld verdient er damit nicht, doch es reicht, um sich ein kleines Apartment zu mieten. Das hat zwar eine kleine Badewanne, doch leider auch eine hauchdünne Wand. Daher hört Ryo beinahe alles, was in der Nachbarswohnung abgeht. Dort wohnt die
schöne Satsuki (Aoi Sola), der Ryo schon bald liebend gerne zuhört. Er erfährt, dass sie einen Freund namens Yuta (Hiroto Kato) hat. Der Jüngling ist aber nicht ganz sauber, sondern belästigt seine Freundin mit vulgären Anrufen, nur um sie danach zu trösten. Davon angestachelt nimmt Ryo immer mehr Kontakt zu seiner heissen Nachbarin auf - und wird besessen von ihr.

 

REVIEW
Junk Food-Regisseur Masashi Yamamoto spielt mit den Konventionen eines typischen Pink-Films, um gleichzeitig diese japanischen Softsexfilmchen auch zu parodieren. Ganz gelingt das nicht immer, doch "Man, Woman and the Wall" offeriert dem interessierten Publikum auf jeden Fall viel fürs Auge. Da ist in erster Linie mal die Pornoschauspielerin Aoi Sora, die sich in allen möglichen Posen räkelt und auch so manche Sexszene zum Besten gibt. Doch es scheint, als spiele Yamamoto oft ein wenig mit den Erwartungen des Publikums. So kommt es dann, wenn ein "gewöhnlicher" Pink-Film zur Sexszene übergehen würde, nicht immer gleich zum Beischlaf.

In Momenten wie diesen entpuppt sich "Man, Woman and the Wall" fast schon als clever, weil es die voyeuristischen Tendenzen der Zuschauer nutzt und sie gegen sie kehrt. Das soll nicht heissen, dass er nicht ohne das auskommt, was die Zuschauer von ihm erwarten: besessene Charaktere, etwas Gewalt und ein heisses Mädel, das sich bei den erotischen Szenen nicht zurückhält. In dem Bereich hat der Film einiges zu bieten. Er dürfte fast noch etwas mehr davon haben. Mit einer Lauflänge von fast  90 Minuten ist er für einen Pink-Film nämlich geradezu lang und zu echten Sexszenen kommt es dennoch eher selten. Die Zeit dazwischen kommt einem daher oft wie Füllmaterial vor - so gut es auch sein mag.

Denn das Thema des obsessiven Voyeurismus ist bald ausgekitzelt, nicht zuletzt, weil Ryo rasch beginnt, seine Nachbarin abzuhören und Technik zu installieren, die ihm dabei hilft. Viel weiter "entwickelt" er sich gar nicht. Hiroto Kato verkörpert den Mann auch etwas gar leidenschaftslos. Da gefällt Yuko-Darsteller Hiroto Kato schon besser: Der junge Mann spielt den durchtriebenen Lover mit einem Hauch von Sadismus und Verrücktheit, was ihm und dem Film gut ansteht. Aoi Sola tut derweil das, was sie am besten kann. Sich ausziehen, lasziv dasitzen, nochmals ausziehen. Doch selbst wenn sie die Kleider am Leib behält, ist sie gar nicht so schlecht.

Der vielleicht intelligenteste Teil des Films kommt gegen Ende, wenn Satsuki sich ihrem Verehrer wirklich hingeben will. Dann verfliegt bei ihm die Lust, weil er jahrelang darauf getrimmt war, in seiner Fantasie den heissesten Sex zu erleben. Die Realität ist nicht annähernd so mächtig wie die Vorstellungskraft, die reale Frau für ihn nicht ganz so faszinierend, wie das Gebilde in in seinem Kopf. Ein interessanter Kommentar auf die heutige Gesellschaft, in der Sex via Internet, Webung, Fernsehen oder Film konsumiert wird und die meisten Menschen die Erotik primär mit jenem Menschen geniessen, der ihnen laut Woody Allen am nächsten ist: sich selbst.

In "Man, Woman and the Wall" hat die Perversion, das heimliche Beobachten, das lüsterne Zuhören auf den Protagonisten die stärkere erotische Faszination als die Frau selbst. Gross psychologisch ausgeleuchtet wird das freilich nicht, doch es liefert einen interessanten Nebenaspekt, der den Film bereichert. Als Ganzes liefert das erotische Drama nicht viel Neues, inszeniert ist es mit digitalem Look gerade noch solide, die Akteure agieren brauchbar und die Geschichte ist etwas gar dünn. Vielleicht hätte mehr Sleaze geholfen. Oder eine Straffung. In der vorliegenden Form ist etwas wenig Fleisch am Knochen und das Werk damit gerade Mal noch Mittelmass.

PS: Die amerikanische DVD ist zu verpixelt und vor allem zu dunkel ausgefallen. Das schadet dem Film, denn in manchen Szenen erkennt man einfach zu wenig.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS
(Teilweise stark aufgehellt)

 


 

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