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> KHAMOSH PANI: SILENT WATERS
Drama. Pakistan /
Deutschland / Frankreich. Urdu
Alternative Titel
Stille Wasser; Khamosh Pani
Regie Sabiha Sumar
Drehbuch Sabiha Sumar,
Paromita Vohra
Produktion Helge Albers, Philippe Avril
Musik
Madan Gopal Singh, Arshad Mahmud, Arjun Sen
Kamera Ralph Netzer
Darsteller Kiron Kher, Aamir Ali
Malik, Arshad Mahmud, Salman Shahid, Shilpa Shukla
Länge 90 Min.
Kinostart 15.8.2003 (Locarno)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 14.1.07
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Das pakistanische Dorf Charkhi im Jahr 1979: Die Witwe Ayesha (Kiron Kher) lebt
mit ihrem 18-jährigen Sohn Saleem (Aamir Ali Malik) in einem stattlichen Haus.
Für den Sohn scheint vorgesorgt, auch in Sachen Liebe: Er ist mit der schönen
Zubeida (Shilpa Shukla) aus reichem Hause liiert, einer Ehe steht nichts im Weg.
Doch da kommen mehrere islamische Fundamentalisten ins Dorf, welche im Auftrag
von General Zia-ul-Haq den Umbau Pakistans zum streng islamischen Gottesstaat
vorantreiben sollen. Saleem ist fasziniert von ihrem starken Glauben und
schliesst sich den Männern an. Seine Mutter beobachtet seinen wachsenden
Extremismus mit grosser Sorge, denn sie birgt ein Geheimnis, das bis ins Jahr
1947 zurück reicht, als der Subkontinent in Indien und Pakistan geteilt wurde
und auf beiden Seiten im Zuge religiöser "Säuberung" Millionen von Menschen
umkamen oder verschleppt wurden.
REVIEW
Die im pakistanischen Karachi geborene und im Westen
ausgebildete
Filmemacherin Sabiha Sumar wollte "Khamosh Pani" erst als
Dokumentarfilm
inszenieren.
Dies wäre einer Fortführung
ihres
Doku-Schaffens gleichgekommen, das sich mit der
Benachteiligung der Frauen in fundamentalistischen Gesellschaften
auseinandersetzt. Doch mit Hilfe einer deutschen und internationalen Crew drehte
Sumar ihre Geschichte letztendlich als Kino-Spielfilm. Man merkt mehrmals, dass
Sumar im Spielfilmbereich erst eine Debütantin ist, denn sie hat das Spiel der
Laiendarsteller nicht immer unter Kontrolle, die Story entwickelt sich nicht
immer mit der nötigen Subtilität und die ruhige Montage ist für die Spannung
nicht immer ideal.
Doch Sumars Warnung hallt nach. Sie klagt Gesellschaften an, die ihre Frauen der Ehre wegen töten, sie wie eine Ware behandeln oder einsperren. Eine besonders eindrückliche Szene zeigt, wie die Islamisten um die Mädchenschule die Steinmauer erhöhen - um sie zu schützen, wie sie sagen. Dass Sumar mit Ideen wie Gottesstaat und Islamisierung wenig anfangen kann, ist schnell klar und sie vermittelt diese Botschaft auch oft etwas profan über didaktische Dialoge. Die Intensität ist dennoch da, ein paar Gedanken bleiben hängen und der Schluss rührt.
Das ist nicht zuletzt auch das Verdienst von Kiron Kher. Die Bollywood-Nebendarstellerin ist die wohl grösste Veteranin in der sonst meist aus Laien bestehenden Crew und sie verleiht ihrer Ayesha in gleichen Teilen Demut und Angst. Sie versucht, den Kindern der Koranschule nicht nur Hass zu predigen und bleibt hilflos gegenüber den radikalen Ideen ihres Sohnes, stark verkörpert von Aamir Ali Malik (Yeh Kya Ho Raha Hai?). Wenn sie ihm einmal an den Kopf wirft "Ich bete auch - aber das heisst nicht, dass ich nicht denke" macht sie das Leitthema des Films eindrücklich deutlich.
Dank Khers Spiel, des mutigen Themas und der ansprechenden Inszenierung liefert "Khamosh Pani" einen beachtlichen Einblick in eine Zeit der schleichenden religiösen Unterdrückung, deren Warnung heute nichts an Aktualität eingebüsst hat. Ein gewisses historisches Vorwissen erweist sich als nützlich, doch Eckdaten wie die Exekution von Premierminister Bhutto, der Machtausbau des 1977-88 regierenden Zia-ul-Haq und auch die Ereignisse während der "Partition" 1947 werden geliefert, weshalb auch weniger informierte Zuschauer die Tiefe der Story ausloten können. Ausgestattet mit derartigem Grundwissen kann man das stark gespielte und gediegen inszenierte Drama allemal geniessen.
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EXTERNE REVIEWS
imdb
SCREENSHOTS
(Arte-Ausstrahlung. Danke Lohmie!)
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