>
molodezhnaja Hauptseite
>
asian movies
>
japan
>
1953
> GATE OF HELL
Historiendrama
Japan 1953
Alternative Titel Jigokumon; 地獄門
Regie Teinosuke Kinugasa
Drehbuch Teinosuke Kinugasa nach dem Stück von Kann Kikuchi
Darsteller Kazuo Hasegawa, Machiko Kyo, Isao Yamagata, Yataro Kurokawa
Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 17.12.2012
© Bilder Masters of Cinema, Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan vor über 800 Jahren während der Heiji-Ära: Als Lord Kiyomori, der Anführer
des Taira-Clans, sich auf Pilgerreise begibt, nutzen seine Rivalen diese Chance,
um den Kaiserpalast in Kyoto zu stürmen. Damit die Schwester des Herrschers
fliehen kann, übernimmt Lady Kase (Machiko Kyo) zur Ablenkung ihre Rolle. Der
Samurai Morito Enda (Kazuo Hasegawa) wird zu ihrer Bewachung abbestellt. Er ist
begeistert vom Mut der Lady und bittet den Shogun um ihre Hand. Doch sie ist
bereits mit dem hohen Samurai Wataru (Isao Yamagata) verheiratet! Das hindert
Morito nicht daran, für seine Liebe zu kämpfen.
REVIEW
Diese Farben! "Gate of Hell" war der erste Farbfilm des
Studios Daiei und nutzt diese neu gewonnene Dimension in einer geradezu
dekadenten Weise. Eastmancolor war selten leuchtender und praller als hier, wenn
Gewänder nahezu aus der Leinwand zu springen scheinen. Farbe dient hier nicht
dazu, die Welt in ihrer naturalistischen Form abzubilden, sondern um Akzente in
Bildern zu setzen, Emotionen zu verstärken und sogar Handlung auszudrücken.
Expressionistische Farbe und sicherlich Haupt-Faszination dieses Films.
Denn Dramaturgie und Inszenierung sind ansonsten eher steif, vielleicht
deshalb, weil der Film auf einem Bühnenstück von Kann Kikuchi basiert. "Gate of
Hell" wirkt denn auch etwas bühnenhaft, das Spiel leicht theatralisch. Eine
markante Ausnahme bildet die Stürmung des Kaiserpalasts zu Beginn, denn sie
ähnelt tatsächlich einem Sturm, voller wehender Gewänder und Dekorationstücher.
Die Dynamik in dieser Phase erreicht der Film nie wieder - im Gegenteil: Nach
rund 20 Minuten kippt Regisseur Teinosuke Kinugasa (1896-1982) den
Rebellions-Plot fast komplett, um auf ein Liebes-Dreieck einzuschwenken, geprägt
von Melodrama und Romantik.
Kinugasa, der zwischen 1922 und 1966 über hundert Filme drehte, bevor er sich
zurückzog, gehört nicht zu den bekanntesten Filmemachern Japans, aber in seinen
besten Momenten erreichte er Ruhm. "Gate of Hell" war sein Karrierehöhepunkt,
gewann er doch in Cannes sowie 1955 bei den Oscars - für die Kostüme sowie als
bester nicht-englischsprachiger Film, was damals erst eine Ehrenauszeichnung
ausser Konkurrenz war. Verdient? Vielleicht nicht ganz. Nachdem Akira Kurosawa
und Kenji Mizoguchi kurze Zeit davor den Weg für japanisches Filmgut im Westen
ebneten, konnte "Gate of Hell" voll davon profitieren, brachte er doch mehr von
dem, wonach das Publikum gierte. Plus eben Farbe.
Und man kann diese nicht oft genug betonen, denn sie ist tatsächlich eine Freude.
Martin Scorsese sprach dem Film zu, einer der 10 Werke zu sein, die Farbe am
bemerkenswertesten einsetzen. Durchaus ein nachvollziehbares Statement. Nicht
nur das: Kinugasa versteht auch etwas von Framing. Die Szenerie mag manchmal
bühnenhaft sein, doch die Bildaufteilung ist stets geprägt von einer
bemerkenswerten Verspieltheit. Es wird raffiniert geblockt, Figuren werden im
Raum angeordnet, es entsteht Energie alleine schon durch das Standbild. Bloss
die Farbe also für die gelungene Bildsprache verantwortlich zu machen, würde den
Wert der Optik hier unterverkaufen.
Die Story sieht daneben etwas weniger spektakulär aus. Klassisch halt,
romantisch und dramatisch auch. Und die Schauspieler tun das Beste, um nicht in
diesem Rausch unterzugehen. Machiko Kyo, bekannt aus den Klassikern "Rashomon"
und "Ugetsu", ist besonders reizend in ihren opulenten Kostümen. Wenn die
Darsteller hier etwas austauschbar wirken, ist das weniger ihre Schuld, als jene
der überwältigenden Präsentation, die nahezu alles in den Schatten stellt. Und
das ist für einmal nicht negativ gemeint.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.
BESTELLEN
amazon.co.uk (Liefert aus GB)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 8