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Horrorkomödie
Japan 2013
Alternative Titel Gureitofuru deddo; グレイトフルデッド
Regie Eiji Uchida
Darsteller Kumi Takiuchi, Takashi Sasano, Kim Kkobi
Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 5.3.2017
© Bilder Third Window, Screenshots molodezhnaja
STORY
Nami (Kumi Takiuchi) wuchs unter schlechten Vorzeichen auf: Die
Mutter verliess die Familie früh, und der Vater verfiel seiner Mätresse
Akko-chan, der er hörig ist. Mit 20 führt Nami ein vordergründig normales Leben
dank des Erbes ihres Vaters. Doch ihre Tage verbringt sie damit, die
Einzelgänger der Stadt zu stalken. Sie gibt ihnen Namen und
Hintergrundgeschichten, ist vor allem fasziniert von ihrem Sexleben. Ganz
besonders konzentriert sie sich auf den alten Mr. Shiomi (Takashi Sasano). Doch
als die Missionarin Su-yong (Kim Kkobi) sich seiner annimmt, wächst in Nami der
Wut auf sie.
REVIEW
Christlicher Wahn? Klassische Musik inklusive
"Bolero"? Voyeurismus? Eine Faszination für Erektionen? Da hat wohl jemand bei
Love Exposure gut aufgepasst. Doch bevor man
fürchtet, Regisseur Eiji Uchida habe mit "Greatful Dead" Sion Sonos Meisterwerk
kopiert, geht der Film doch andere Wege. Schock und Überraschungen hat der Film
indes mit Sonos Schaffen gemein. So beginnt er mit einer Rückblende in die
Kindheit, schwenkt dann auf eine Art "Amélie"-Bahn ein, wenn unsere Heldin die
Aussenseiter der Gesellschaft beobachtet. Doch bald fliesst auch Blut.
Dieser Mix ist auch etwas problematisch, denn so richtig wird nicht klar, was
der Film eigentlich will. Seine Stilbrüche wirken willkürlich, und der Schwenk
ins Brutale am Ende, will nicht wirklich zünden. Ich bin fürwahr kein
Kostverächter, wenn es um Gewalt in einem Film geht, aber hier stimmt der Ton
nicht immer, denn manche Szenen tun wirklich weh, etwa wenn ein Vater vor seinen
Augen seinen Sohn verbluten sehen muss. Da fehlt mir der richtige Kontext dafür.
Die Umschreibung mag sein "da bleibt einem das Lachen im Hals stecken",
aber wirklich lachen muss man im letzten Drittel eh nicht mehr, wohl eben, weil
man mit seinen Gefühlen gegenüber dem Film allein gelassen wird. Das läuft dann
auch, fast schon folgerichtig, auf einen nicht vollends gelungenen Schluss hin.
Anstatt eines Kicks gibts eher ein Schulterzucken.
Doch auch so steckt
noch genug in "Greatful Dead" drin, um Freunde des unkonventionellen Kinos zu
erfreuen. Vor allem die Anfangsphase ist schön schräg, Kumi Takiuchi wächst
bestens in die Hauptrolle hinein und der Veteran Takashi Sasano (Departures)
macht auch alles wunderbar mit. Wenn man sich ganz auf die Achterbahn der
Emotionen und Stile einlässt, holt man da wohl auch mehr raus, als ich geschafft
hab.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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