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Trickfilm. USA/GB 2006
Alternativer Titel Flutsch
und weg
Regie David Bowers, Sam Fell
Drehbuch Dick Clement, Joe Keenan, Chris Lloyd, Ian La Frenais, William
Davies
Story Peter Lord, Dick Clement, Sam Fell, Ian La Frenais
Produktion Peter Lord, David Sproxton, Cecil Kramer
Musik Harry Gregson-Williams
Sprecher Hugh Jackman, Kate Winslet, Ian McKellen, Shane Richie,
Jean Reno, Bill Nighy, Andy Serkis, Miriam Margoyles, David Suchet
Länge 86 Min.
US-Kinostart
03.11.2006
CH-Kinostart 07.12.2006
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 3.11.06
© Bilder DreamWorks,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Rattenmann Roddy (Hugh Jackman) lebt als Haustier im goldenen Käfig.
Er hat alles, was er sich wünschen kann - von gutem Essen bis zu einem grossen
Fernseher. Als die Familie eines Tages wegfährt, bekommt der distinguierte
Gentleman jedoch rüpelhaften Besuch von der Ratte Sid (Shane Richie). Er richtet
sich im Heim gemütlich ein und sorgt für eine gehörige Sauerei. Roddy will ihn
loswerden und preist ihm das WC als Sprudelbad an. Sein Plan ist es, Sid in die
Kanalisation zu spülen. Doch der ungebetene Gast ist nicht gar so dumm, wie
vermutet, und stösst stattdessen Roddy ins Klo. Angekommen in der Kanalisation
strandet Roddy bald in einer unterirdischen Stadt voller Ratten, Mäuse,
Schnecken und Kröten. Dort sucht er jemanden, der ihm helfen kann, zurück nach
Kensington zu kommen - und findet die draufgängerische Bootsbesitzerin Rita
(Kate Winslet), die sich einverstanden erklärt, ihm zu helfen. Dummerweise haben
die zwei die Aufmerksamkeit von Boss Toad (Ian McKellen) auf sich gezogen, der
ihnen seine Schergen Spike (Andy Serkis) und Whitey (Bill Nighy) sowie seinen
Cousin Le Frog (Jena Reno) auf den Hals hetzt.
REVIEW
Ich wollte aus Zeitgründen keine Langkritik zu
dem Film schreiben, fand dann aber eine Kurzkritik doch etwas ... kurz. Deshalb
hier eine gestraffte Langkritik. Oder eine erweiterte Kurzkritik - von "Flushed
Away", dem neuen Trickfilmspass der Aardman-Studios. Das ist die geniale Truppe,
die uns "Wallace & Gromit" und "Chicken Run" beschert hat. Bei denen kam stets
der Aardman-typische Knetgummi zum Einsatz, dieses Mal jedoch nicht. Bevor alle
Puristen in Panik aufschreien: Aardman hat für "Flushed Away" das
Computerprogramm benutzt, dass sie im Wallce and
Gromit-Film für die digitale Animation der Hasen in der Saugmaschine
verwendet haben. Dieses Programm lässt die Figuren denn auch handgemacht
aussehen und in "Flushed Away" achteten die Macher auch darauf, dass
Fingerabdrücke, Dellen und ausdruckstarke Augenpartien der früheren
Plastilin-Filme erhalten blieben. Der Look ist also anders, aber doch verwandt.
Damit blieb auch der Charme erhalten. Zwar fehlt das Genie der Aardman-Klassiker und eine gewisse Annäherung an die amerikanischen Geschmäcker von Co-Financier DreamWorks ist spürbar (besonders bei den Filmanspielungen und Popkultur-Referenzen), doch immer wieder blitzt der Schalk und der ach-so-britische Humor der Aardman-Studios auf. Und dieser Mix mundet auf jeden Fall: Gut platzierte Gags, freche Dialoge, sympathische Figuren, tolle Sprecher, viel Action - und Schnecken. Die schleimigen Kreaturen, die stumm die Szenerie beobachten und immer mal wieder in Gesang ausbrechen, waren meine persönlichen Lieblinge. Jeder Trickfilm scheint heute auf solche Nebenfiguren angewiesen zu sein, die eigentlich keine Funktion haben, aber die Sympathie des Publikums auf ihrer Seite holen. Scrat in "Ice Age", die Wurfgeschoss-Hasen in "Open Season" etc.
Neben den Schnecken, bei deren blossem Anblick ich schon kichern musste, amüsieren die Kampfsport-Frösche um den herrlichen Jean Reno als "Le Frog". Aber auch die Hauptfiguren sind eine Freude, sei es die burschikose Kate Winslet oder der distinguierte Hugh Jackman. Und der herrlich artikulierende Ian McKellen sowieso. Einzig ein paar Gags von seinen Handlangern (Bill Nighy, Andy Serkis) treffen daneben. Mit solchem erstklassigem Voice Cast ist der Film schon deutlich auf der sicheren Seite. Langeweile kommt wegen der wohl dosierten Action, der ideal kurzen Lauflänge und der flotten Inszenierung sowieso nie auf. Und zu Lachen gibt es jede Menge. Das alles macht "Flushed Away" zu einem der besseren Animationsfilme dieses Jahres. Nicht Aardman-Level, nicht Pixar-Niveau, aber besser als manche amerikanischen Schnellschüsse jüngerer Zeit. Dieses Jahr muss er sich nur von "Happy Feet" deutlich geschlagen geben und reiht sich neben "Cars" und "Over the Hedge" knapp hinter jenem Pinguin-Knüller ein.
EXTERNE INFOS & REVIEWS
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