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Anime
Japan 2012
Alternative Titel
Gyo;
ギョ
Regie Takayuki Hirao
Drehbuch Takayuki Hirao, Akihiro Yoshida nach dem Manga von Junji Ito
Länge 71 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.9.2012
© Bilder Terror Cotta, Screenshots molodezhnaja
STORY
Kaori macht mit ihren Freundinnen Erika und Aki Ferien au Okinawa. Während sich
Erika gerade mit zwei aufgegabelten Jungs amüsieren will, wird sie von einem Hai
attackiert - einem Hai mit Beinen! Bald wird klar, dass alle Fische der Region
Beine entwickelt haben und das Festland überrennen. Ursache scheint ein
grauenhafter Gestank zu sein, der überall in der Luft hängt. Und selbst Tokio
ist schon betroffen, weshalb sich Kaori auf den Weg macht: Ihr Verlobter Tadashi
scheint in der Hauptstadt von den Fischen entführt worden zu sein.
REVIEW
Dieser Junji Ito ist schon ein irrer Typ. Als
Schöpfer solcher durchgeknallter und später verfilmter Kult-Stoffe wie
Tomie und Uzumaki hat er sich bereits einen Namen in der Manga-Szene
gemacht. Daher überrascht es auch nicht, dass sein "Gyo" in dieselbe Kerbe
schlägt. Nun folgt die Anime-Fassung, die zwar massiv von der Vorlage abweicht,
aber dennoch diesen grotesken Ito-Stempel trägt. Unter dem Titel "Gyo: Tokyo
Fish Attack!" erwartet uns jedenfalls 70 Minuten Irrsinn.
Wo fängt man da an? Alleine schon die Grundidee, dass die Fische dieses Planeten
plötzlich auf mechanisch anmutenden Beinen durch die Städte laufen, ist bizarr
genug. Später folgen weitere Tiere und eine daraus resultierende Seuche, die
auch Menschen verwandelt: in grün-giftige Gas produzierende Fleischklumpen. Über
Röhren, die in Mund und Anus eingeführt werden, betreibt dieses Gas die
mechanischen Beine.
Hentai lässt bei diesem Anblick grüssen, und es gibt noch mehr davon. Wenn etwa
Kaori von einem Riesenoktopus angegriffen wird, hat das zweifellos
Hentai-Charakter. Überhaupt hat Regisseur Takayuki Hirao den Sex in der
Verfilmung etwas hochgefahren, aber das passt ganz gut in diese Welt. Auch eine
weise Entscheidung war es, den eigentlichen Helden des Mangas, nämlich Tadashi,
in den Hintergrund zu verlegen, und dafür seine Freundin aufzuwerten: zur
starken Heldin. Das passt.
Schade indes dass der ökologische Diskurs aufs Minimum reduziert wurde, dass
Nebenfiguren nutzlos wurden und auch einige Ito-Ideen unter den Tisch fielen.
Übrig blieb ein filmischer Albtraum, etwas einfach, aber effizientanimiert.
Manche Bilder könnte man sich in einem Realfilm gar nicht vorstellen, aber als
Zeichentrick funktionieren sie bestens. Die titelgebenden Haie gehören da nicht
mal per se dazu, alles was danach kommt, ist viel bizarrer. Etwas, was man
entdecken muss, von fauligem Gestank bis mutierten Menschen und monströsen
Gas-Zyklen.
"Gyo" hat aber auch Szenen, die ohne den Grotesk-Horror Erschreckendes über die
Menschen zu sagen haben. So hasst Aki ihre Freundin Erika, die in ihren Augen
schlampig lebt - der Film liefert einen flotten Dreier als "Beweis", übrigens
eine ironische Vorwegnahme der späteren Mehrfach-Penetration durch die
Gasschläuche. Und wegen dieses Hasses schreckt Aki nicht davor zurück, die
mutierte Erike buchstäblich totzuschlagen. Menschliche Schwächen wie Hass oder
Neid sind eben auch monströs, will gesagt sein.
Am besten einfach, man gibt sich diesem Wahnsinn hin. Logik muss man nicht
explizit suchen, hohe Animationskunst auch nicht, dafür sollte man einen starken
Magen und einen offenen Geist mitbringen. Dann ist "Gyo" ein wunderbar
ausgeflippter, mal amüsanter, malschockierender Anime-Trip in die Welt des Junji
Ito. Eine Welt, in der ich mich ziemlich gerne aufhalte, denn wo sonst bekommt
man schon in solcher Dichte abgefahrene Einfälle geboten?
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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