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Krimi. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Abhishek Chaubey
Drehbuch Abhishek Chaubey, Vishal Bhardwaj, Sabrina Dhawan
Produktion Vishal Bhardwaj, Raman Maroo
Songs Vishal Bhardwaj
Kamera Mohana Krishna
Darsteller Naseeruddin Shah, Arshad Warsi, Vidya Balan, Salman Shahid, Rajesh Sharma
Länge 116 Min.

Kinostart 29.1.2010
Box office classification
Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 13.3.10
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Gauner Khalujaan (Naseeruddin Shah) und Babban (Arshad Warsi) haben ihrem Boss Mushtaq (Salman Shahid) Geld abgenommen. Der fackelt nicht lange: Als er sie in die Finger kriegt, will er sie umbringen. Das Duo flieht und versucht, sich nach Nepal durchzuschlagen. Doch unterwegs kriegen sie von keinem ihrer Kumpane Hilfe angeboten, weshalb sie das Haus des ehemaligen Zellengenossen Verma im Dorf Gorakhpur im Osten Uttar Pradeshs aufsuchen. Dort lebt aber nur noch dessen Witwe Krishna (Viday Balan). Der altmodische Khalujaan und der aufbrausende Babban buhlen bald beide um die hübsche Frau. Derweil klaut der junge Nandu (Aalok Kumar) den beiden Ganoven das Geld, weshalb sie einen anderen Weg suchen müssen, wieder an Knete zu kommen, um Mushtaq auszuzahlen. Zusammen mit Krishna hecken sie darum den Plan aus, den Millionär Kakkad zu entführen.

 

REVIEW
Abhishek Chaubey hat die Drehbücher zu einigen Filmen von Vishal Bhardwaj geschrieben und ihm als Regieassistent gedient. So war er involviert in Produktionen wie Blue Umbrella, Omkara und Kaminey. Nun kriegt Chaubey die Chance, auch hinter die Kamera zu treten - unter dme Protektorat von Bhardwaj freilich, der als Co-Autor, Co-Produzent und Komponist waltet. Es dürfte deshalb nicht gerade wenig vom Talent des Mentors in "Ishqiya" drinstecken - doch auch so ist klar: Chaubey hat das Zeug zum Filmemacher, sein Debüt ist absolut gelungen.

Wie Omkara spielt es im staubigen Teil Uttar Pradeshs, in dem noch etwas archaische Gesetze gelten. Es regiert der Konflikt zwischen den Kasten, zwischen arm und reich, zwischen Gangstern und Gesetz, zwischen Bewohnern verschiedener Dörfer. Vor diesem Szenario entfaltet sich eine verzwickte kleine Geschichte um Liebe, Rache und Intrigen, manchmal eher im Stil einer Komödie, dann wieder wie ein klassischer Film noir. Die Parallelen zu letzterem beginnen schon bei Vidya Balans Rolle, die ausgelegt ist wie jene einer Femme fatale. Man weiss nie, wie die Schöne tickt und was sie vorhat.

Balans Krishna ist denn auch die spannendste Figur in "Ishqiya" und die junge Schauspielerin verleiht ihr auf zurückhaltende Weise Leben. Altmeister Naseeruddin Shah ergänzt sich bestens mit ihr, er verleiht selbst einem verarmten Gangster noch Würde. Und Arshad Warsi bringt Energie und Lüsternheit in seine Rolle, was das Dreigespann noch um einige Facetten erweitert. Dazu gesellen sich etliche Charakterdarsteller, vom schmierigen Salman Shahid bis zum jungen Aalok Kumar, die die Welt des ländlichen Uttar Pradeshs vorzüglich repräsentieren.

Doch nicht nicht nur die Darsteller übernehmen dies, auch die Ausstattung leistet Bemerkenswertes. Die einfachen Hütten scheinen wirklich bewohnt, das ganze Setting erweckt einen erdigen, abgenutzten Eindruck. Genau die richtige Kulisse, um eine ebenso bodenständige Story zu erzählen. Die ist an sich nicht der grösste Wurf - und eine der Schwachstellen von "Ishqiya". So fehlt es an richtiger Dramatik und es braucht recht lange, bis die eigentlichen Themen in Spiel kommen. Die ganze erste Stunde wirkt wie ein Vorgeplänkel, ein unterhaltsames zwar, aber ein nicht ganz so packendes.

Dann bleiben auch unsere beiden Hauptfiguren etwas distanziert, gerade weil man sie so lange als Kasper wahrnimmt. Wenn es dann wirklich um etwas geht, muss man sich erst einmal umgewöhnen, sonst fehlt einem die emotionale Bindung zu Khalujaan und Babban - und sie sind einem egal. Auch nicht der Knüller: die Songs. Vishal Bhardwaj ist sonst ein Meister im Komponieren von Stücken für derlei Filme. Siehe Omkara. Doch hier kommt er nicht über solide hinaus. Die Tracks sind alle ansprechend, aber keiner bleibt hängen. Die Hintergrundmusik mit ihren indischen Tönen, Morricone-Motiven (etwa am Ende) und immer wieder eingespielten klassischen Songs von R.D. Burman und Hemant Kumar kommt besser.

In Indien erhielt "Ishqiya" famose Kritiken. Denen kann ich mich halbwegs anschliessen. Wirklich reingezogen hat mich die Story zwar nicht, die Hauptfiguren liessen mich etwas kalt und die Lieder werde ich kaum je nachpfeifen. Doch eindrückliche Schauspieler, rüde Dialoge, eine kurze Laufzeit, der erdige Look und einige toll inszenierte Einzelszenen sorgen immer wieder für Energieschübe und machen den Film sehenswert. Kann also gut sein, dass eure individuelle Bewertung noch etwas nach oben schnellt - doch so oder so: Angucken lohnt sich!

 

SONGS
1) Ibn-E-Batuta - Rasante, typische
Bhardwaj-Nummer zum Einstieg (Sukhwinder Singh, Mika Singh).
2) Badu Dheere Chali - Kurvenreicher Gesang klassischer Art zu einem hypnotischen Beat (Rekha Bhardwaj).
3) Ab Mujhe Koi - Sanftes Stück, aber austauschbar (Rekha Bhardwaj).
4) Dil To Bachcha Hai - Hübsches Stück ohne nachhaltige Wirkung (Rahat Fateh Ali Khan).
5) Dil To Bachcha Hai Remix - Nix wert (Rahat Fateh Ali Khan, Clinton Cerejo).

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Solides Bild mit wenig Unschärfen)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (3½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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