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>THE LAIR OF THE WHITE WORM
Horrorkomödie. GB
Alternativer Titel Der Biss der Schlangenfrau
Regie
Ken Russell
Drehbuch Ken Russell nach dem Roman von Bram Stoker
Produktion Ken Russell
Musik Stanislas Syrewicz
Kamera Dick Bush
Schnitt Peter Davies
Darsteller Amanda Donohoe, Hugh Grant, Peter Capaldi, Sammi Davis,
Catherine Oxenberg, Stratford Johns, Paul Brooke
Länge 93 Min.
Kinostart 1988
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 17.2.2020
© Bilder Lionsgate,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der schottische Archäologe Angus Flint (Peter Capaldi) entdeckt bei Ausgrabungen
in Südengland den Schädel eines prähistorisch anmutenden Reptils, das aber wohl
im letzten Jahrtausend gelebt hat. Lord James d’Ampton (Hugh Grant) klärt ihn
auf, dass der Legende zufolge eine Riesenschlange einen seiner Vorfahren
getötet haben soll, was seither in die Mythologie des Dorfes eingegangen ist.
Ist die Geschichte vielleicht wahr? Wenig später stiehlt Lady Sylvia (Amanda
Donohoe) den Schädel - und verwandelt sich in eine Schlangenfrau
REVIEW
Ken Russell, der alte Provokateur. Mit Filmen wie "The
Devils" (1971), "Tommy" (1974) oder "Altered States" (1980) erlangte er Ruhm und
Ansehen, aber machte sich auch Feinde bei der Kirche. Und bei einigen Cineasten,
die ihn für einen Schundfilmer hielten. Da hätte er wohl nicht einmal
widersprochen. Denn Russell präsentiert seine Werke gerne als opernhaftes
Dilirium, immer etwas holprig, aber nie uninteressant. Das gilt sicherlich für
dieses spätere Werk.
Es basiert lose auf dem Roman "Das Schloss der
Schlange" von Bram Stoker, der ein Jahr vor dessen Tod 1912 veröffentlicht
wurde. Russell macht die Geschichte aber ganz sein eigen, erzählt sie mit Humor
(meistens gewollt, manchmal unfreiwillig) und fieberhaften Albtraumszenen, die
auch hemmungslos mit antichristlicher Symbolik arbeiten. Und bei all dem macht
der Film macht kaum Anstalten, ernst genommen zu werden.
So sind die
Dialoge ständig doppeldeutig, zum einen mit Schlangenmetaphern, zum anderen
natürlich mit Sex. Oder gleich beides. Aber die Doppeldeutigkeiten sind so
zahlreich und so plakativ, dass sie von clever Richtung trashig wandern. Und
dann sind sie oft noch in posh Englisch vorgebracht, was dieses Gefühl noch
steigert, vor allem von Amanda Donohoe (dem famosen erotischen Zentrum des
ganzen Spuks) und Hugh Grant.
Und keine Angst, das ist nicht das einzig
Überzeichnete. Da wären auch noch die Metaphern, die so offensichtlich sind,
dass man sich blendend amüsiert. Phallussymbole bis zum Abwinken, dazu eben
religiöse Symbolik, in den höllischen Traumsequenzen ganz und gar ins
Verkünstelte übersteigert. Ganz Russell eben.
Die Techniker verstärken
all dies, so Stanislas Syrewicz mit seinen lautstarken Klängen voller
quietschender Geigen, Orgeln, Trommeln und Rockgitarren. Und Kameramann Dick
Bush mit wilden Zooms und Schwenks und greller Farbdramaturgie. "Lair of the
White Worm" ist jedoch nicht immer so energiereich schrill: An manchen Stellen
ist er vielmehr geschwätzig, etwa als die Gruppe um Hugh Grant die Höhle
untersucht, und endlos belangloses Zeug schwafelt.
Doch über weite
Strecken ist dies herrlich übersäuerte Unterhaltung. Wer auf Ken Russells Art
des karnevalesken Schockkinos steht, der wird hier befriedigt. Alle anderen
dürften das eben Trash nennen und Ken Russell damit sicherlich schmunzeln
lassen, von unten aus der Hölle. Oder herab vom Himmel, wollen wir mal nicht so
fatalistisch sein.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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