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Anime
Japan 2014
Alternative Titel Jobanni noshima; Giovannis Insel; ジョバンニの島
Regie Mizuho Nishikubo
Drehbuch Shigemichi Sugita, Yoshiki Sakurai
Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.4.2015
© Bilder Universumfilm, Screenshots molodezhnaja
STORY
1945: Die Brüder Junpei und Kanta leben mit ihrem verwitweten Vater auf der
kleinen nordjapanischen Insel Shikotan. Vor dem Horror des Krieges fliehen sie
ins Reich der Fantasie. Darin sind die Jungs mit ihrem Zug durch die Galaxie
unterwegs. Nach Kriegsende annektieren jedoch die Sowjets das Kurilen-Archipel
und damit auch die Insel. Das Haus von Junpeis und Kantas Sippe wird einer
russischen Familie übergegeben, die vorherigen Besitzer müssen im Stall
unterkommen. Trotz dieser widrigen Umstände freundet sich Junpei mit Tanya an,
der Tochter der "Besatzerfamilie".
REVIEW
Japan und Russland sind auch heute noch im
Kriegszustand, denn nach dem Zweiten Weltkrieg unterschrieben sie nie einen
Friedensvertrag. Der Hauptgrund dafür: die Kurileninsel. Die weitgehend
unbewohnten Eilande gehörten mal den Russen, mal den Japanern, oft aber gar
niemandem (bzw. den indigenen Ainus). Seit 1945 beansprucht jedoch Moskau die
Inselkette für sich und Japans Proteste haben bis heute nicht gefruchtet.
Vor diesem Hintergrund gesehen ist "Giovanni’s Island" ein bemerkenswerter
Film. Der Anime aus dem gefeierten Trickfilmstudio Production I.G. ruft nämlich
zur Völkerverständigung auf und schafft es, trotz des allgegenwärtigen Horrors,
den die Annektierung mit sich brachte, eine Atmosphäre der Freundschaft zu
zelebrieren. Auf Kinder-Ebene scheint das, was bei den Erwachsenen unmöglich
ist, einfacher zu sein.
Regisseur Mizuho Nishikubo verleiht dem Ganzen
einen eindrücklichen Stil. Die Bildgestaltung ist realistisch, jedoch oft mit
impressionistischen Pinselstrichen verfremdet. Und immer wieder fährt der Film
ganz in fantastische Gefilde, wenn die Kinder etwa wieder in ihrem Lieblingsbuch
schwelgen: Kenji Miyazawas "Die Reise der intergalaktischen Eisenbahn". Der Film
visualisiert dies mit Reisen durchs All, ein hübscher Kontrast zum Alltag und
zum Krieg.
Angesichts der Thematik drängt sich ein Vergleich mit dem
Klassiker Grave of the Fireflies auf,
doch an ihn reicht "Giovanni’s Island" nicht ganz heran. Er ist nicht ganz so
poetisch, nicht ganz so bewegend und vor allem nicht ganz so stringent. Mit
einer (am Ende bewegenden) Rahmenhandlung und nicht so spannenden Nebenfiguren
wie etwa dem umtriebigen Onkel schweift die Handlung etwas oft ab. Das hindert
den Anime allerdings nie daran, die richtigen Emotionen zu schüren.
So
gibt es Szenen, die zu Tränen rühren. Szenen, die glücklich machen - und solche,
die auf leise Art amüsieren. An Kinder richtet sich das alles nur bedingt,
erwachsene Zuschauer dürften die politischen und geschichtlichen Komponenten
besser würdigen können. Für jung und alt gleichermassen gilt jedoch: Der Film
lohnt sich. Er geht ans Herz, erzählt eine wichtige Geschichte und vermittelt
gute Werte, verpackt in einer cineastisch überzeugenden Präsentation.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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