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Drama

Hongkong 2012
Alternative Titel LKF2; 喜愛夜浦2

Regie Wilson Chin Kwok-Wai
Darsteller Kelvin Kwan Chor-Yiu, Shiga Lin Si-Nga, Sammy Sum Chun-Hin,
Avis Chan Wai-Shing, Mia Chen Jing-Yi, Liu Yuqi, Linah Matsuoka, Dominic Ho Hou-Man
Christine Kuo, Angelina Zhang, GC Goo Bi, Adason Lo, Benedict Chong, Alex Fong Lik-Sun

Länge 100 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 7.12.2012
©  Bilder Mei Ah, Screenshots molodezhnaja


STORY
Rain (Kelvin Kwan) arbeitet als Assistent eines Modefotografen. Obwohl er kaum Geld hat, wagt er sich ins Partyquartier Lan Kwai Fong. Dort angelt er sich die reiche Summer (Shiga Lin). Der hippe Werber Don (Sammy Sum) verliebt sich derweil Hals über Kopf - in Fotos. Sie zeigen erotische Aufnahmen der verheirateten Siri (Liu Yuqi) auf einem Handy, das mit seinem vertauscht wurde. So kann er Kontakt mit ihr aufnehmen. Auch der Börsenmakler Avis (Avis Chan) nimmt Kontakt auf: mit der von seinem Boss gepeinigten Prostituierten QQ (Mia Chan). Der junge Cop Fai (Dominic Ho) schaut diesem wilden Geschehen meist von aussen zu - bis sich die hübsche DJane Maxim (Linah Matsuoka) in ihn verguckt.

 

REVIEW
Die Party muss weiter gehen! Die Welt mag mit Rezession und allerlei Krisen straucheln, aber Zeit um die Sau raus zu lassen, muss immer sein - vor allem in Hongkong, wenn man dem Hit Lan Kwai Fong glauben konnte: einem hedonistischen Manifest voller schöner Menschen, fetter Beats und praller Portemonnaies. Mag sich jemand an irgendeine Figur aus dem Film erinnern? Kaum. Aber das hinderte Hochglanz-Regisseur Wilson Chin nicht daran, noch einmal in diese Welt einzutauchen, mit neuen Figuren, die doch genau so hohl und austauschbar sind wie jene zuvor.

Eines hat sich Chin immerhin zu Herzen genommen: Wenn ich schon eine Welt aus Glitzer und Geifern porträtiere, einen Lifestyle aus Sex und Suff, dann wenigstens mit Fleisch. War der erste Teiltrotz seines Sexy Casts nämlich erstaunlich brav, gibts diesmal mehr Haut. Nicht viel, aber ein wenig Fummeln und Küssen und Körperreiben. Da ausnahmslos schöne Damen daran beteiligt sind (und weniger spektakuläre Kerle) sieht das auch adrett aus. Das ist ja Sinn der Sache: LKF2 ist kein Film fürs Hirn, keiner fürs Herz, nur für die Augen - und im weitesten Sinne die Libido. Man geilt sich auf an der Partyszene, schaut mal neidisch mal belächelnd. Man wird zum Voyeur.

Realismus kennt LKF2 nicht. So ist es für einen Film, der so innig der Partykultur huldigt, schon befremdlich, dass die Menschen in den Clubs ganz normal quasseln können. Ich für meinen Teil bin nach dem Ausgang immer heiser, weil ich die Kollegen anschreien muss. Aber das wäre wohl fürs Kino ungeeignet. Ausserdem ist mein Geldbeutel nach dem Clubbesuch leer, umgekehrt proportional dazu, wie voll ich bin. Wie also soll sich ein armer Schlucker wie Rain den wiederkehrenden Besuch des Lan Kwai Fong leisten können? Und der Gipfel: Einmal wird ein Typ im Club gesucht, der Shots vom Körper knapp bekleideter Girls trinkt. Und nur einer meldet sich. Ernsthaft? Alkohol gratis? Auf Luxuskurven präsentiert? Ja genau, da sagt doch jeder heterosexuelle Mann entschlossen nein.

Man merkt es: Lachen kann man sich hier schwer verkneifen - und nur wenige Pointen sind auch tatsächlich gewollt. Vielmehr schmunzelt man über die klischeereichen Porträts, die lüsterne Kamera, die dümmlichen Dialoge, die klischeehaften Situationen, die grässlichen englischen Popsongs, den missraten verspielten Schluss, die erschreckend schlechten Darsteller - allen voran Shiga Lin, die aus dem ersten Teil wiederkehrt und diesmal nichts taugt. War der Vorgängerfilm mit seiner unverfrorenen Hingabe an die Vergnügungssucht immerhin erstaunlich frisch, so wirkt dieser Aufguss buchstäblich ausgelutscht. Mehr vom selben, attraktiv zwar, aber frei von Dramatik, frei von Neuem. Ausser Gaffen nichts gewesen. Selbst unter den vielen Promi-Gastauftritten, Regisseur Wilson Chin inklusive, sticht nur jener von Alex Fong heraus: Er spielt sich selbst und scheitert mehrfach amüsant am Türsteher.

Hätte mehr Ironie in diesem Stil "Lan Kwai Fong 2" retten können? Ich bezweifle es. Die Charaktere sind einfach zu dumm, die Situationen zu billig, die Geschichten zu gehaltlos. Die Menschen im Film können nichts dafür, dass sie schön sind, die Glücklichen, aber sie machen sich schuldig der penetranten Oberflächlichkeit. Jede(r) will hier jede(n) ficken, aber der Gedanke daran, sie würde den Mund für etwas anderes öffnen, als um zu Küssen, Blasen und Saufen, ist erschreckend. Das könnte Wilson Chins ironischer Kommentar auf die grassierende Dummheit der Partyjugend sein. Ist es aber nicht, er gibt sich dieser Dekadenz lieber auf dekadente Weise hin. Schön für ihn. Weniger schön für uns. Ein Hit wurde der Film trotzdem, also geht die Party weiter. Teil 3 wird kommen, so sicher wie der Kater nach dem Komasaufen.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Kantonesisch 5.1 und Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)


 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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