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Horrordrama
Südkorea 2008
Alternative Titel The Loner; Witoni; Woetoli; Hikikomori; Orphaned;
외톨이

Regie Park Jae-shik
Darsteller Ko Eun-ah, Jeong Yu-seok, Chae Min-seo, Jeong Yeong-suk, Lee Da-in

Zuschauer 75'000
Länge
104 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 22.12.08
©  Bilder Fantom, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Aussenseiterin H
a-jung (Lee Da-in) wird von ihren Klassenkameradinnen stets gehänselt. Einzig die nette Soo-na (Ko Eun-ah) setzt sich für sie ein. Als Ha-jung jedoch von ihren fiesen Kommilitoninnen zu einem Diebstahl gezwungen wird und die Ladenbesitzerin sie daraufhin übel zurichtet, ist Soo-na nicht zur Stelle - sie sitzt in der Oper. Fortan ist Ha-jugn traumatisiert und nimmt sich nach der völligen Verwahrlosung das Leben. Das wiederum verstört Soo-na derart, dass sie sich in ihrem Zimmer einschliesst. Nicht einmal ihr Onkel Se-jin (Jeong Yu-seok) dringt zu ihr durch. Also bittet er seine Verlobte Yoon-mi (Chae Min-seo) um Hilfe, die sich auf sogenannte Hikikomori spezialisiert hat: Einsiedlerische Einzelgänger, die sich wegen ihrer sozialen Phobie in ihrer Wohnnung verschanzen.

 

REVIEW
Für gut drei Viertelstunden ist "Loner" ein Psychodrama, das in eine jugendliche Welt voller Schmerz blickt. Zum einen zeigt es, wie brutal Schüler mit Gleichaltrigen umgehen können. Die psychologische und körperliche Pein, die ranghöhere Gruppen den Schwächlingen und Aussenseitern antun, wird spürbar und verstört - gerade weil man weiss, dass dies auch tatsächlich an Schulen passiert. Regiedebütant Park Jae-shik mag die Passivität der Unbeteiligten etwas übertreiben, vor allem in der Szene, in der die Ladenbesitzerin Ha-jung auf offener Strasse blutig schlägt, doch das Prinzip funktioniert.

Später kommt ein Phänomen ins Spiel, das in Asien seinen Ursprung nahm, aber längst auf die entwickelte Welt übergegriffen hat: Hikikomori, junge Menschen aus der Mittelschicht, die sich vor lauter Druck und Erwartungen verschanzen und eine derartige Sozialphobie entwickeln, dass es schwierig wird, sie überhaupt noch in die Alltagsgesellschaft zu integrieren. Diese beiden Themen sind reizvoll und böten an sich Stoff für ein schockierendes Drama. Nur geht "Loner" danach nicht diesen Weg. Er wird zum Horror. Das kündigt sich freilich schon vorher an, wenn sich etwa Ha-jung die Kehle aufschlitzt, doch erst die zweite Hälfte spielt mit den klassischen Nervenkitzel-Elementen des Genres.

Abwechslungsreich bleibt dies auch, weil Park zwischen den Protagonisten wechselt - also Soo-na, Onkel Se-jin und Yoon-mi. Alle drei haben ihre aktive Phase, wer von ihnen die eigentliche Hauptrolle spielt, ist nicht immer klar. Dies nutzt der Film anfänglich zu seinem Vorteil, auch darum, weil wir als Zuschauer nicht vorausahnen können, ob vielleicht eine unserer drei wichtigsten Figuren ins Gras beissen muss.In der ersten Hälfte dominiert die süsse Ko Eun-ah (A Cruel Attendance) die Ereignisse mit ihrem jugendlichen Charme. Später darf sie etwas mehr aus sich herausgehen. Jeong Yu-seok (Return) agiert nüchterner und bisweilen etwas gelangweilt, Chae Min-seo (The Wig) spielt vor allem ihr gutes Aussehen aus.

Kein grossartiges Ensemble, aber ein solides. Das Problem ist, dass in der zweiten Filmhälfte ihr Talent anderweitig genutzt wird. Die Handlung verliert an Fokus, die stets neuen Überraschungen aus der Familiengeschichte reissen nicht vom Hocker - und dann gleitet alles ins Forcierte und Abstruse ab. Overacting ist nun gefragt und angesichts des gelungenen Auftakts bleibt man doch etwas konsterniert zurück. Ein durchaus spannendes psychologisches Problem, dazu noch Missbrauch und andere düsteren Themen, werden angepackt und zugunsten von Klischees und Langeweile fallen gelassen. "Loner" ist durchaus reizvoll inszeniert, brauchbar gespielt und nicht arm an Ideen, doch Überlänge, eine unkonzentrierte Handlung und zu lascher Umgang mit der guten Ausgangslage haben bis zum Schluss einiges an Goodwill aufgebraucht.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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YesAsia (Liefert aus HK)

 

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