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2016
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Historiendrama
Südkorea 2017
Alternative Titel Deokhyeongju; 덕혜옹주
Regie Hur Jin-ho
Darsteller
Son Ye-jin, Park Hae-il, Yoon Je-moon, Ra Mi-ran, Park Joo-mi, Jung Sang-hoon,
Baek Yoon-sik, Kim So-hyun
Zuschauer 5'599'300
Länge 126 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 26.12.2017
© Bilder Lotte Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Gojong (Baek Yoon-sik), erster Kaiser des unabhängigen Koreas, muss sein Land
faktisch den Japaner übergeben und wird 1919 vergiftet. Er hinterlässt unter
anderem seine uneheliche Tochter Deok-hye (Kim So-hyun/Son Ye-jin),
die umgehend unter japanische Kontrolle kommt. Ihre Jugendliebe Kim Jang-han
(Park Hae-il) versucht, die Prinzessin zu befreien und nach Shanghai zu bringen.
Doch der Plan fliegt auf und
Deok-hye wird verpflichtet, den japanischen Grafen Takeyuki So (Kim
Jae-wook) zu ehelichen.
REVIEW
Prinzessin Deok-hye (1912-1989)
war die letzte Prinzessin des Koreanischen Kaiserreichs und die letzte
Prinzessin der Joseon-Dynastie. Ersteres ist nicht immens imposant, denn Korea
machte bekanntlich eine turbulente Geschichte durch, bei der das Kaiserreich
(1897-1910) lediglich eine Fussnote blieb. Die Joseon-Dynastie indes dominierte
das Land fünf Jahrhunderte lang, ihr Ende ist demensprechend von historischem
Interesse. Eingeleitet wurde es durch die japanischen Grossmachtsgelüste Anfang
des 20. Jahrhunderts. "The Last Princess" widmet sich jener Epoche, eingebettet
in eine Rahmengeschichte im Japan der 60er-Jahre. Den Fokus liegt Regisseur Hur Jin-ho (Dangerous
Liaisons) klar auf der Zeit der japanischen Okkupation und deren direkten
Folgen für Deok-hye.
Historisch verbürgt ist dabei nicht alles. So ist etwa der für die Handlung wichtige Kim Jang-han eine fiktionale Figur, entsprechend "filmisch" wirkt auch die angedeutet Romanze der beiden. Auch der zum Oberbösewicht stilisierte Kollaborateur Han Taek-soo (gespielt von Yoon Je-moon) trägt klar die Wesenszüge einer aus dramaturgischen Gründen existierenden Figur. Da dem Ganzen ein Roman zugrunde liegt, erstaunt das nicht. Daher funktioniert "The Last Princess" auch weniger als historisches Dokument - wenngleich die zuvor noch nie adaptierte Geschichte der Deok-hye auf jeden Fall spannend wäre - sondern als tragische Schicksalsgeschichte einer Frau, deren Leid jenem Koreas gleichgesetzt wird.
Wichtig für das Leid ist einmal mehr natürlich Japan. Der Film, der einen beachtlichen Anteil japanisch gesprochener Dialoge beinhaltet, bedient sich grosszügig der Gräueltaten des imperialen Japans - und auch wenn man das in koreanischen Filmen, die sich der Vergangenheit widmen, schon oft gesehen hat, so erfüllt es doch seine Zweck. Gut gegen Böse, eine friedliebende Underdog-Nation gegen das expansive Imperium, ein zum Feind übergelaufener Kollaborateur gegen die unschuldige Prinzessin. Die Fronten sind klar gezeichnet, für Regisseur Hur Jin-ho kein Anlass für Experimente.
Dasselbe gilt auch für seine hochroutinierte, wenn auch wenig einfallsreiche Inszenierung. Es gibt ein paar gelungene Szenen, ein paar dramatische Momente und gegen Ende (das diktiert die "wahre Geschichte" der Deok-hye fast) ein paar Tränendrücker-Sequenzen. Auch die Schauspieler geben sich keine Blösse. Das Alters-Make-up bei der Rahmenhandlung ist zwar sehr gut, aber Son Ye-jin und Park Hae-il sehen einfach zu jung aus für diese Alterskategorie. Vor allem ist man an dem Punkt des Films, wenn das Make-up zum Einsatz kommt, schon leicht am Gähnen - "The Last Princess" ist mit über zwei Stunden Laufzeit deutlich zu lang. All die kleinen Probleme, die der Film offensichtlich hat, lassen sich schwer ausblenden. Aber für gehobene Unterhaltung mit zumindest ein paar interessanten historischen Nachforschungs-Anstössen taugt er allemal.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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