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1933
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Melodrama
Japan 1933
Alternativer Titel
Minato no Nihon Musume
Regie Hiroshi
Shimizu
Buch Hiroshi
Shimizu nach einer Story von
Toma Kitabayashi
Darsteller
Michiko Oikawa, Ureo Egawa, Yukiko Inoue, Yumeko Aizome, Yasuo Nanjo, Tatsuo Saito
Länge 72 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.5.09
© Bilder Criterion,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Sunako (Michiko Oikawa)
und Dora (Yukiko Inoue) besuchen eine christliche
Schule in Yokohama. Die beiden sind beste Freundinnen - bis der Biker Henry (Ureo
Egawa) in ihr Leben tritt. Er wickelt Sunako um den Finger
und die beiden werden ein Paar. Die junge Frau geniesst ihre neugewonnene
Freiheit, doch nicht für lange: Henry schliesst sich einem Gangstersyndikat an,
um es im Leben zu mehr zu bringen. Kurzum lässt er Sunako sitzen und bändelt mit
der Europäerin
Yoko Sheridan (Ranko Sawa) an. Ausser sich vor Wut schiesst Sunako auf
ihre Rivalin und wandert in den Knast. Wieder frei, schlägt sie sich als
Prostituierte durch und erfährt, dass Henry geheiratet hat. Die "Glückliche" ist
niemand anders als Dora.
REVIEW
Mindestens
163 Filme soll er gedreht haben, gut 47 davon dürften noch existieren,
und im Westen hat kaum jemand einen davon gesehen. Hiroshi Shimizu heisst der
bemerkenswerte Regisseur, geboren 1903, im selben Jahr wie sein späterer Freund
Yasujiro Ozu, verstorben im Jahr 1966 in Koyto. Doch der erfolgreichen
Filmemacher war nicht nur besonders fleissig, er gilt mittlerweile unter
entdeckungswilligen westlichen Cineasten auch als wahre Perle. In der Tat
ist sein Oeuvre mehr als nur reizvoll, nicht zuletzt darum, weil es zwar in
seinem Stil
vollumfänglich japanisch ist, sich aber westlicher Einflüsse nicht verwehrt und
sich dadurch radikal vom Schaffen Ozus unterscheidet.
Wo jener gerne statische Shots auf Höhe seiner Objekte einsetzte, wo jener gerne im Haus drinnen auf gemächliche Weise die Geschichten von Familien erzählte, ging Shimizu raus und drehte vor Ort. Zudem schnitt er wild und bewegte seine Kamera bei Bedarf ausgesprochen lebhaft. Ozu soll einmal gesagt haben "ich kann nicht filmen wie Hiroshi Shomizu" - und wenn man ein paar Filme der beiden vergleicht, so kann man diese Aussage nur unterstreichen. Angehängt sei freilich noch, dass dies weder den einen noch den anderen schwächen soll: beide haben ihre Meisterwerke, beide ihre überschätzten Beiträge.
"Japanese Girls at the Harbor" fällt irgendwo dazwischen. Das kurzweilige Melodrama gehörte zu den letzten Stummfilmen Shimizus (erst 1935 wechselte er komplett zum Tonfilm) und zeigt sich stilistisch überaus experimentierfreudig. Shimizu arbeitet mit abwechslungsreicher Beleuchtung, er rückt die Elemente in seinen Bildern in interessante Konstellationen, er drehte vor Ort am Hafen von Yokohama, die Kamera fährt oft horizontal mit den gefilmten Objekten mit oder fährt von ihnen weg, um neue in den Fokus zu rücken - und nicht zuletzt ist die Montage überraschend schnell. Lange Shots sucht man hier vergebens, im Gegenteil: In einer Sequenz in der Kirche fährt die Kamera mit einer Serie von Cuts auf Sunako zu, dann schiesst die Frau, worauf die Kamera mit denselben Cuts wieder wegzoomt, was einen stark dramatischen Effekt erzeugt.
Shimizu hatte für den Film nur ein geringes Budget zur Verfügung, daher musste er auf solche Tricks zurückgreifen - und das kommt ihm vollumfänglich zu Gute. Die Geschichte an sich ist kaum der Rede wer, die Schauspieler agieren solide, wenn auch wenig begeisternd, doch es ist der Stil des Filmemachers, der einen dranbleiben lässt und Lust auf mehr macht. Shimizu, ein aus reichem Hause stammender Playboy mit humanistischem Gedankengut, erlangte später vor allem Bekanntheit als Macher von Kinderfilmen. Hier widmet er sich auf etwas zu stark moralisierende Weise dem Leben der Erwachsenen.
Sehenswert wird "Japanese Girls at the Harbor" durch seine beeindruckende Inszenierung. Stets muss man sich in Erinnerung rufen, dass das Werk 1933 entstand und für jene Zeit oft visionäre Bildkompositionen zeigt. Sei es der Kontrast zwischen traditionell gekleideten Japanerinnen vor einem modernen Dampfschiff in einer der vielen umwerfenden Aussenaufnahmen oder die rasch geschnittene Annäherung der Liebenden im Wald - alles prickelt vor Raffinesse. Dafür gibts 3½ Sterne, weil es leicht fällt, das Melodrama in der eher mittelmässigen Story auszublenden und den Film als Einstieg in das spannende Schaffen eines leider fast vergessenen Filmemachers zu geniessen.
MEINE
DVD (Ecplise)
USA, Code 1, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Stummfilm mit englisch untertitelten Zwischentiteln.
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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