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> DER GROSSE SPRUNG
Stummfilmkomödie.
Deutschland
Alternativer Titel -
Regie Arnold
Fanck
Drehbuch Arnold Fanck
Produktion
UFA
Musik Werner R. Heymann
Kamera Sepp Allgeier, Richard Angst, Albert Benitz, Charles Métain, Kurt
Neubert, Hans Schneeberger
Schnitt Arnold Fanck
Darsteller Leni Riefenstahl, Luis Trenker, Hans Schneeberger, Paul Graetz
Länge 107 Min.
Kinostart 1927
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.10.2013
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In einem Bergdorf an der italienisch-österreichischen Grenze: Die junge Hirtin
Gita (Lenin Riefenstahl) kümmert sich um ihre Geschwister und ihre Tiere - vor
allem Lieblingsziege Pippa. Um sich vor lästigen Bewerben zu schützen, klettert
sie normalerweise ins Gebirge. Einer jedoch kraxelt ihr hinterher: der Schäfer
Toni (Luis Trenker), mit dem Gita eine langjährige Freundschaft pflegt. Dataucht
der schnöselige Berliner Michel Treuherz (Hans Schneeberger) mit seinem Diener
Paule (Paul Graetz) auf und bringt gehörig Chaos mit - denn er verguckt sich in
Gita.
REVIEW
Im Schaffen von Arnold Fanck, Leni Riefenstahl und
Luis Trenker nimmt "Der grosse Sprung" eine unwichtige Rolle ein - alle drei
haben bessere Werke in ihrem Oeuvre. Aber nur wenige machen so viel Spass, denn
das Trio drehte hiermit weniger einen klassischen Bergfilm als eine
Stummfilmkomödie vor Berghintergrund. Nicht immer so witzig wie erhofft, aber
auf jeden Fall amüsant. Ganz vernachlässigen darf man den Berg-Aspekt indes doch
nicht, denn bei diesen Machern ist es geradezu vorbestimmt, dass die Berge ein
wichtiges Motiv sind.
Und so bekommen wir einige spektakuläre Klettereien
in den Dolomiten, wenn Riefenstahl barfuss stattliche Steinsäulen erklimmt.
Später folgen in Arlberg gedrehte Skirennen, die einige akrobatische Stunts
beinhalten. Ja die Kamera wurde für einige kurze Szenen sogar auf eine
bewegliche Unterlage montiert und fährt mit den Skifahrern mit. Andere Tricks,
die kurz zum Einsatz kommen, sind etwas konventioneller - etwa Zeitraffer und
Rückwärts laufen lassen. Dies und der schnelle Schnitt verleiht dem Ganzen ein
wenig Dynamik. Denn die Story bietet davon eher wenig: "eine unwahrscheinliche,
aber bewegende Geschichte", wie im Vorspann steht, ist es eben nur teilweise,
denn bewegend an der Lovestory ist nichts, unwahrscheinlich indes so gut wie
alles.
An der Seite von Riefenstahl fällt die männliche Hauptrolle
eigentlich Hans Schneeberger zu, Fancks langjährigem Kameramann, der hier den
schnöseligen Berliner spielt (sogar mal mit Schutzanzug und Propeller) und durch
die Zusammenarbeit mit Riefenstahl auch privat deren Herz eroberte: Die beiden
waren danach drei Jahre lang ein Paar. Für Luis Trenker hat "Der grosse Sprung"
dagegen nur eine peinliche Dödelrolle übrig: Mit Perücke und zu kurzen Hosen
sieht der Star aus wie ein Hampelmann, fast hat man schon Mitleid mit ihm.
Ja selbst die Ziege kommt hier besser weg als er. Und sie fährt Ski! Ein
paar Tierschutzorganisationen würden wohl dagegen protestieren, eine Geiss auf
Skier zu schnallen und die Piste herunterzuschupsen, aber andere Zeit, andere
Sitten. Und es ist zumindest etwas, was man an dem Film nicht so schnell
vergisst. Den Rest schon eher. "Der grosse Sprung" ist einfach nettes
Filmhandwerk, stattlich in der Optik und Besetzung, solide in der Inszenierung.
Aber man weiss, dass alle Beteiligten es Besserkönnen, das sorgt für leichte
Enttäuschung. Immerhin kamen alle unbeschadet davon. Bis auf Trenker – und
vielleicht die eine oder andere Ziege ...
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EXTERNE REVIEWS
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