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Anime
Japan 2018
Alternative Titel Liz und der blaue Vogel; Rizu to aoi tori; Liz und ein
blauer Vogel; リズと青い鳥
Regie Naoko Yamada
Stimmen Atsumi Tanezaki, Nao Toyama, Miyu Honda, Konomi
Fujimura
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 6.10.2019
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Mizore Yoroizuka und Nozomi Kasaki besuchen die Kitauji High School in Kyoto,
und sind schon seit Jahren befreundet. Im Schulorchester spielt Mizore die Oboe.
Sie ist extrem schüchtern, während Flötistin Nozomi dank ihrer Natürlichkeit und
Freundlichkeit bei allen beliebt ist. Während die Band ein neues Stück basierend
auf dem deutschen Märchen "Liz und der blaue Vogel" einstudiert, wird Mizore
zunehmend depressiv, denn sie glaubt, mit dem Ende der Schule würde auch ihr
Kontakt zu Nozomi abbrechen - und sie komplett in der Einsamkeit versinken.
REVIEW
Die Frage, was ein gutes Drehbuch ausmacht, stell ich
mir immer wieder. Denn je nach Film wandelt sich die Definition. Manche Skripts
sind reine Dramaturgie, führt ein Punkt zum nächsten. Andere sind dialogreich,
fast Bühnenstücke, die aber in ihren Worten neue Welten eröffnen. Wieder andere
erzählen ausufernde Geschichten, andere laufen auf Überraschungen zu, oder auf
eine Katharsis. Und wieder andere haben nichts davon - wie "Liz and the Blue
Bird". Es mag etwas zu harsch klingen und ist sicher auch nicht ganz korrekt,
aber der Anime von A Silent Voice-Regisseurin
Naoko Yamada ist simpel im Aufbau, simpel in der Auflösung, simpel in seiner
Figurenzeichnung.
Dennoch ist das Skript toll: Es dient in seiner
trügerisch einfachen und eingedampften Art als idealer Träger für Atmosphären
und Stimmungen, lenkt das Auge geschickt auf Details, denen man bei einer
breiter gefächerten Story nicht dieselbe Beachtung schenken würde. Und nicht
zuletzt lässt sich auf ihm ein wunderbarer Bilderbogen aufbauen.
Die
Märchenszenen sind in poetischen Wasserfarben gehalten während die
Hauptgeschichte einen hyperrealistischen Stil offenbaren, in dem Farben stets
farbiger sind als in real, in dem Unschärfen, Bildkomposition, Blocking und vor
allem Licht fast zu aufdringlich eingesetzt werden, um Dynamik ins Bild zu
bringen. Der Makoto-Shinkai-Stil, wenn man so will - auch wenn andere Regisseure
ihn längst für ihr eigenes Schaffen modifiziert haben.
Yamada nutzt ihn
vor allen für die bereits angesprochenen Details. So schweift die imaginäre
Kamera zum Beispiel während Gesprächen immer wieder ab, zeigt ein Stillleben im
Raum oder ein Körperteil - bevorzugterweise Hände oder Füsse, die Gefühle
erstaunlich effizient ausdrücken. Ein kleiner Dreh mit dem Fuss und Unsicherheit
ist etabliert. Diese Effizienz im Vermitteln von Gefühlen zieht sich durch den
ganzen Film.
Und auch wenn der Plot dahinter letztendlich das vielleicht
nichtigste Element ist, so soll er doch noch Erwähnung finden: Er ist eine Art
Nebenschauplatz-Fortsetzung der Anime-Serie "Sound! Euphonium" (2015-16) und
spielt an derselben fiktiven High School. Mit der Serie nicht vertraute
Zuschauer finden dennoch im Nu hinein, weil Yamada schon in der ersten Szene
zwischen Mizore und Nozomi klar macht, welche Dynamik zwischen ihnen herrscht.
"Liz and the Blue Bird" ist nicht ganz auf dem Niveau von Yamadas
"Silent Voice". Dazu ist das Ende schon etwas zu plump (wenn auch schön) und die
Metaphern zu augenfällig. Auch denkt man sich etwas gar oft "Mädels, macht doch
einfach den Mund auf!". Doch die Geschichte bewegt, die Bilder prägen sich ein -
und Naoko Yamada empfiehlt sich einmal mehr als neuer Star des Anime-Studios
Kyoto Animation.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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