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Musical-Groteske
Japan 2005
Alternative Titel Naisu no mori: The First Contact; ナイスの森 The First Contact

Regie Katsuhito Ishii, Hajime Ishimine, Shunichiro Miki
Drehbuch Katsuhito Ishii, Hajime Ishimine, Shunichiro Miki
Darsteller Tadanobu Asano, Susumu Terajima, Chizuru Ikewaki, Kazue Fukiishi,
Ryo Kase, Hideaki Anno, Andrew Alfieri, Kanji Tsuda, Mariko Takahashi
 

Länge 150 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 30.10.06
©  Bilder AOI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Während die kleine Hachiko (Maya Banno) an ihren Hausaufgaben werkelt, haben drei Brüder ganz andere Probleme: Frauen. Guitar-Brother (Tadanobu Asano) hofft, sie mit seinem Gitarrenspiel herumzubekommen, muss sich aber primär einsilbige Verrisse seiner Kunst von seinem kaukasischen kleinen Bruder anhören. Der dritte Bruder (Susumu Terajima), Frauen mit seinen Tänzen begeistern zu können. Tatsächlich zeigt sich eine der "Babbling Hot Springs Vixens" interessiert. Bereits gefunden haben sich Notti und ihr DJ / Englischlehrer Takefumi, die jedoch öfter in Tagträumen versinken, als miteinander zu reden. An Hachikos Schule regiert derweil der Wahnsinn, da ausserirdische Kreaturen sich eingenistet haben und bereits zum festen Teil des Unterrichts geworden sind.

 

REVIEW
"Funky Forest" liess mich ratlos zurück. Nicht per se wegen seinem unzusammenhängenden Nonsens-Inhalt, sondern wegen der euphorischen Rezeption, die ihm zuteil wurde. Jeder Kritiker, jeder Festivalbesucher scheint die Qualität des Films alleine an seinem Level an Bizarrheit zu messen. Und das ist enorm hoch. Dass damit leider auch teilweise Steissbein-quälende Langeweile und selbstgefällige "ich bin so gut, weil ich so speziell bin"-Beweihräucherung verbunden ist, ging vergessen. Abgesehen von ein paar wahrlich erleuchteten Momenten in der zweiten Hälfte bietet "Funky Forest" lange 150 Minuten und ist qualitativ trotz seiner Exzentrik eigentlich äusserst durchschnittlich.

Der Mann hinter dem Avantgarde-Projekt ist Katsuhito Ishii, Regisseur von Shark Skin Man and Peach Hip Girl, dem bereits enttäuschenden Party 7 und dem gefeierten The Taste of Tea. Die Idee zu "Funky Forest" entsprang einer Serie von "Guitar Brothers"-Kaffee-Werbungen Ishiis, die er nun mit Hilfe der Co-Regisseure Hajime Ishimine und Shunichiro Miki zu einem vollwertigen Abendprogramm ausbaute. Nicht nur das: Es soll nun jedes Jahr ein Film dieser Reihe folgen, darum wohl der Untertitel "First Contact". Und die Ideen dürften ihm nie ausgehen, denn es gibt keine Story, sondern lediglich Fragmente, die man sozusagen beliebig verlängern kann. Eine endlose Kette von frei fliegenden Ideen zwischen Dada, Cronenberg und Musical. Ich weiss, diese Beschreibung würde mich auch ansprechen, doch die Cronenberg-Elemente (vielleicht die coolsten am Film) beschränken sich auf rund eine halbe Stunde. Der Rest ist primär Dada und Studentenfilm: lange, ziellose Konversationen, nicht enden wollende Musical-Einlagen, schrecklicher Elektro-Experimentalsound, eine 3-minütige Intermission - die Liste ist lang.

Ebenso die Anstrengung, denn von den ganzen Episoden funktioniert etwa ein Drittel. In der ersten Hälfte ("Side A") gab es kaum eine, die mich wirklich ansprach. Besonders ätzend sind Takefumis Traum und die Mole Brothers, zwei untalentierte Komiker, die zwischendrin und am Anfang ihre Sketches zum Besten geben. Der Humor soll wohl darin liegen, dass die beiden eben nicht lustig sind. Vielleicht bin ich schief gewickelt, aber für mich ist das ein Konzept, welches nicht funktioniert. Ich sass da und sah den beiden Deppen zu, weder amüsiert, noch sonst wie gerührt. Nur mit immer wieder Richtung Fernbedienung wanderndem Blick. Und das schon in der ersten Minute. In diesem Stil geht es weiter, ohne Struktur, ohne Story, ohne Ziel. Aber das soll ja, den positiven Kritiken zufolge, das Genie des Films ausmachen.

Erst nach der Pause auf der "Side B" wirds dann wirklich schön bizarr. Alles davor ist einfach schräg oder ein wenig albern, aber nie genug, um zu faszinieren. Nun jedoch kommen Cronenberg'sche Wesen zum Einsatz, die gemolken werden, die Blut saugen, die Musik machen. All das in Worte zu fassen, ist fast nicht möglich, deshalb sollte man dies gesehen haben, um es zu glauben. Wäre das Drumherum nicht so tranig, der Kauf würde sich alleine schon deshalb lohnen. Bauchnabel hübscher Mädels anzapfen, Zwerge aus Riesenafter fischen, Tennis mit Blutsaugern spielen, Hoden drücken, um an männlichen Brustsaft zu kommen - ja, das nenn ich irr und davon hätte ich mir mehr erhofft.

Gerade weil der Film eben derart andersartig ist, war ihm Aufmerksamkeit garantiert. Im heutigen globalisierten Kino sucht jeder Filmfan nach Stoff, der vom Normalen abweicht. Trends kommen, Trends gehen, Kultfilme werden gemacht, Kultfilme gestürzt. Und jeder sucht nach dem Aussergewöhnlichen, dem Kick, dem Film, den man so noch nie gesehen hat. In "Funky Forest" findet ihr ihn - bloss macht ihn das in meinen Augen nicht besser, es macht ihn nur einzigartig. Und bizarre und einzigartige Filme sollte man doch loben, denn es gibt per Definition wenige davon. Wer sie zerpflückt, ist ein Spielverderber, ein Anhänger des weich gekochten Mainstream, einer, der sich nicht in den Vibe des Films einklinken konnte. In dem Fall eine fette Entschuldigung meinerseits, ich kann versichern, dass ich den Film lieben wollte. Aber ich lad mir lieber den Groll der Fans auf, als mir den ganzen Film nochmals anzutun und durch die öden Musical-Episoden zu leiden, die höhepunktslosen Dialoge und ohrenbetäubenden Experimentalkompositionen. Nur die Alien-Sache im "Homeroom"-Segment guck ich mir gerne wieder an. Mehrmals.

 

MEINE DVD (Regular Edition)
Japan, Code 2, NTSC
Anamorphic Widescreen
Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

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