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Historienfilm. USA/GB
Alternativer Titel -

Regie Richard Brooks
Drehbuch Richard Brooks nach dem Roman von Joseph Conrad
Produktion Richard Brooks
Musik Bronislau Kaper
Kamera Freddie Young

Schnitt
Alan Osbiston
Darsteller Peter O'Toole, James Mason, Curt Jürgens, Eli Wallach, Jack Hawkins,
Paul Lukas, Daliah Lavi, Akim Tamiroff, Ichizo Itami, Walter Gotell
Länge
154 Min.

Kinostart 1965

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 21.10.2018
©  Bilder Columbia, Screenshots molodezhnaja


STORY
Lord Jim (Peter O’Toole) heuert als Offizier auf dem Frachter SS Patna an, der muslimische Pilger transportiert. Als das Schiff in einen schweren Sturm gerät, türmt die Crew, und auch Jim schliesst sich ihnen an. Bald stellt sich heraus, dass das Schiff gerettet werden konnte. Jim hält die Schmach nicht aus, stellt sich den Behörden und word unehrenhaft aus der Handelsmarine entlassen. In Südostasien hofft er, seinen Ruf wiederherstellen und sein Gewissen entlasten zu können: Er hilft unterdrückten Malaien im Kampf gegen ihren Unterdrücker, den General (Eli Wallach). Dabei verliebt er sich auch in eine Einheimische (Daliah Lavi).

 

REVIEW
Von Joseph Conrads Roman aus dem Jahr 1900 blieb nur noch das Gerüst übrig: Regisseur Richard Brooks ("Cat on a Hot Tin Roof"), die wie gewohnt auch das Drehbuch verfasste, interpretierte den Stoff vielmehr als klassisches Hollywood-Abenteuer mit Starbesetzung und Breitbild-Bildern. Klar, wie im Roman geht es um Versagen und Stolz, doch hier erscheint der Tiefgang eher als Begleiterscheinung auf dem Weg zur Unterhaltung.

Ein wenig philosophischen Anspruch hat "Lord Jim" indes auch in seiner verwässerten Form. Wenn etwa der alte Mr. Stein sagt " There is too much pride in your humility", dann lässt das durchaus darüber nachdenken, wann Aufopferung zum Selbstzweck verkommt. Da der Film fast überfrachtet ist von Dialogen, gibt es immer wieder Szenen, in denen diese auch ihre Wirkung nicht verfehlen. Auf der anderen Seite jedoch gibt es genauso viele Szenen mit eher leerem Geschwätz, denn: Der Film ist zu lang und ihm fehlt dramaturgisch etwas der Fokus. Er wirkt episodisch, selbst die Bösewichter wechseln von Eli Wallach und Curd Jürgens zu James Mason.

Sieht man vom so reizvollen wie problembehafteten Inhalt ab, bleibt die überzeugende Präsentation: mit einem Mann wie Freddie Young hinter der Kamera ist für eine starke Bildsprache gesorgt, der Soundtrack ist wuchtig und die Akteure zeigen einnehmende Leistungen. O'Toole hat das Manko, das er kurz zuvor mit dem deutlich besseren "Lawrence of Arabia" eine ähnliche Rolle gespielt hat, aber gut ist er allemal. Und er bekommt Unterstützung von einem namhaften Co-Star-Ensemble.

Wenn man die Struktur des Films anschaut, kann man nicht zuletzt auch ein paar Parallelen zu "Apocalypse Now" ausmachen, die freilich auch auf Conrad basiert, aber deutlicher noch ihr eigenes Ding durchzieht. Hier wie dort findet sich ein weisser Mann in einer Sinneskrise unter Eingeborenen im Dschungel wieder. Doch während Kurtz dort den Wahnsinn verfällt, sieht es bei Jim doch etwas besser aus - selbst wenn auch bei ihm leichter Grössenwahn nicht abzustreiten ist. Eben: in seiner Aufopferung steckt auch Eitelkeit.

Schlecht ist "Lord Jim" nie. Kenner des Romans rümpfen die Nase wegen der Änderungen und der Oberflächlichkeit, mit welcher an den Conrad-Stoff herangegangen wird. Roman-Laien indes dürften sich eher an der Überlänge und der holprigen Erzählweise stören. Doch beide Gruppen können nichtsdestotrotz einen Abenteuerfilm alter Hollywoodschule geniessen, mit prächtigen Bildern, vielen Stars und etlichen Schauwerten.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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