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Abenteuerfilm. Frankreich/Italien
Alternativer Titel Abenteuer in Rio

Regie Philippe de Broca
Drehbuch Philippe de Broca, Ariane Mnouchkine, J.P. Rappeneau, Daniel Boulanger
Produktion Alexandre Mnouchkine, Georges Dancigers
Musik Georges Delerue
Kamera Edmond Séchan

Schnitt
Françoise Javet
Darsteller Jean-Paul Belmondo, Françoise Dorléac, Jean Servais, Roger Dumas, Milton Ribeiro, Adolfo Celi
Länge
111 Min.

Kinostart 1964

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 11.2.2015
©  Bilder arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Luftwaffen-Soldat Soldat Adrien Dufourquet (Jean Paul Belmondo) aus Besançon hat acht Tage Heimaturlaub. In der Zeit möchte er seine Verlobte Agnès (Françoise Dorléac) in Paris besuchen. Doch gerade jetzt wird sie von Unbekannten entführt und nach Rio de Janeiro verschleppt. Adrien folgt ihr und findet heraus, dass das Kidnapping mit dem Diebstahl einer Skulptur aus dem Völkerkundemuseum in Paris zusammenhängt. Es existieren drei Statuetten, eine davon war im Besitz von Agnès’ Vater und nur sie weiss, wo sie sich in Rio befindet. Adrien muss sie also finden und retten, bevor sie dasVersteck preisgeben kann.

 

REVIEW
Einfach höllisch viel Spass: "L’homme de Rio" erinnert einen daran, dass die Franzosen nicht nur Kopfkino und Festivallieblinge produzieren, sondern eben auch immer mal wieder pure Unterhaltung. Regisseur Philippe de Broca (1933-2004) ist in diesem Fach besonders gewandt und "L’homme de Rio" dürfte seine Meisterleistung sein. Abenteuer, Tempo, Action, Witz, exotische Locations. Alles, was ein Film dieser Art braucht und sich etabliert als eine Art Proto-Indiana-Jones.

Dr. Jones ist, das haben George Lucas und Steven Spielberg oft betont, ein Amalgam aus verschiedenen Serial-Einflüssen von den 30ern bis in die 50er. Aber genau jene Serials waren auch in Frankreich sehr beliebt, ja sie drehten sie schon zu Stummfilmzeiten, man denke etwa an Les vampires von Louis Feuillade. De Broca dürfte sich genau darauf berufen und dazu noch einen grossen Schuss James Bond geben. Das Resultat ähnelt daher eben nicht zufällig einem Indiana-Jones-Spektakel. Man denke an den übermütigen Helden, seinen frechen Umgang mit Frauen, die Skulptur, die als McGuffin dient, die Verfolgungen zu Wasser, zu Land und in der Luft. Das Finale, des der Eröffnungssequenz von "Raiders oft he Lost Ark" ähnelt. Und die Locations, die immer turbulenteren Actionszenen. Ja sogar ganz kleine Dinge, etwa Jean-Paul Belmondos Reaktion auf Rio ähnelt dem Verhalten von Indiana Jones ("Ah, Venedig!" in Teil 3).

Vielleicht ist das ja der Grund, warum mir als leidenschaftlicher Indy-Fan "L’homme de Rio" so gut gefällt. Er gehört zur selben Schule des Unterhaltungs-Filmemachens auf hohem Niveau. Einen gewichtigen Anteil am Gelingen solch eines Unternehmens hat freilich auch der Hauptdarsteller. War Harrison Ford dort auf der Höhe seines Könnens und schuf eine Ikone, so macht Jean-Paul Belmondo hier Ähnliches. Er war bereits ein Superstar, von Nouvelle vague bis Blockbusterkino, doch hier kommt alles zusammen, um seine Talente herauszukitzeln. Er ist Macho, er ist Tölpel, er ist sexy, er ist dusselig, er ist ein Superheld und doch ganz normal. Man schaut dem Kerl einfach ungeheuer gern zu.

Und seine Chemie mit Catherine Deneuves viel zu jung verstorbener Schwester Françoise Dorléac (1942-1967) ist hinreissend. Egal ob die zwei flirten oder streiten, es fliegen die Funken. Nicht zuletzt in Erinnerung bleibt aber auch Brasilia: Die künstliche, noch nahezu menschenleere Hauptstadt Brasiliens wurde erst ein paar Jahre vorher offiziell fertiggestellt und sie sorgt im letzten Drittel für eine spezielle Optik. De Broca nutzt zudem die teilweise noch herumstehende Bau-Utensilien, um sie virtuos in seine Actionszenen einzubauen. Ja, man kann es nur wiederholen: Einfach höllisch viel Spass - auf cineastisch gehobenem Niveau.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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