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2008
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Actionfilm
Malaysia 2008
Alternative Titel
Kinta 1881; Fighting Tiger
Regie C.L. Hor
Buch C.L. Hor, Chow Kam-Leong
Darsteller Michael Chin, Shawn Lee, David Bao,
Kuan Fei-Jun, Robin Ho Ro-Bin,
Anita Kwan Yee-Tung, Shawn Lee Swq-Ket, Albert Yuen, Patrick Teoh Kah-Yong
Länge 91 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 15.3.09
© Bilder Sunfilm,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ende des 19. Jahrhunderts wurden im malaysischen Kinta-Tal grosse Zinnvorkommen
entdeckt. In der Folge wanderten viele Arbeiter aus Südchina ein. Viele von
ihnen endeten als Sklaven in den riesigen Abbaugebieten. So auch in der
Tagbau-Grube des Skrupellosen Mr. Hoong (Patrick Teoh). Als der seine Arbeiter
immer mehr ausbeutet, protestieren der
Grubenvorsteher Tin-Sok (Albert Yuen)
und seine vier Zöglinge: der besonnene Dragon (Robin Ho), den intrigante
Tai-Chi-Experte Blaze (David Bao), der mutige Ace (Kuan Fei-Jun) und der
impulsive Tiger (Michael Chin). Sie bezahlen ihr Engagement bitter, denn Hoongs
Schergen prügeln sie windelweich. Was genau waren die Gründe für diese
gehässigte Reaktion?
REVIEW
Welch verschenktes Potential. Hier versucht nach
Thailand (ab Ong-bak) und Vietnam (The
Rebel) nun auch Malaysia im internationalen Martial-Arts-Geschäft Fuss zu
fassen und bietet dazu eine Reihe kampferprobter Wushu- und Tai-Chi-Champions
auf, filmt sie edel ab und liefert solide choreografierte Action. Doch die Liste
der Mängel ist gewaltig und erdrückend. Was zum kleinen Klopper-Reisser hätte
werden können, versumpft in einer liederlichen Story, schwachem Schauspiel und
überzeichneter Inszenierung. Eben: welch verschenktes Potential.
Die härteste Kritik muss sich Regisseur C.L. Hor gefallen lassen, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Seine Story soll wohl in der klassischen "Rashomon"-Manier konstruiert sein, wonach wir ein Ereignis aus verschiedenen Perspektiven sehen und jedes Mal unsere Sichtweise ändern müssen. Hier scheitert dieses Konzept jedoch an der Belanglosigkeit des Ereignisses. Jungs rebellieren, dafür werden sie verdroschen. Müssen wir wirklich sehen, warum sie so drangenommen werden? Kann man sich das nicht zusammenreimen?
Anscheinend nicht, und so bietet uns Hor gut 15 Minuten echte Story und danach eine Collage aus Rückblenden und Wiederholungen, die extrem langweilig ist und für chronologische Konfusion sorgt. Kommt dazu, dass die Einzelschicksale auch nicht gerade viel taugen. Tigers Romanze etwa: Darsteller Michael Chin ist ein niedlicher und wendiger Kampfrecke, sieht aber aus, als wäre er zierliche 17, was seine Romanze mit der reiferen Dan-Dan nicht gerade glaubwürdiger macht. Statt Knistern gibts hier Mutter-Sohn-Feeling. Und als wäre das nicht genug, kommt noch eine grauenhafte Erzählstimme dazu.
Schläfriges und klebriges Erzähler-Blabla findet sich im ganzen Film und markiert die erste grosse Fehlentscheidung. Eine andere ist das Kunstblut: Wenn immer jemand einen heftigen Schlag abkriegt, spritzt aus dem offensichtlich unverletzten Körper eine Fontäne Trick-Blut, das den Kampf in Comic-Ästhetik tüncht. Das passt nun wirklich nicht zu einem Film aus dem 19. Jahrhundert! Dasselbe gilt für die Musik, manchmal plärrender Pop, dann deplazierte Hiphop-Beats. Es ist richtig niederschmetternd, zu sehen, wie C.L. Chor sich im Regie-Ton vergreift. Und wie holprig er erzählt.
Ganz versagt er zum Glück nicht - da wären etwa die edlen Bilder. Es sind nicht die Kompositionen an sich, die überzeugen, vielmehr handelt es sich dabei um Routine-Arrangements. Aber die Drehorte wirken oft episch und klassisch, coloriert mit etwas Sepia kriegen sie den Hauch von cineastischer Grösse. Anders gesagt: Der Film sieht immer nach Big Budget aus. Den zweiten grossen Bonus gibts für die Fighter: Der Wushu-Champ Michael Chin, der Free-Sparring-Champ Shawn Lee, der Tai-Chi-Champ David Bao, der Wushu-Champ Kuan Jun-Fei und der Wushu-Weltmeister Robin Ho treten an.
Wenn sie die Fäuste sprechen lassen dürfen, sieht das meist gut aus. Zum Beispiel in den letzten zehn Minuten. Man sieht den Einfluss des neuen thailändischen Martial-Arts-Kinos, das auf rohe Fights und Realismus setzt. Auch hier gibt es manche Autsch-Szene. Aber, und in "Kinta" gibts immer ein aber, von derartigen Sequenzen gibt es viel zu wenig. Ausserdem ruinieren die inszenatorischen Mätzchen die Kampftechniken der Jungs: mal Zeitraffer, mal Farbverfremdung, mal Zeitlupe und eben immer Kunstblut. Anstatt sich auf die Stärke der Kampfmannschaft zu verlassen, "peppt" Hor deren Arbeit auf und erreicht das Gegenteil.
Wer stramme Jungs mit kräftigen Fäusten also mal aus Malaysia statt aus Hongkong, Thailand oder sonst wo sehen will, der kann hier durchaus zugreifen: "Kinta" ist kein Totalreinfall. Doch mangels packender Story und stilvoller Umsetzung muss man sich auf jede Menge Frust gefasst machen. Es kommt einem vor, als werde hier tolles Rohmaterial vor unseren Augen vernichtet und zu einem unzusammenhängenden Machwerk verhunzt. Zu einem Film, dessen Kinderkrankheiten so offensichtlich sind, dass es weh tut. Vielleicht klappts beim nächsten Versuch besser. Dann mit besserer Story. Ohne Erzähler. Ohne Rückblenden. Ohne Comic-Blut.
MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Deutsch 5.1 und DTS sowie Malaysisch 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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