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2006
> KAMSIN - THE UNTOUCH
Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Kamsin
Regie Amit Suryawanshi (C.P. Singh)
Drehbuch Malhar Singh
Produktion C. Chandra (C.P. Singh)
Songs Amar Akbar (Babu Kishan)
Kamera Laxman More
Choreografie Kanu Mukherjee, Gyan
Darsteller Aman Sagar, Desha Wakhani, Jyoti, Shiva, Amit Pachori, Anil
Nagrath
Länge 89 Min.
Kinostart -
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.7.08
© Bilder Bhavana,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Pinky (Desha Wakhani) lebt bei ihrem Onkel Sumerchand (Anil Nagrath), der ihr
Vermögen verwaltet, bis sie volljährig ist. Darum hat er kein Interesse daran,
die Kleine zu verheiraten, auch Onkel Rana sperrt sich dagegen. Doch Pinky hat
längst einen Herzbuben auserkoren: Ravi (Aman Sagar). Der hat zwar gleich
mehrere Liebschaften, doch davon weiss die naive Pinky nichts. Als sie mit ihren
College-Freunden im Sumerchands Bungalow Ferien macht, kommt es zu einem
grausamen Zwischenfall: Ein Mädchen wird ermordet. Die Polizei vermutet, dass
eigentlich Pinky das Ziel des Anschlags gewesen wäre. Schon bald passieren
weitere Morde.
REVIEW
Oh. Mein. Gott. Alle paar Monate produzieren indische
Filmemacher ein Werk von solchem Dilettantismus, das man sich fragt, wie so
etwas überhaupt möglich gewesen ist. Selbst in einem Film von Ed Wood gibt es
mehr Kontinuität als hier, selbst in der zwanzigsten Wiederholung von
Kaal birgt mehr Spannung: "Kamsin - The Untouch" ist ein
möchtegern-erotisch aufgeladener Horrorthriller von solch
gravierender
Talentlosigkeit, dass man die Macher wegen Angriffs
auf den guten Geschmack verklagen möchte. Nichts, absolut gar nichts,
funktioniert hier.
Das fängt schon bei der Story an, die so konfus erzählt und montiert ist, dass selbst der aufmerksamste Zuschauer nach ein paar Minuten aufgeben muss. Einfacher wird die Sache auch dadurch gemacht, dass Figuren plötzlich ihre Namen ändern, Charaktere aus dem Nichts auftauchen und einige Personen wie etwa Rocky (vgl. Bild) von verschiedenen Leuten gespielt werden. Und nein, das ist keine bewusste Irreführung à la David Lynch, sondern einfach dramaturgisches Chaos. Es ist anzunehmen, dass dieses Machwerk über mehrere Monate gedreht wurde und einige Schauspieler absprangen oder zwischendurch komplett ihr Aussehen änderten. Oder dass jemand die Besetzungsliste als Toilettenpapier missbrauchte. Kurz und gut: "Kamsin" macht keinen Sinn. Absolut keinen.
Das erlaubt es einem dafür, die haarsträubenden Einzelszenen besser zu begutachten. Am Anfang etwa fährt ein Auto eine Minute lang durch den Wald, während im Hintergrund der immer gleiche Vogel zwitschert. Wir Zuschauer dürfen diese Fahrt durch eine Handkamera geniessen, die im Auto aus der Frontscheibe filmt und derart wackelt, dass man kaum etwas erkennt. Später folgen immer wieder kurze Zwischenschnitte zu Autos oder Pflanzen. Nicht wundern, sondern immer im Hinterkopf behalten, dass nichts Sinn machen darf. Das gilt auch für die Arbeit der schlecht gekleideten Polizisten.
Der clevere Inspektor folgert etwa, dass der Täter die Mädchen tötet, um die Polizei davon abzulenken, dass er eigentlich Pinky killen will. Ich mag naiv und kriminell unerfahren sein - aber wäre es nicht schlauer, einfach Pinky zu töten und unterzutauchen, anstatt ein halbes Dutzend Girls zu killen, wodurch das Anwesen von Cops nur so wimmelt? Die zweite Theorie der Cops ist noch besser: Wenn so viele Teens auf einem Haufen sind, kommt es zu amourösen Verwicklungen und daher zu Streit - und zwangsläufig zu Mord. Okay. Bitte leert sofort alle Schulen dieser Welt, denn wenn Teenager zusammenkommen, wird gemordet! Rette sich er kann!
Mord nimmt hier aber eh niemand besonders ernst. Nachdem die erste junge Frau tot aufgefunden wird, versammeln sich die Freunde zum Singen und Tanzen und spielen danach Verstecken. Aber was will man auch anderes tun in einem Haus, in dem ein Zwerg Namens 007 mit seinem Partner "James Bond" ermittelt und nicht einmal auch nur eine Spur findet, sondern lediglich seine ach-so-dummen Scherze in die Kamera labert? Das war etwa der Punkt im Film, an dem ich einen Galgen dem Weiterschauen vorgezogen hätte.
Jedes weitere Wort wäre verschwendet: "Kamsin - The Untouch" ist einfach unsäglich schlecht. Ohne Plan erzählt, ohne Gespür inszeniert, ohne Talent gefilmt. Gespielt von einer Truppe Waschlappen, deren Besetzungsliste ständig wechselt und die in tumben Songs deppert herumtänzeln dürfen - einmal sogar vor einer wenig ästhetischen Fabrik. Nichts gegen Indiens technischen Fortschritt, aber es macht eine Song-Sequenz nicht ansprechender, wenn im Hintergrund eine Giftschleuder von riesigem Ausmass zu sehen ist. Keine Frage also: Das ist Bollywood aus der untersten Schublade, produziert von einer Horde Pappnasen, die zufällig eine Kamera und ein paar Rupien gefunden haben. "Lasst uns einen Film drehen und damit die Menschheit foltern" müssen sie sich gesagt haben. Na danke vielmals. Wäre meine DVD eine Voodoo-Puppe, ich würde mit Hochgenuss zurück foltern.
SONGS
1) Sola Sai Ki - Tranige Nummer über die
ach-so-schlimmen Verführungskünste von 16-jährigen Mädchen ...
2) Chhuee Muee - Grässlicher sexy Song.
3) Main Door - Noch mehr Quatsch, immerhin mit Tempo.
MEINE DVD
Bhavana (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Mattes Vollbild, schlechter Ton)
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