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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternative Titel लाहौर; لاہور

Regie Sanjay Puran Singh Chauhan
Drehbuch Sanjay Puran Singh Chauhan
Produktion Vivek Khatkar, J.S. Rana
Songs MM Kreem
Kamera Neelaabh Kaul
Darsteller Aanaahad, Shraddha Das, Sushant Singh, Farooq Sheikh, Mukesh Rishi,
Nafisa Ali, Shraddha Nigam, Kelly Dorjee, Saurabh Shukla, Aashish Vidyarthi
Länge 136 Min.

Kinostart 19.3.2010
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.6.10
©  Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja


STORY
Der indische Kickboxer Dheerendra Singh (Sushant Singh) gehört zu den besten der Welt. Er kämpft hart, aber fair. Beim Asian-Championship-Turnier in Kuala Lumpur wird er jedoch in einem unfairen Schachzug vom pakistanischen Kämpfer Noor Mohammed (Mukesh Rishi) brutal erledigt. Sein Bruder Veerendra Singh (Aanaahad) gibt daraufhin seine erfolgreiche Cricket-Karriere auf und steigt selbst als Kickboxer in den Ring. Beim Freundschaftsmatch in Lahore trifft er auf Noor Mohammed. Ist die Zeit der Rache gekommen?

 

REVIEW
Sportfilme sind nur selten ein Quell grosser Innovation oder Inspiration. "Lahore" macht da keine Ausnahme. Der Plot um den Bruder, der seinen Bruder im Ring rächt, wurde schon seit den 80ern endlos durchexerziert, vor allem in Hollywoods Video-Releases aber auch in Kampfsport-fixierten Regionen wie Hongkong und Japan. Doch immerhin: In Bollywood bekam man das bisher nicht so oft zu sehen. Und dass der Kickbox-Sport ins Zentrum rückt, ist sogar noch spezieller. Also immerhin ein wenig Frische.

Regiedebütant Sanjay Puran Singh Chauhan hat mit seiner Story aber nicht nur die Absicht, die Zuschauer mit Action aufzuheizen, sondern ihnen auch eine Botschaft mitzugeben - nämlich die vom friedlichen Miteinander zwischen Indien und Pakistan. Ein löbliches Ansinnen, zumal die Beziehungen der beiden Länder wieder am einfrieren sind. Doch diese Versöhnungsidee kommt erst in den allerletzten Minuten (!) wirklich zum Zug. Zuvor dominieren ein paar Klischees die Szenerie.

So werden die Inder als fair kämpfende Männer mit viel Sportsgeist gezeigt, während die Pakistaner nahezu militaristisch trainieren und alles auf die Karte Sieg setzen. Diese Verbissenheit setzt sich im Ring fort, wenn die Fighter aus der islamischen Nation mit unfairen Mitteln vorgehen. Klar ist das kein Flaggenschwingen oder Säbelrasseln, wie man es aus indischen Anti-Pakistan-Filmen gewohnt ist, doch es ist mehr oder weniger subtile Propaganda. Zum Glück relativiert das Finale dann diesen Eindruck, doch ein schaler Nachgeschmack bleibt - es überrascht auch nicht, blieb dem Film ein Start in Pakistan verwehrt.

Es ist auch nicht das einzige im Skript, das nicht so richtig funktionieren will. Auch romantische Beziehungen (eine davon grenzüberschreitend) werden nie ganz zu Ende gedacht. Dann mag man auch nicht ganz glauben, dass der Bruder mit solch bescheidenem Training plötzlich in den Kickbox-Ring steigen kann. Derartige Genre-Stereotypen kann man aber gerade noch verzeihen. Sicherlich auch, weil Chauhan vorbildlich inszeniert.

Die Bildsprache macht nicht mt Firlefanz auf sich aufmerksam, die Montage ist zwar schnell, aber nie gehetzt. Und die Fights sind gut! So ist etwa Sushant Singh als Kickboxer überraschend glaubhaft. Mit dem Training von Ip Man-Stuntman Tony Leung Siu-Hung sowie ein paar Einsätzen von Stunt-Doubles wird er zum richtigen Kämpfer. Auch andere Schauspieler, im oder um den Ring, machen sich nicht schlecht - mit der Ausnahme von Debütant Aanaahad. Der wirkt etwas steif und erzeugt zu wenig Emotionen angesichts seines sportlichen Rachefeldzugs. Erst wenn er mit seinem gestählten Body loslegen darf, kommt er in Stimmung. Aber da ist es zu spät.

Besser sind Farouque Shaikh als Coach mit dickem Hyderabad-Akzent, die freche Shraddha Nigam, der gewohnt rabiate Mukesh Rishi, der stets überzeugende Saurabh Shukla, Kelly Dorjee als Kämpfer und Nirmal Pandey in seiner letzten Rolle - er starb am 18. Februar 2010. Ein überzeugendes Ensemble allemal. Gelungen auch der Soundtrack mit einigen ansprechenden Songs - wenngleich sie nicht alle nötig sind. Die Hintergrundmusik orientiert sich derweil etwas zu oft an zwei Quellen: Lisa Gerrards Gesang in "Gladiator"-Style sowie den orchestralen Pathos-Klängen des Bruckheimer-Kinos.

"Lahore" gewann an einigen kleinen Festivals ein paar unbedeutende Preise, weshalb manche Kritiker ihn als kleine Entdeckung hypen wollten. Das ist er nicht: Es ist ein solides Actiondrama mit gewohnten Strukturen und einer routinierten Machart. Das als indisch-pakistanische Freundschaftsgeschichte verkaufte Inhalt gibt sich zu oft der unterschwelligen Propaganda hin, was die ganze Sache auch etwas verlogen macht. Erst die allerletzten Minuten sorgen für feuchte Augen und den Ausgleich. Für Actionfans, die auf Sportfilme im 80er-Jahre-Prügelstyle stehen, ist "Lahore" durchaus noch einen Blick wert.

 

SONGS
1) Rang De / Sarhon Ke Paar - Etwas gar starker "Rang De Basanti"-Vibe, aber fährt gut ein (Shankar Mahadevan, Shilpa Rao).
2) Khaab Ye Kafila - Sanfte, schön gesungene Ballade (KK, Karthik, MM Kreem).
3) O Saanware - Solides Wehklagen, mehr Hintergrundmusik für eine Montage (MM Kreem).

 

MEINE DVD
MoserBaer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Passables Bild, nervige Werbe-Einbeldungen)

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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