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Thrillerdrama
Japan 1967
Alternative Titel Zoku akutokui: Joi-hen; Vicious Doctor: Part 2;
Continuation: Vice Doctor - Female Vice Edition

Regie Seiichi Fukuda
Darsteller Michiko Sakyo, Akihiko Kanbara, Yuichi Minato, Naomi Tani

Länge 81 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 6.11.08
©  Bilder Synapse, Screenshots molodezhnaja


STORY
Mit 16 Jahren wurde Seiko (Michiko Sakyo) von drei Männern am Strand vergewaltigt. Dabei wurde sie mit Syphilis angesteckt - und schwanger. Jahre später ist Seiko eine angesehene Ärztin. Doch nicht nur Heilung steht auf ihrem Plan, sondern auch Rache! Sie verstümmelt hin und wieder weibliche Patientinnen, damit sie unfruchtbar, und so ihre Männer wahnsinnig werden. Nachts zieht sie als lüsterne Frau durch die Strassen, auf der Suche nach leichten Opfern. Sie verführt die Männer, schläft mit ihnen und infiziert sie danach mit Krankheiten. Trotzdem lässt sie sich eines Tages auf eine Beziehung ein: mit Dr. Watanabe (Akihiko Kaminara). Der liebt sie auch, als er langsam ihre Geheimnisse lüftet. Doch da taucht eines ihrer ehemaligen Opfer auf und will seinerseits Rache.

 

REVIEW
Dem Film sieht man sein Alter nicht an. Gedreht in gloriosem Widescreen und mit einem kessen Mix aus Schwarzweiss und Farbe, zeigt er Dinge, die man im Hollywood-Kino kaum zu sehen bekam - abseits der Exploitation à la Russ Meyer. Ein Film mit Sex, Blut, Rache, Syphilis, Selbstabtreibung, Demütigung, Mord. Alles in einem. Doch gerade Meyer dürfte es zu verdanken sein, dass der Film überlebt hat: Unter der Regie desselben Filmemachers (Seiichi Fukuda) entstand 1966 bereits ein Vorgänger namens "Vicious Doctor", der heute als verschollen gilt. Teil zwei hat überlebt, weil er ins Ausland verkauft und englisch synchronisiert wurde, eben auch, weil das Publikum nach sexy Skandalfilmen im Stile von "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" dürstete.

Unser Glück, denn "Madame O" ist eine schicke Sache und eigentlich weit wertvoller als gewöhnlicher Schock-Trash. Die Bilder sind überaus edel komponiert und wechseln überraschend zwischen stilvollem Schwarzweiss und Farbe. Vor allem die Gegenwartsszenen und Szenen extremer Emotionen (glücklicher Sex, heftige Gewalt) scheinen in Farbe gehalten, doch ein echtes Farbsystem ist nicht auszumachen. Vielmehr baut der Regisseur auf Abwechslung, um die Zuschauer bei Laune zu halten. Das schafft er zudem mit einer wirkungsvollen Montage, die Langeweile selten aufkommen lässt.

Auch die Schauspieler zeigen reife Leistungen, allen voran Michiko Sakyo alias Michiko Aoyama als traurige Vergelterin. Man hat Sympathie mit ihrer Rache, wenn auch nicht unbedingt mit ihren Methoden. Denn leiden tut diese Frau bis ins tiefste Innere: Die Vergewaltigung hat Narben in der Seele hinterlassen, die anschliessende Ausgrenzung aus der Familie und die Schuldzuweisung des Vaters verstärkte die Wunden noch. Nun wütet sie. Und spritzt sich Medikamente, um ihre Krankheit in Schach zu halten. Eine starke Darbietung, unterstützt von soliden Nebendarstellern.

Aus heutiger Sicht mag "Madame O" ziemlich zahm sein, doch er ist ein bemerkenswertes Beispiel japanischer Eroduction-Filme, jener günstig produzierten Vorläufer der etwas härteren Pink- und Roman-Porno-Wellen, die in den 70ern richtig aufblühten. Günstig heisst hier nämlich nicht automatisch billig: Technisch wie schauspielerisch überzeugt der Film. Und auch inhaltlich hat er einiges zu bieten, leuchtet er doch die Motivation und die Folgen von Rache aus. Wer einen kurzen Kick mit etwas Gewalt, etwas Sex und ansprechender Umsetzung möchte, der kommt hier durchaus auf seine Kosten. Man sollte jedoch stets das Alter des Films im Hinterkopf haben und nicht einen Sex- und Blut-Exzess erwarten. Dann ist das Erlebnis durchaus prickelnd.

 

MEINE DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch 2.0 ohne Untertitel.

 

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SCREENSHOTS


 

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