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Horrorfilm
Indonesien 2007
Alternative Titel
hAntU; Ghost

Regie und Buch Adrianto Sinaga
Darsteller Dhea Ananda, Dwi Andhika, Oka Antara, Andhika Gumilang, Monique Henrey

Länge 93 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 24.7.08
©  Bilder Sendi Mutiara, Screenshots molodezhnaja


STORY
Fünf Teenager machen sich auf zu einem Trip an den sagenumwobenen See
Setra Wingit: Gali (Oka Antara) und seine Freundin Rinjani (Dhea Ananda), Maya (Monique Henry) und ihr Freund Indra (Andhika Gumilang) sowie der Aussenseiter Ray (Dwi Andhika). Der See liegt in einem abgelegenen Gebiet, zu dem die Gruppe nur gelangt, wenn sie einen unheimlichen Wald durchwandert. Als die fünf im Unterholz übernachten, passieren mysteriöse Dinge und die Teenager bekommen es schon bald mit der Angst zu tun. Da verschwindet Rinjani spurlos!

 

REVIEW
Die meisten indonesischen Horrorfilme sind schlecht. Billig produziert, befreit von jeglicher ästhetischen Klasse - und oft überhaupt nicht gruselig. Umso schöner, wenn für einmal ein indonesischer Gänsehaut-Beitrag nicht vollends stinkt. So wie "Hantu". Das Regiedebüt des ehemaligen Ausstatters
Adrianto Sinaga macht was her und da der Filmemacher weiss, wie er mit Bildgestaltung umzugehen hat, kaschiert er das kleine Budget durch eine ansprechende Präsentation. Viele der Bilder hier sehen tatsächlich gut aus. Interessante Perspektiven, atmosphärischer Nebel, unheimlicher Wald: Das hat was, selbst dann, wenn die Location mit der Zeit ausgereizt ist.

Nach dem coolen, durch "Seven" inspirierten Vorspann legt "Hantu" nicht gleich mit Horrorszenen los, sondern stellt die 08/15-Teeniehorrorbesetzung erst einmal vor. Ein paar Sequenzen wie das rituelle Schlangenfressen beunruhigen die Zuschauer schon mal angenehm, doch der Horror beginnt erst ab der Filmhälfte richtig - mit dem Verschwinden von Rin. Nun kommt auch der Geist immer öfter zum Zug, der titelgebende Hantu: eine erstaunlich passive, aber dank geschickter Beleuchtung vielfach unheimliche Geisterfrau mit langen, starren Händen und einem leeren Blick. Das Wesen an sich ist keine Horror-Revolution, doch Sinaga erzeugt durch schlauen Einsatz von Schnitt, Kamera und Licht so manchen Schauder-Moment, der nicht einfach nur auf schnelle Schocks und Lärm baut.

Als direkter Vergleich bietet sich natürlich "The Blair Witch Project" an, der ebenfalls eine Gruppe Teenager in den Wald schickt und sie dort Unheimliches erleben lässt. "Hantu" ist aber klassischer, ohne pseudo-dokumentarischen Anspruch, ohne das Gefühl, man sei live dabei. Vielmehr wirk das Ganze stets inszeniert. Das ist kein Nachteil, machen der Regisseur und sein Team ihre Sache doch meistens gut und man lässt sich gerne auf den Trip mitnehmen. Schwächen gibt es dabei freilich auch. Eine gewisse Formelhaftigkeit kann der Film nie abschütteln, die Akteure sind nicht die allerbesten, die Drehorte im Wald hat man bald mal gesehen. Auch die Griffe in die Trickkiste sind, vor allem gegen Ende, nicht immer ideal - und der Schluss wirkt gesucht.

Diesen Defiziten zum Trotz werden Horrorfans hier besser bedient als bei den meisten anderen indonesischen Gruselfilmen, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Umso erstaunlicher, weil es sich hier um einen Teenie-Horrorfilm mit jungen Protagonisten handelt. Also ähnlich wie der im selben Jahr entstandene Pulau Hantu. Im Vergleich zu jenem filmischen Totalschaden ist "Hantu" fast schon ein Meisterwerk und zeigt auf, dass auch indonesische Filmemacher mit geringen Mitteln etwas halbwegs Brauchbares auf die Beine stellen können. Voraussetzung ist aber ein Minimum an Talent. Und genau daran mangelt es leider viel zu oft.

 

MEINE DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Indonesisch 2.0 englischen und
malaiischen
Untertiteln.

 

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