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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Sieg
(Übersetzung)

Regie Mohan Sinha
Drehbuch Pratap
Produktion Pratap
Songs Anil Biswas, Shyam Babu Pathak
Kamera Dwarka Divecha
Darsteller Suraiya, Dev Anand, Kanhaiyalal, Madan Puri, Suraiya Chowdhary, Durga Khote, S.P. Mahendra
Länge 127 Min.

Kinostart 1949
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 31.5.09
©  Bilder KMI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vijay (Dev Anand) ist der ganze Stolz seiner Mutter (Durga Khote). Er arbeitet fleissig und ist ihr treu ergeben, weshalb er dereinst das Haus und das Vermögen erben wird. Auch in Sachen Liebe scheint alles vorbestimmt, denn Vijay liebt die hübsche Jeet (Suraiya), die Nichte von Thakur Kalyan Singh (Kanhaiyalal). Da taucht Vijays Bruder Ratan (Madan Puri) auf, der lange in Amerika lebte und der westlichen Kultur anheim gefallen ist. Seine Freunde und Bekannten beleidigen ihn dafür ununterbrochen - weshalb er dankbar zurückschlägt, als er ein Geheimnis erfährt: Seine Mutter hatte Vijay einst adoptiert! Kurzum beansprucht er das Erbe für sich und der gedemütigte Vijay zieht aus. Thakur Singh sieht in ihm nun keine passende Partie mehr für seine Tochter und verkündet die Heirat von Jeet und Ratan!

 

REVIEW
Natürlich muss man einen Film als Produkt seiner Zeit betrachten - doch "Jeet" ist ganz schwer auszuhalten. Er entstand unmittelbar nach der Unabhängigkeit Indiens und sprudelt regelrecht über von patriotischem und nationalistischem Enthusiasmus. Dieser nimmt Ausmasse an, die an Rassismus und Aggression grenzen. Vor allem Amerika wird zum kulturellen Feindbild stilisiert, während Indien der magischste Ort der Welt ist. Dieser naive Idealismus wird oft unfreiwillig komisch - wenn etwa die ständig erleuchtend grinsende Jeet stolz verkündet, Indien werde nie wie Amerika sein: Hier werde es nie Superreiche geben und auch keine armen Arbeiter, die wie Maschinen arbeiten müssen. 60 Jahre später dürfte sie diesen Satz wohl erröten lassen.

Hier jedoch wird noch jede Anti-Amerikanische Floskel, jeder Seitenhieb gegen westliche Kleidung, jedes Hochleben Indiens noch mit einem strahlenden Gesicht vorgetragen und die Kamera scheint den Sprechenden regelrecht zu idealisieren. Ach, muss die Aufbruchstimmung damals schön gewesen sein. Und man mag sie den Indern ja auch gönnen. Doch immer wenn die Freude über den eigenen Erfolg sich dadurch manifestiert, dass man andere ablehnt, ja niedermacht, dann wirds unschön. Die erste Songnummer in "Jeet" ist in dieser Hinsicht besonders hässlich: Es wird ein Pärchen, dessen Kleidung als Karikatur westlicher Mode durchgeht, von ein paar "echten Inderinnen" fertig gemacht. Sie fordern, das Paar solle sich kleiden wie in Indien üblich - oder wird ausgeschafft.

Diese negative Ausstrahlung drückt auf die Handlung, die durchaus unterhaltsam wäre. Regisseur Mohan Sinha verarbeitet urtypische Elemente des Hindi-Kinos wie Adoptivkinder, Streit zwischen Brüdern und natürlich Liebe. Die ist hier besonders reizvoll, weil sie von Suraiya und Dev Anand gespielt wird. Die beiden waren ein Liebespaar und drehten sechs Filme miteinander. Als Suraiya, die damals bestbezahlte Schauspielerin Bollywoods, den noch nicht ganz so berühmten Dev heiraten wollte, obwohl sie Moslem und er Hindu war, opponierte ihre Familie. Suraiya schwor sich daraufhin, nie zu heiraten - was sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2004 auch durchhielt. Das war wohl wirklich die grosse Liebe.

Einen Teil davon sieht man auf der Leinwand, denn die beiden harmonieren gut. Heimlicher Star ist aber der Bösewicht, Madan Puri. Wie er fast jeden Satz mit "Nonsense!" beginnt, amüsiert. Natürlich ist er eine Karikatur des amerikanisierten Inders, doch er spielt lustvoll. Überzeugend auch die Dauermutter Durga Khote, die diesen Part bis weit in die 70er hinein ad infinitum wiederholte. Doch auch dieses solide Ensemble, die ebenfalls routinierte Inszenierung sowie die weitgehend bekömmliche Story täuschen nicht auf die verlogene und mühsame Grundhaltung des Films hinweg. Er proklamiert Freiheit und Gleichheit, aber dies nur gegen Innen. Gegen aussen ist er fremdenfeindlich und herablassend. Das ist plump und macht "Jeet" heute eher als kulturelles Dokument der Nach-Unabhängigkeits-Ära sehenswert, denn als unterhaltsamen Spielfilm.

 

MEINE DVD
KMI (NL), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 3.1 mit englischen und französischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild leicht verkratzt und unscharf, Kontrast schlecht - aber das Bild sieht besser aus als bei manchem Release aus den 60ern. Der Ton ist besonders gut, nur drängt sich hier der Verdacht auf, dass nachsynchronisiert wurde, weil etliche Stimmen nicht 100% so klingen, wie man sie in Erinnerung hat. Wenn nicht, dann sehr gute Restaurationsarbeit, bis auf Tonsprünge am Ende eines Reels)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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