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Sci-Fi-Thriller. USA 2012
Alternativer Titel Die Tribute von Panem

Regie Gary Ross
Drehbuch
Gary Ross, Suzanne Collins, Billy Ray nach dem Roman von Suzanne Collins
Produktion Nina Jacobson, Jon Kilik

Executive Producers Suzanne Collins, Robin Bissell, Louise Rosner
Musik James Newton Howard
Kamera
Tom Stern
Schnitt Stephen Mirrione, Juliette Welfling
Darsteller Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Woody Harrelson, Stanley Tucci, Liam Hemsworth,
Lenny Kravitz, Elizabeth Banks, Donald Sutherland, Amandla Stenberg, Alexander Ludwig, Toby Jones
Länge
142 Min.

Kinostart CH 22.3.2012
Kinostart USA 23.3.2012

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 18.3.2011
©  Bilder Lionsgate, Screenshots molodezhnaja


STORY
Nach einer gewaltigen Katastrophe wurde aus Nordamerika der diktatorische Staat Panem, bestehend aus 13 Distrikten und dem Kapitol. Doch die ärmeren Distrikte probten den Aufstand, es kam zum Bürgerkrieg, bei dem Distrikt 13 vernichtet wurde und die Regierung gewann. Um die Bewohner stets an diese Niederschlagung zu erinnern, werden in allen Distrikten jährlich 2 Jugendliche zwischen 12 und 18 auserwählt, um bei den Hungerspielen mitzuspielen, einem tödlichen Gefecht, bei dem es nur einen Sieger geben darf. Im Bergbau-Distrikt 12 trifft das Los den jungen Peeta (
Josh Hutcherson) und die kleine Prim (Willow Shields). Deren ältere Schwester Katniss (Jennifer Lawrence) greift ein und stellt sich freiwillig, um Prim zu retten. Peeta und Katniss werden ins Kapitol gebracht, wo der einstige Gewinner Haymitch (Woody Harrelson) sie ausbildet. Sie werden dem Präsidenten (Donald Sutherland) vorgeführt, werben beim Publikum um Sympathien - und dann gehts los. In einem Wald, stets beobachtet von Kameras, wird um Leben und Tod gekämpft.

 

REVIEW
Weit geht man, um das eigene Leben zu schützen? Diese Frage trieb schon so manches Buch und so manchen Film an - egal in welchem Genre. Ein Film, der konsequenter und drastischer vorging als nahezu alle, war Battle Royale. Das letzte Werk des japanischen Kultregisseurs Kinji Fukasaku schildert auf äusserst brutale und schonungslose Weise, wie Kinder sich umbringen, nur um zu überleben. Freunde töten Freunde. Das Überleben der Stärksten - und Unmenschlichsten. In diese Kerbe schlägt "The Hunger Games", nur um einiges sanfter und weniger satirisch. Kein Wunder, denn Romanautorin Suzanne Collins sieht ihren Stoff als Teenie-Literatur.

Dementsprechend auch die Leinwand-Umsetzung: Der Kinofilm von Gary Ross ("Pleasantville", "Seabiscuit") ist deutlich zahmer als das japanische Gegenstück und richtet sich klar an ein junges Publikum. Doch anders als die mühsam-weinerliche "Twilight"-Reihe ist es hier auch Jungs und Erwachsenen möglich, sich zu unterhalten. Und dies sogar ziemlich gut. Denn Ross inszeniert den umfangreichen Stoff mit atemberaubendem Tempo, eilt über allfällige Logiklöcher hinweg und serviert uns überzeugende Schauspieler in Grenzsituationen, dazu ein Plot, der stets recht brutal in der Vorstellung ist, aber dennoch konsumierbar für ein breites Publikum. Kassenschlager? Darauf kann man wetten.

Der grösste Klumpfuss von "The Hunger Games" ist seine Verlogenheit. Weil er sich an junge Zuschauer richtet, darf er nicht zu splattrig sein. Und so sehen wir die übelsten Gemetzel unter den Kindern meist aus einer wenig blutrünstigen Perspektive oder so rasch geschnitten, dass nicht zu viel offenbart wird. Die Idee an sich ist krass - aber die Bilder dürfen dies nicht widerspiegeln. Natürlich kann man argumentieren, im Kopf sei das Ganze noch wesentlich effektiver. Doch das ist eine Ausrede. Wenn wir uns daran ergötzen, dass Kids sich meucheln, dann sollten wir wenigstens die Folgen dessen mitansehen müssen. Und die sind nicht cool oder spannend, sie sind blutig. Hier werden 12-Jährige abgeschlachtet. Beine abgehackt, Hälse durchgeschnitten - Sachen, die sonst Horror ab 18 ausmachen. Hübsch verpackt als Teenie-Unterhaltung.

Es ist, und das passt irgendwie zu diesem Problem, auch nie vollends glaubhaft, dass eine Gesellschaft akzeptiert, wie die Jüngsten sich niedermetzeln. Niemand kann mir weis machen, dass sich nicht eine Opposition erheben würde. In den Distrikten sowieso, aber auch im Kapitol. Und last but not least gefallen mir hier die Spielregeln nicht, gibt es doch zu viele Schlupflöcher und Änderungen im Ablauf, während das "Spiel" bereits abgehalten wird. Das gabs in Battle Royale nicht, dort wird von A bis Z das sadistische Regelwerk durchexerziert. Ohne Pardon, ohne Entkommen. Und um so krasser fährt es ein.

Auch wenn "The Hunger Games" davon die Softie-Fassung ist: Kino-Unterhaltung liefert er allemal. So montieren die Macher mit immensem Schwung, fast wird einem schwindelig bei simplen Schnitt/Gegenschnitt-Sequenzen, weil immer ein Deut zu hastig von einem Bild zum nächsten gesprungen wird. Man mag das hektisch finden - in meinen Augen jedoch wird von Anfang an ein Takt vorgegeben und dann durchgezogen. Passt. Genauso die Bilder, die Clint Eastwoods Leibkameramann Tom Stern beisteuert, und die das Ganze schön naturalistisch aussehen lassen. Ja, "The Hunger Games" ist Science-Fiction, aber das heisst nicht, dass die Optik aus einer anderen Welt sein muss. Rote Haare, freakige Klamotten, seltsame Bauten - und dank Stern irgendwie alles ganz normal.

Doch der Kern soll die Jagd sein: Der Kampf der Kinder ums Überleben auf dem spielerischen Schlachtfeld. Und da ist eine wie Jennifer Lawrence ein Glücksgriff. Die für "Winter's Bone" oscarnominierte 21-Jährige gibt den Teenager ebenso schüchtern wie energisch, sie hat das nötige Talent, aber auch die vorgeschriebene Fitness. Im Buch war sie noch aggressiver, noch mehr Jägerin als Gejagte, was im Film wohl aus Sympathie-Gründen etwas abgeschwächt wurde, aber es ist allemal eine vorzügliche Performance. Josh Hutcherson ("Journey 2") ist nicht gerade jedermanns Vorstellung eines Jung-Helden, er ist sicher kein Robert Pattinson oder Taylor Lautner, aber er füllt den Part brauchbar aus. Miley-Cyrus-Lover Liam Hemsworth rückt in die zweite Reihe, während einige der älteren Stars ihren Rollen etwas Gewicht verleihen. Das schaffen etwa Woody Harrelson und Donald Sutherland, während Stanley Tucci schön freakig ist. Eine Überraschung kommt von Sänger Lenny Kravitz, der ungeheuer viel Liebenswertigkeit in seinen eher kleinen Part bringt.

Diese und die restlichen Akteure machen die doch nicht gerade gut ausgearbeitete Welt glaubhaft. Ich nahm die Gemeinschaft nie voll ernst, es wirkt einfach zu konstruiert - aber nahezu alle Beteiligten (Schauspieler, Kameramann, Regisseur) sind erfahren und arbeiten darauf hin, "The Hunger Games" nicht zu sehr in den Fantasy-Bereich zu drücken. Und das ist exakt der richtige Ansatz. So vergisst man im Mittelteil denn auch alle potentiellen Mankos und fiebert einfach mit. Das hat Gewalt, das hat Drive, das hat Gefahr. Und einfach viel Spannung. Etwas aus dem Ruder gerät der Film erst mit dem Einsatz von hier nicht näher genannten "Raubtieren", die angeblich im Buch schon etwas problematisch sind und hier nicht gut funktionieren. Tricktechnisch gerade noch ok, aber sie sind ein Plot-Element, das zu sehr in den Ablauf eingreift. Und zu sehr Sci-Fi ist. Da brechen die Macher zu sehr mit dem Naturalismus-Mantra, und schwupps, der Film fällt ab.

Am Ende fehlt mir die totale Konsequenz, fehlt der Kick in die Magengrube. Doch "The Hunger Games" schafft es mühelos, sein Publikum weit über zwei Stunden zu fesseln und bei Laune zu halten, auch wenn zu viel Material hineingepackt werden muss. Ein wenig Gesellschaftskritik, ein wenig Romantik, recht viel Action und noch mehr Spannung: Das ist eine Kombination, der man sich gerne hingibt - und die Lust auf mehr macht. Da der Kassenerfolg so gut wie garantiert ist, werden denn auch die weiteren Bücher folgen, und anders als bei "Twilight" braucht man sich davor nicht zu fürchten. Im Gegenteil! Mehr Brot und Spiele bitte! Und möge das Glück stets mit uns sein ...

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com


 

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