Jay and Silent Bob Strike Back

 

Regie

Kevin Smith - Dogma, Chasing Amy, Clerks, Mallrats
Buch Kevin Smith - Dogma, Chasing Amy, Clerks, Mallrats
Produktion Scott Mosier - Dogma, Chasing Amy, Clerks, Mallrats
Schnitt Scott Mosier & Kevin Smith
Darsteller Kevin Smith
Jason Mewes
Ben Affleck
Chris Rock
Matt Damon
u.v.a. (siehe unten)
Dogma, Chasing Amy, Clerks, Mallrats
Dogma, Chasing Amy, Clerks, Mallrats
Dogma, Chasing Amy, Mallrats, Pearl Harbor
Dogma, Down to Earth
Dogma, Good Will Hunting, Saving Private Ryan, Chasing Amy
Links imdb, upcomingmovies.com, official site
Verleih / © Miramax
Bewertung
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Andere Stimmen James Berardinelli (USA) 2½/4 ... the writing isn't as sharp and the jokes aren't as consistently hilarious.
Roger Ebert (USA) 3/4 ... Kevin Smith's movies are either made specifically for you, or specifically not made for you.


Sie sind zurück: Die Supergeeks aus New Jersey. Die Rede ist von Jay und Silent Bob. Entstanden sind die Charakteren in den Köpfen von Kevin Smith und Jason Mewes. Zum ersten Mal haben wir die beiden in Kevin Smiths Independent-Hit "Clerks" (1994) gesehen, danach in "Mallrats", "Chasing Amy" und schliesslich "Dogma". Stets waren die Auftritte des labernden Jay und des stillen Bob ein Höhepunkt des Films. Kevin Smith hat deshalb entschieden: Sie kommen zurück - zum letzten Mal. In "Jay and Silent Bob Strike Back" - ein passender Titel, da in jedem View-Askew-Film (die Firma von Kevin Smith & Co) mindestens ein Star-Wars-Zitat vorkommt. Zum Aufwärmen, hier das Teaser-Poster:

Mit dabei sind neben Kevin Smith und Jason Mewes auch etliche frühere Darsteller in Kevin Smiths Filmen. Darunter Ben Affleck, Chris Rock, Matt Damon, Joey Lauren Adams (Kevins Ex-Freundin), Alanis Morissette, Jason Lee, Dan O'Halloran, Scott Mosier u.a. Dazu kommen etliche andere bekannte Gesichter wie Carrie Fisher und Mark Hamill ("Star Wars"), Jason Biggs ("American Pie"), James Van Der Beek ("Dawson Creek"), Shannon Doherty, Shannon Elizabeth ("Scary Movie"), Judd Nelson - und in Cameos sind Gus Van Sant, Paul Dini und Wes Craven zu sehen. Und worum geht es? Na ja um Jay und Bob - sowie Geeks und ihre Obsessionen mit Comics und Sci Fi. Leute also, die bei aint-it-cool-news.com rumhängen. Leute, die du und ich :)

Das Poster seht ihr ganz oben auf der Seite.

 

Review  

Ihr kennt weder "Clerks" noch "Mallrats" oder "Chasing Amy" oder "Dogma"? Dann lasst diesen Film links liegen, denn "Jay and Silent Bob Strike Back" ist ein ganz spezielles Dankeschön von Regisseur Kevin Smith an seine Fans. Der dicke Independent-Filmer aus New Jersey hatte in all seinen Filmen eine Nebenrolle als Silent Bob, der sehr wortkarge Kumpel der fluchenden Quasselstrippe Jay. Nun widmet Smith Jay und Silent Bob, die immer so etwas wie das Highlight der vorangegangenen Filme waren, einen ganzen Film. Das ist schlecht, denn die zwei geben eigentlich nicht genug Witzmaterial für einen ganzen Film her.
Dennoch nutzte Smith diesen letzten Film mit Jay & Bob als Abschied an sein ganzes View-Askew-Universum. Was ist View Askew? Nun, das ist Kevins kleine Welt. D.h. alle Leute (ob die realen oder fiktiven), die in seiner auf 5 Teile angewachsenen New-Jersey-Trilogie dabei waren. Da sind illustre Namen wie Ben Affleck (war dabei in "Mallrats", "Chasing Amy" und "Dogma") oder Jason Lee ("Mallrats", "Chasing Amy" und "Dogma") und weniger bekannte Namen wie Brian O'Halloran (der "Clerks"-Star war in allen Smith-Filmen dabei ). Sie alle tauchen nun in "Jay and Silent Bob" wieder auf. Teils als sie selbst, Teils in ihrer Filmrolle. Das ist für nicht Eingeweihte der Horror - für alle anderen ein wahres Schmankerl. Ein paar Beispiele: Ben Affleck und Matt Damon treten als sie selbst auf und drehen "Good Will Hunting 2", das Sequel zu ihrem Hit, den Kevin Smith produziert hat. Sogar Regisseur Gus Van Sant hat einen witzigen Auftritt. Affleck und Damon waren auch die Stars von Smiths "Dogma" und machen sich nun im Film über "Dogma" lustig (genauso wie über ihre anderen weniger gelungenen Filme). In "Dogma" spielte Chris Rock den 13. Apostel - und diesmal spielt er einen Regisseur, der die "Bluntman und Chronic"-Comics verfilmen will. Diese Comics handeln von Jay & Silent Bob und stammen aus "Chasing Amy" wo Banky (Jason Lee) und Holden (Ben Affleck) die Comics erfunden haben. Bevor er also als "er selbst" in "Jay and Silent Bob " auftritt, tritt Affleck auch als Holden auf. Und Jason Lee spielt seinen Charakter aus "Chasing Amy" (der nun seine Comics als Film produziert) genauso wie seinen "Mallrats"-Charakter Brody. Uff. Oder kurz: Man hat einfach einen Heidenspass, die Leute zuzuordnen - und man sollte es lassen, eine temporale Logik zu entdecken. Wirklich, es gibt keine.
Deswegen funktionieren auch der Anfang und das Ende am Besten. Hier gibt Smith all seinen Fans Zückerchen nach Zückerchen. Im Mittelteil, wo eine wahre Story erzählt werden soll, fallen Jay und Bob auf die Nase - denn so lange sind sie einfach nicht lustig. Smith will dies überdecken, indem er vier heisse Girls in Lederkluft auftreten lässt. Yummi. Eine davon ist "American Pie 1&2"-Schönheit Shannon Elizabeth. Als sie zum ersten Mal auftritt, hat Smith wohl als Dankeschön für seinen Kumpel Jason Mewes, der Jay spielt, eine wahnsinnige Kussszene geschrieben. Der Junkie (er wurde 1999 und 2001 mit Heroin erwischt)  ist ein Schulfreund von Smith und bis auf seine Rolle als Jay kaum als Schauspieler in Erscheinung getreten (er spielt sich wohl selbst ...) - und nun darf er sprichwörtlich Shannon Elizabeth die Zunge in den Hals stecken. Tja, man sollte mit Kevin Smith befreundet sein ... ok, aber zurück zum Film. Mit dem Erscheinen der Girls gehts mit dem Tempo bachab. Wenn die Boys dann mal in Hollywood sind, gehts wieder aufwärts, denn nun treten Affleck und Damon, Chris Rock, Jason Biggs ("American Pie"), "Scream"-Regisseur Wes Craven, Shannon Doherty ("90210", "Mallrats"), James Van Der Beek ("Dawson's Creek"), Joey Lauren Adams (Smiths Ex-Freundin und Star in "Mallrats" und "Chasing Amy") u.v.a. auf. Sogar "Star Wars"-Star Mark Hamill tritt auf. Dies ist besonders witzig, weil vorher schon "Prinzessin Leia" Carrie Fisher auftrat - und Kevin Smith in JEDEM seiner Filme irgend einen Dialog über "Star Wars" einbaut. Als Hamill auftritt, ist "Jay and SIlent Bob" jedoch die Luft längst wieder ausgegangen und Smith weiss nicht mehr, wie er seinen Film nun beenden soll.
Trotz all diesen Fehlern, View-Askew-Fans werden ihren Spass bei der Sache haben. Und irgendwie ist es schon ein wenig schade, dass wir Jay und Silent Bob nun nie mehr wiedersehen werden ...

PS: Die US-Schwulen- und Lesbenbewegung hat Smith Homophobie vorgeworfen. Das soll wohl ein Witz sein. Smith macht in jedem seiner Filme Gags über Schwule, das stimmt - aber eigentlich funktionieren alle seine Witze nicht als Attacke gegen Homosexuelle, sondern im Gegenteil, gegen solche, die Homosexualität nicht akzepiteren, oder noch pauschaler, gegen Homphobe. In "Chasing Amy" holt Ben Affleck die bisexuelle Joey Lauren Adams mehr oder weniger in die Männerwelt zurück und dieses ist vielen Homsexuellen sauer aufgestossen. Wer "Chasing Amy" gesehen hat, weiss jedoch, dass dies subtil und ironisch zugleich passiert. Und man sollte nicht vergessen, dass die Homo-Welt in "Chasing Amy" am Schluss ja wieder ein Mitglied zurückgewinnt. So ist also alles wieder ausgeglichen :) ... aber zurück zu "Jay and SIlent Bob": Hier gibt es wirklich endlos viele Schwulen- und Lesben-Witze, aber keiner ist auch nur die Spur beleidigend. Kevin Smtihs Filme haben wohl mehr für die Schwulen- und Lesbenbewegung getan, als es solche Angriffe der GLAAD (der Gay- and Lesbian Association) tun. In "Jay and Silent Bob" gibt es eine Szene, in der der Schwarze Chris Rock rassistisch über Weisse herzieht. Das fand ich persönlich z.B. problematischer - aber im Smith-Universum funktionieren solche Witze einfach.



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